Christlicher Kongress „MUT 2020“ zu Ende gegangen

 

Schwäbisch Gmünd – Mut gepaart mit Besonnenheit sollte nach Ansicht des Unternehmers Friedbert Gay (Remchingen bei Pforzheim) ein Erkennungszeichen christlicher Führungskräfte sein.

Der am Sonntag in Schwäbisch Gmünd zu Ende gegangene Kongress „MUT 2020“ habe den 350 Teilnehmern eine „gesunde Dosis Mut“ mitgegeben, so sein Fazit.

Gay ist ehrenamtlicher Vorsitzender der christlichen Wirtschaftsinitiative „faktor c“, die den dreitägigen Kongress gemeinsam mit zwölf weiteren christlichen Organisationen veranstaltet hatte.

Der Unternehmer Günter Veit (Landsberg) warnte in seinem Vortrag die Teilnehmer davor, den Glauben am Sonntag von der Praxis im Berufsalltag zu trennen. Der von Jesus Christus erteilte Missionsbefehl gelte nicht nur Missionaren, sondern jedem Christen. Deshalb habe er in seiner Firma beispielsweise die Weihnachtsfeiern zur „Evangelisation pur“ gemacht, sagte Veit. 

Banker: Christen sind stark, wenn sie schwach sind

Daniel Hoster, Mitglied der Geschäftsleitung der Bank BNP Paribas, sagte, Mitarbeiter im Unternehmen merkten schnell, ob man als christlicher Chef nur oberflächlich stark sei. „Wir sind dann einflussreich, wenn wir selbst mit einer Situation ringen und wenn wir am Ende unserer Kraft und Weisheit sind.“ 

Uwe Heimowski, Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz der Bundesregierung, ermutigte die Kongressteilnehmer zu politischem Engagement. Sie müssten dabei allerdings in Kauf nehmen, dass sich die Mehrheit nicht nach der christlichen Minderheit richte. Sie sollten auf der Suche nach Mehrheiten ihre Argumente auch für Menschen ohne Bibelkenntnisse nachvollziehbar darstellen. 

Journalist: Wo sind „Orte der Barmherzigkeit“?

Der Journalist Andreas Malessa rief christliche Gemeinden und Firmen dazu auf, „Oasen der Barmherzigkeit“ zu sein. Selbst Menschen, die den christlichen Glauben verspotten, wünschten sich insgeheim solche barmherzigen Orte. Dagegen führe Rechthaberei nur dazu, dass Gemeinden „immer reiner und kleiner werden – und am Ende feierst Du nur noch mit Dir selbst Abendmahl“, sagte Malessa. 

Katharina Haubold von der CVJM-Hochschule in Kassel zeigte sich überzeugt, dass die Weitergabe des christlichen Glaubens heute nicht mehr über „fertige und feste Antworten“ funktioniere. Auch könne von modernen Menschen nicht erwartet werden, dass sie sich einer traditionellen Kirchengemeinde anschließen. Haubold sprach sich deshalb für „Zwischenräume“ aus, in denen Christen wie Nichtchristen gemeinsam Zeit verbringen. Als Positivbeispiel nannte sie das Projekt „Refo Moabit“ in Berlin, das Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen vereine. 

Sozialunternehmer: Warum Kirchenmitgliedschaft nicht reicht

Oliver Stier, Vorstandssprecher des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland (CJD), erinnerte an das Motto des Gründers seiner Organisation, Pfarrer Arnold Dannemann: „Keiner darf verlorgengehen“. Stier erläuterte, warum das CJD als christliche Organisation heute von seinen 10.500 Mitarbeitern nicht mehr verlange, Mitglied einer Kirche zu sein. Wichtiger als die formelle Mitgliedschaft sei sine Loyalitätserklärung, die jedes Teammitglied unterschreiben müsse. Außerdem setzten sich Mitarbeiter über Fortbildungen mit der Frage auseinander, was das C im CJD bedeute. 

Die Paartherapeutin Susanne Mockler sagte, sie rechne in den nächsten Jahren mit einem Erstarken von Ehe und Familie. Die Sozialsysteme stünden nicht erst seit der Corona-Krise auf wackeligen Beinen, da werde die verlässliche Unterstützung durch Angehörige an Bedeutung gewinnen. Laut sozialwissenschaftlichen Studien sei eine gute Ehe Glücksfaktor, Gesundheitsfaktor und Wohlstandsfaktor Nummer eins. Deshalb sollten sich insbesondere Christen für bessere Ehen einsetzen.

Für die Musik beim Kongress waren die Jazzkünstler Sarah Kaiser (Gesang) und Samuel Jersak (Piano) zuständig. Der Songpoet Andi Weiss aus München gab am Samstagabend ein Festkonzert unter der Überschrift „Gib alles, nur nicht auf“. Ergänzt wurde das Programm durch 15 Workshops am Samstag, eine Ausstellung sowie ein Speedcoaching.

Durchzogen war der Kongress mit Kurzbeiträgen von „Mutmachern“, die etwa über die Gründung eines Firmengebetskreises oder Erlebnisse während der deutschen Wiedervereinigung vor 30 Jahren berichteten. Die Großveranstaltung musste aufgrund der Corona-Pandemie unter strengen Hygieneauflagen durchgeführt werden. Die Teilnehmerzahl wurde von 500 auf 350 begrenzt, Mahlzeiten wurden in zwei Schichten eingenommen, um die Kongressbesucher zu schützen. 

 

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