Es gibt Sportarten, die sind nicht so meine. Bogenschießen z. B. Ich habe mehrmals in meinem Leben einen Bogen in die Hand genommen – und wieder weggelegt. Mit deutlich mehr Geduld und Übung hätte es vielleicht etwas werden können. Aber das Scheitern beim Bogenschießen beschreibt im Kern die Problematik, ein Ziel zu verfehlen. 

Ziel verfehlt: Die Baubranche in Deutschland verfehlt ihr Jahresziel 2023 von geplanten 400.000 Wohnungen und Häusern deutlich. So produziert einer der deutschen Hausbauer in diesem Jahr statt der üblichen 3.800 – 4.200 Häuser nur 480 Häuser! Ziel verfehlt: Der Autobauer Ford hatte in Deutschland das Ziel, sein Werk im Saarland an einen Großinvestor zu verkaufen. Der ist – zumindest vorläufig – gerade abgesprungen. Ziel verfehlt: Deutschland weiß jetzt schon, dass es seine Klimaziele 2030 nach jetzigem Stand verfehlen wird.  

  

Wer ein Ziel verfehlt, hat vorher eins gesetzt. 

Ziele zu setzen und zu formulieren ist eine erste und herausfordernde, in der Wirtschaft selbstverständliche Aufgabe. Nur wer diese Aufgabe gemacht hat, kann dann auch wissen, ob ein Ziel erreicht oder eben verfehlt, ob es deutlich oder knapp verfehlt wird.  

 

Wer ein Ziel verfehlt hat, kann nachjustieren. 

Erst nach der Feststellung der Zielverfehlung kann man nacharbeiten: nach den Gründen, ob selbst- oder fremdverschuldet, suchen. Kann nachjustieren, sich sachgemäß mit möglichen Konsequenzen beschäftigen und eine Vorsorge für die weitere Zukunft treffen.  

 

Wer „das Ziel“ nicht verfehlen will, muss auf „das Wort“ achten. 

Wie Zielplanung für ein Quartal, ein Jahr oder einen Mehrjahresplan geht, gehört zum wirtschaftlichen Handwerkszeug. Aber wie ist es mit einer Lebensplanung, eventuell sogar mit der eigenen? Kann man das „Ziel für sein Leben“ setzen und verfehlen? Die Bibel beantwortet diese ungewöhnliche, aber persönlich wichtige Frage mit einem klaren Ja. Gott setzt jedem Menschen ein atemberaubendes Ziel. Und das kann man verfehlen! 

 

Hier kommt wieder das Bogenschießen ins Spiel. Wie das Bogenschießen hat das Leben ein Ziel: die Zukunft in der Nähe des göttlichen Schöpfers, Retters und Vaters unbegrenzt verbringen. Dieses gesetzte Ziel kann man verfehlen – durch die Sünde. Dieses Wort heißt im ursprünglichen griechischen zweiten Teil der Bibel, dem Neuen Testament, „harmatia“ – Zielverfehlung. Dieses Wort meinte die Abweichung beim Bogenschießen vom anvisierten Ziel.  Ziel verfehlt? Um dem vorzubeugen, steht in der Bibel der entscheidende Rat: „Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben.“ (Hebräerbrief Kapitel 2, Vers 1). 

 

Michael vom Ende
Geschäftsführer von faktor c, einer Initiative von Christen in der Wirtschaft
www.faktor-c.org