Leider führt das Befolgen biblischer Standards im Geschäftsleben nicht immer zum Erfolg, was besonders frustrierend ist, wenn es skrupellosen Menschen gutzugehen scheint, während wir selber zu kämpfen haben. Auch der biblische Psalmist Asaph hatte seine Not, zu verstehen, warum es bösen Menschen um ihn herum so gut ging, während er selber sich im Leben abmühen musste. Er schrieb: “Also versuchte ich zu begreifen, warum es dem Gottlosen gut und dem Frommen schlecht geht, aber es war viel zu schwer für mich. Schließlich ging ich in dein Heiligtum, und dort wurde mir auf einmal klar: Entscheidend ist, wie ihr Leben endet!” (Ps. 73,16).

Dies ist besonders dann der Fall, wenn Menschen mit biblischen Werten trotz größter Mühen, Gebete und Vertrauen auf Gottes Fürsorge vor der drohenden Geschäftsaufgabe stehen. Auch wenn es manchmal notwendig ist, ist es doch immer schwer, zu entscheiden, ob und wann man ein Geschäft schließt. Mehrere Faktoren spielen bei der Entscheidung eine Rolle; hier nur  einige davon:

Zeit. Ich kenne Schreiner, die 70 Stunden in der Woche arbeiten. Gemessen an dem, was sie einnehmen, verdienen sie unterm Strich weniger als den Mindestlohn.

Zeit ist wertvoll und sollte angemessen entlohnt werden. Wenn dies nicht möglich ist, ist eine Geschäftsaufgabe vielleicht die beste Option. Wie es in Pr. 3,1-2 heißt: „Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit: Geborenwerden und Sterben, Pflanzen und Ausreißen…“.

Begabung. Mit 25 Jahren hatte ich einen Abschluss als Buch- und Rechnungsprüfer und war talentiert im Umgang mit Finanzen. Aber da ich viel Geld verdienen und Unternehmer sein wollte, handelte ich stattdessen mit Gebrauchtwagen. Als an einem frostigen Wintertag kaum ein Auto auf meinem Hof anspringen wollte, merkte ich, wie sehr ich diese Arbeit hasste, und dass ich meine Begabungen verschwendete.

Was wir jetzt sind, ist allein Gottes Werk. Er hat uns durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nun, was Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat.” (Eph. 2,10). Gott hat jeden von uns mit einzigartigen Begabungen geschaffen. Wenn Sie Ihre Begabungen in Ihrer jetzigen Tätigkeit nicht einsetzen können, könnte dies ein weiterer Grund sein, sich umzuorientieren.

Verwalterschaft. Jim gab einen Job auf, in dem er 100.000 $ im Jahr verdiente und investierte 200.000 $, um ein neues Unternehmen zu gründen. Doch das Geschäft warf nie genug ab, um diese Investition zu amortisieren. Jesus sagte: “Geht ihr also schon mit dem Geld, an dem so viel Unrecht haftet, nicht gut und treu um, wer wird euch dann die Reichtümer des Himmels anvertrauen wollen?“ (Lk. 11,16).

In einem anderen Szenario war Travis Geschäftsführer eines Unternehmens, mit dem es wirtschaftlich  bergab ging. Als eine Geschäftsaufgabe unausweichlich erschien, bot Travis überraschenderweise an, das Unternehmen zu kaufen. Seine Entscheidung schien töricht, wurde aber immer wieder von Gott bestätigt. Auch Travis’ Ehefrau stieg ins Unternehmen ein. Zusammen machten sie es profitabel. “Denn wie der Himmel die Erde überragt, so sind auch meine Wege viel höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.” (Jes. 55,9). Am vernünftigsten wäre es gewesen, das Unternehmen aufzugeben, doch Gott hatte anderes im Sinn.

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Aus „UBN Integrity Moments“, eine Kommentarreihe über Ehrlichkeit am Arbeitsplatz aus christlicher Sicht.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.