Es gibt laut Wikipedia 600.000 Trafostationen in Deutschland. Meine erste Begegnung mit ihnen hatte ich als Kind, als ich mit großem Respekt vor elektrischem Strom immer wieder welche davon sah. Und als Krimifan begegnete mir dann solch ein Umspannwerk, wie sie auch genannt werden, in Henning Mankells „Die Brandmauer“: Eine Teenagerin wird mitten in der Nacht in einem Umspannwerk der Elektrizitätswerke aufgefunden. Ihr Körper wurde in einer Trafostation bis zur Unkenntlichkeit verschmort. 

 In den deutschen Transformatorenstationen wird die elektrische Energie aus dem Mittelspannungsnetz auf die in Niederspannungsnetzen vor Ort verwendeten 230 V zur

allgemeinen Versorgung „transformiert“ – umgewandelt. Denn so lautet die Übersetzung dieses Wortes aus dem Lateinischen.  

 

Schließen wir aber vom Konkreten zum Allgemeinen, denn „Transformationen“ begegnen uns überall. Eine Transformation ist allgemein eine „Wandlung von Form, Struktur oder Gestalt mit oder ohne Inhalts- und Substanzverlust von einem Ausgangs- in einen Zielzustand.  

 

In der Wirtschaft: Der bei der Reorganisation von Geschäftsmodellen bzw. -prozessen gebrauchte Transformationsbegriff meint dabei die methodische Anpassung von Fähigkeiten und Ressourcen in einem Unternehmen von einen Ist- in einen angestrebten Soll-Zustand.“ (Prof. Dr. Rainer Alt, Wirtschaftsinformatiker der Universität Leipzig). Im Großen geht es dann z. B. um den massiven Wandel in der deutschen und europäischen Energiewirtschaft, der russischen Kriegswirtschaft oder der Weltwirtschaft mit ihren vielen Detailfeldern. 

 

In der Natur: Eine Raupe wandelt sich zum Schmetterling, eine einzige Zelle verwandelt sich zu einem kompletten Menschen. 

 

In der Gesellschaft: Unter einer Transformation wird ein grundlegender Wandel verstanden. In gesellschaftlicher Perspektive werden mit dem Begriff sprunghafte Veränderungen in der politischen, wirtschaftlichen oder technologischen Entwicklung beschrieben. Auslöser einer Transformation können neue technisch-wirtschaftliche Möglichkeiten als auch deutlich veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse sein. Jede Transformation ist ein längerfristiger, mehrere Jahrzehnte andauernder Lern- und Suchprozess, der mit vielen Unsicherheiten verbunden ist. (Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik, das größte deutsche Stadtforschungsinstitut, Berlin/Köln) 

 

In der Wissenschaft: Ich will Sie nicht langweilen mit dem Transformationssatz in der Analysis, einem Teilgebiet der Mathematik, oder den Details der Verwandlung in der Molekularbiologie. 

 

Gerade las ich einen Bericht von Freunden über den Prozess der Übernahme der Firma von der vorhergehenden Generation – überschrieben war er mit „Transformation“ – Wandel. Denn spätestens dann wird es sehr persönlich, hat mit uns zu tun.  

 

In der Heiligen Schrift wird gesagt, dass Gott, der bei den 10 Plagen aus Wasser Blut machte, jeden Glaubenden verwandelt. Er und sie schauen die „Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel und werden so in sein eigenes Bild verwandelt von dem Herrn, der der Geist ist.“ (2. Korintherbrief 3, 18). Was heißt das für Sie und mich? 

 

Gott verwandelt uns in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Am Ende werden wir nicht Gott sein, aber so aussehen wie er. Wir werden ihn und seine Herrlichkeit vollkommen widerspiegeln. Das ist eine atemberaubende und unglaubliche Perspektive, das ist so ganz anders als unsere jetzige Unvollkommenheit, unsere Mittelmäßigkeit, unsere Endlichkeit.  

 

Energie, Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft, im Persönlichen und im christlichen Glauben: Wandel gehört zum Leben, ist Arbeit – und führt in die Zukunft. Am Ende in Gottes ewige Zukunft.  

Michael vom Ende
Geschäftsführer von faktor c
www.faktor-c.org