Als 1656 Otto von Guericke in Magdeburg der verblüfften Öffentlichkeit mit seinen „Magdeburger Halbkugeln“ auf spektakuläre Weise die Wirkung des Luftdrucks demonstrierte, war es die bis dahin beeindruckendste Sichtbarmachung des Unterdrucks. Der nämlich machte, dass zwei genau passende metallene Halbkugeln trotz großer Kraftanstrengung nicht voneinander zu lösen waren, weil man die Luft im Innern der Kugel herausgezogen hatte. 

Dieser UNTERDRUCK war und ist physikalisch messbar. Wer aber misst und ermisst, wenn wir Menschen UNTER DRUCK kommen? Wie entsteht diese Situation? Was macht Druck mit uns – und wie kommen wir wieder in ein Normalmaß? 

 Die Physik lehrt ein Vierfaches für unser UNTER DRUCK-Sein. Die Bibel liefert ungezählte Beispiele, die uns helfen, richtig unter Druck zu handeln. 

 1. Druck entsteht immer. 

Den Luftdruck z. B. können wir jederzeit messen, wenn Atlas in der Mythologie die Welt trägt, geht es nicht ohne Druck ab. Dass wir von Zeit zu Zeit UNTER DRUCK kommen, ist nicht zu vermeiden. Viele Beispiele der Bibel zeigen übrigens, dass ganz oft Druck durch andere Menschen aufgebaut wird. David, der König, betet einmal: „Ganz unruhig bin ich in meiner Klage und laufe seufzend umher, weil meine Feinde schreien und die Gottesfeinde mich UNTER DRUCK setzen.“ (Psalm 55, 3f nach der Übersetzung „Das Buch“) 

 2. Druck ist unsichtbar, seine Ergebnisse sichtbar. 

So wie schon 1656 die Luft nicht sichtbar war, die die Halbkugeln zusammenpresste, sieht man auch nicht den Druck, der manchmal schwer, zu schwer, auf uns lastet. Wenn wir UNTER DRUCK kommen, wird uns unwohl, wir können nicht schlafen, unsere Gedanken drehen sich im Kreis, die Angst steigert sich, wir flüchten, und vieles andere mehr. Von Elia, dem Prophet, wird in einer massiven Drucksituation – nach einer Todesdrohung – berichtet: „Da fürchtete er sich, machte sich auf und lief um sein Leben.“ (1. Kön. 19, 3 nach der Lutherübersetzung) 

 3. Menschen UNTER DRUCK brauchen ein Ventil. 

Um 1656 die Drucksituation wieder zu entschärfen, brauchte es ein Ventil, um den Unterdruck im Innern wieder zu verringern. Welches Ventil haben wir, wenn wir richtig UNTER DRUCK kommen, wenn kein Sport oder keine eingeübte Resilienz mehr helfen? Gegendruck aufbauen? Flüchten? Zurückschlagen? Von David, als er noch kein König war, hieß es: „Auch schlossen sich ihm viele Männer an, die UNTER DRUCK standen, sowie alle möglichen Leute, die Schulden hatten oder verbittert waren, und er wurde ihr Anführer.“ (1. Sam. 22, 2 nach der Einheitsübersetzung) 

 4. Wahre Kraft zeigt sich UNTER DRUCK. 

Mit zwei halben Pappkartons hätte das Experiment 1656 nicht funktioniert, aber mit zwei metallnen Halbkugeln klappte es. Wie stabil sind wir, wie gewinnen wir diese Stabilität? Kraft, Stärke und Entschlossenheit gehören in unterschiedlicher Intensität zu unserer DNA, können aber auch trainiert werden. Fest steht: Stärke und Mut als Gegenteil von Schwäche und Mutlosigkeit können sich UNTER DRUCK nur zeigen und weiterentwickeln, wenn sie vorher eingeübt werden. Das wusste auch schon der weise König Salomo: „Wenn du schwach und mutlos bist, sobald du UNTER DRUCK gerätst, dann bist du es auch sonst!“ (Sprüche 24,10; nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“). Das soll kein Tritt in die Kniekehle sein, sondern ein Hinweis zur Vorbereitung auf die nächste Situation, wenn wir UNTER DRUCK kommen. 

 Meine dreifache Empfehlung: 

  • Sich in den Einflussbereich Gottes begeben – und dafür Zeit und Offenheit mitbringen 
  • Seine Situation und Gottes Wirksamkeit in Verbindung bringen 
  • Im konkreten Fall um Kraft und Stärke bitten. „Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.“ (Jesaja 40, 29 nach der Lutherübersetzung) 

         

    Michael vom Ende 
    Geschäftsführer faktor c 

    www.faktor-c.org