Da Millionen von Menschen Microsoft-Software-Produkte anwenden, hat dieses Unternehmen wertvolle Einsichten in Arbeitsgewohnheiten erlangt. So verbringen die befragten Arbeitnehmer beispielsweise durchschnittlich 57 Prozent ihrer Zeit mit der Anwendung von Bürosoftware für Kommunikation und Besprechungen. Ungefähr zwei Drittel von ihnen geben außerdem an, kämpfen zu müssen, um Zeit und Energie für die Erledigung ihrer eigentlichen Aufgaben zu finden.

Die Technik sollte uns Zeit einsparen, doch manchmal wird das kontraproduktiv. In Prediger 8,6 lehrte König Salomo: „Denn alles hat seine Zeit, und für jede Situation gibt es ein entsprechendes Verhalten. Doch auf dem Menschen lastet eine schwere Not…“. Der erste Schritt zur Verbesserung der Produktivität ist die Identifizierung des Problems.

Wie viele Stunden pro Woche verbringen Sie mit E-Mails und Besprechungen? Nach der Microsoft-Recherche nehmen Besprechungen und E-Mails den größten Teil der Zeit des durchschnittlichen Arbeitnehmers in Anspruch. Umfragen zufolge schaden zu viele Besprechungen und E-Mails der Produktinnovation und den persönlichen Interaktionen mit Kunden.

Im Folgenden möchte ich über Besprechungen und ihre Wirkung auf die Produktivität nachdenken. Wenn wir eine Besprechung terminieren, sollten wir zuerst über deren Zweck und das erwünschte Ergebnis nachdenken. Sobald diese feststehen, sollten wir sorgfältig überlegen, wer an der Besprechung teilnehmen sollte und wer nicht.

Joh 15,2 lehrt ein Prinzip, das wir auf die Arbeitswelt beziehen können. „Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen.“ Haben Sie je daran gedacht, ihren Terminkalender zu beschneiden? Ziehen Sie statt 60-minütigen  0- oder gar 15-minütige Besprechungen in Betracht.

Sie erreichen wahrscheinlich genau so viel und haben mehr Zeit für andere Aufgaben.

Wenn wir mit anderen zusammen an einem Projekt arbeiten, müssen wir häufig nach  E-Mails schauen. Doch dabei werden wir auch leicht von anderen E-Mails abgelenkt. Die meisten von uns erhalten E-Mails nicht nur auf dem Computer, sondern inzwischen auch auf dem Smartphone. Der Schatten der E-Mails folgt uns also überall hin.

E-Mails können zu einem Teufelskreis werden, der uns von der wichtigen (Denk-)Arbeit abhält, die erledigt werden  uss.  Es gibt hilfreiche Vorschläge wie das Ausschalten von E-Mail-Benachrichtigungen, das Festlegen bestimmter Zeiten zum Lesen der E-Mails und das Blocken von Zeit für wichtigere Aufgaben, um die Versuchung zu vermeiden, ständig nach E-Mails zu schauen.

Neulich bemerkte ich einen weiteren besorgniserregenden Trend, nämlich die wachsende Zahl der Messaging-Tools. Zu Beginn meiner Karriere als Berater kamen die Menschen entweder persönlich vorbei oder riefen mich an, wenn sie mich kontaktieren wollten. Doch in den letzten Jahren kam eine überwältigende Anzahl von Wegen  hinzu, auf denen Menschen mich zu erreichen versuchen. Ich schaue jetzt nach E-Mails, Text- und anderen Nachrichten und nach Anrufen. Das macht es schwierig, den wichtigsten Aufgaben die nötige Konzentration zuteilwerden zu lassen.

In Ps 119,15 heißt es: „Ich denke über deine Vorschriften nach und halte mir deinen Willen vor  Augen.“ Ich ringe darum, häufiger alle Ablenkungen auszublenden und ausschließlich über Gott und Seinen Plan nachzudenken.

 

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Aus „UBN Integrity Moments“, eine Kommentarreihe über Ehrlichkeit am Arbeitsplatz aus christlicher Sicht
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.