Am 10. März d. J. trug eine junge Frau mit ihrem Bruder in einem Theater in Los Angeles einen Song vor, der von einer Jury zum „besten Song“ gekürt worden war. An diesem Abend war der Preis ein Oscar, andere Preise für diesen Titel waren ein Grammy oder ein Golden Globe Award. Es war der Abend der Oscar-Verleihung, die junge Frau hieß Billie Eilish und der Song aus dem Film „Barbie“ hieß „What was I made for?“ – Wofür wurde ich gemacht? Anders gefragt: Was gibt mir Sinn und Bedeutung? Es ist die alte junge Frage nach purpose!
Der Film „Barbie“ erzählt, wie die gleichnamige Puppe jeden Tag im Barbie-Land den besten Tag ihres Lebens feiert und bei Tanzpartys an perfekten Massenchoreografien teilnimmt. Eines Tages wacht Barbie jedoch auf und stürzt in eine Sinnkrise.
Die alte Frage verfolgt uns in unseren individualisierten Gesellschaften, besonders des Westens, öfter als uns lieb ist: Was gibt mir Sinn und Bedeutung? Bei mir selbst war es diese Frage, die mich in meiner Jugend an die Grenzen meiner Existenz gebracht hat. Und die möglichen Antworten auf diese Fragen sind vielfältig:
Gibt mir Sinn und Bedeutung, dass ich Erwartungen der anderen erfülle? Oder, dass ich schön bin und mich und die anderen erfreue? Oder, dass ich die Welt um mich herum so perfekt wie möglich mache oder erhalte? Gibt mir Sinn, dass ich wirtschaftlich erfolgreich bin? Oder, dass ich Macht über und Einfluss auf Menschen habe? Es ist nicht so philosophisch, wie es klingt, weil die Antwort auf diese Frage festlegt, wie ich lebe!
Zu Gott zu gehören gibt mir Sinn und Bedeutung
Auf dem Fensterbrett in unserer Küche klebt schon lange ein schlichter Satz. Von meiner Frau dort angebracht, lese ich ihn wieder und wieder. „Nicht das, was wir tun, gibt unserem Leben Bedeutung, sondern dass wir Gottes Eigentum sind.“ Der Satz von Max Lucado sitzt.
„Nicht das, was wir tun“ – wir optimieren uns, unsere Prozesse, unsere Geschäftsabschlüsse und Firmenstrategien. Tun an sich ist nicht falsch, sondern richtig und wichtig. Aber: Wir verbinden mit unserem Tun Sinn und Bedeutung, und das ist falsch und irreführend. Was nämlich, wenn wir nichts mehr tun können? Oder wenn unser Tun sinn- und bedeutungslos wird, weil wir wie Barbie die Frage nach dem Sinn nicht mehr beantworten können?
„sondern, dass wir Gottes Eigentum sind“ – Auch wenn das Zitat von Max Lucado negativ beginnt, endet es mit dem Blick auf das Größere, auf den Größeren, auf den Größten, der uns gemacht hat. Er ist unser Sinn und unsere Bedeutung, er weiß, wofür wir gemacht sind, what we are made for!
Wofür sind Sie gemacht? Was gibt Ihnen Sinn und Bedeutung? Diese Frage kann man nicht „im Vorübergehen“ beantworten. Sich mit ihr zu beschäftigen, fordert Bereitschaft, Zeit und Ruhe. What was I made for? Billie Eilish schrieb diesen Song im Sommer aus der Sicht der Mattel-Kreation Barbie und dachte dabei nicht persönlich über sich nach. Später erzählte sie aber von einem Moment, wo sie dachte, da habe sie ja, ohne zu wissen, von sich selbst geschrieben.
Noch einmal: Wofür sind SIE gemacht? Was gibt IHNEN Sinn und Bedeutung?
Ich bekenne: „Nicht das, was wir tun, gibt unserem Leben Bedeutung, sondern dass wir Gottes Eigentum sind.“ Und ich bete: Schütze mein Leben, ich gehöre ja zu dir! (Psalm 86,2)
Michael vom Ende
Geschäftsführer faktor c