Ich gestehe, ich bin inspiriert. Von dem Buch, das ich gerade aus eigenem Interesse und als Vorbereitung auf ein Online-Seminar lese.

Ein Buch über das Universum, schwarze Löcher und uns. In diesem Buch geht es (auch) um Sterne. Und ich bin inspiriert von einem leuchtenden Herrnhuter Stern auf unserer Terrasse. Wie im Kanzleramt, nur kleiner. Gesteuert von einer Zeitschaltuhr bringt er wunderbar warmes, gelbes Licht in die Dunkelheit der Vorweihnachtszeit.

 

Sterne, wohin man blickt

Fix- und Wandelsterne, Sternschnuppen, Sternenhaufen und funkelnde Sterne.  Aber Sterne begegnen uns überall, nicht nur am Himmel, sondern auch im täglichen Leben. Wie der Stern auf unserer Terrasse. Oder Mercedessterne, von ihren Besitzern liebevoll poliert, wie der Rest des Fahrzeugs. Die Science-Fiction-Fans lieben „Star Wars“ mit der Raumstation „Todesstern“, die NASA selbst nennt den Saturnmond Mimas so. Wir backen Plätzchen oder Lebkuchen in Sternform, bei Kriminellen konfisziert die Polizei Wurfsterne, Fahrradfahrer machen Sternfahrten, auf Flaggen wie der von Vietnam (einer) oder den USA (50) prangen Sterne. Gendersternchen erfreuen oder ärgern uns, wir lesen Klatsch über „Stars und Sternchen“, essen die Sternfrucht, logieren vielleicht sogar im Sauerlandstern im hessischen Willingen. Wir bewundern Sportler oder Genies „von einem anderen Stern“ oder genießen das ultimative Menü vom Sternekoch.

 

Stern gibt Orientierung

Ein warnender Ökonom schreibt den sog. „Stern-Report“ nach seinem eigenen Namen Nicolas Stern, im Wartezimmer des Hausarztes blättern wir durch den STERN, wir speisen im Gasthaus „Zum Stern“, mal sinkt der Stern einer Automobilfirma, mal steigt der eines hippen Startups. Wir bewerten Hotels mit Sternen, setzen einen * mit der eigens auf dem Computer dafür ausgezeichneten Taste und verweisen auf weiterführende Infos.

 

Hier spielt die Musik

Louis Armstrong, Ella Fitzgerald oder Doris Day besingen die Sterne in „Dream a little dream of me“, die Sternsinger erfreuen in diesen Tagen, für Cae Gauntt ist jeder Stern ein Gebet („Every star is a prayer“), für Christen ist Christus der Stern, den sie besingen („Stern, auf den ich schaue“). Und ich fühle mich in das kalte Oslo mit der warmen Stimmung versetzt, als ich dort vor einigen Jahren im Weihnachtskonzert des Oslo Gospel Choirs im dortigen konserthus verzückt war von „En Stjerne Skinner I Natt“ (deutsch: „Heute Abend scheint ein Stern“) – eine musikalische Sternstunde. An Weihnachten ist klar, welcher Stern hier besungen wird.

 

Wegweiser zum Retter

Die Rede ist vom „Stern über Bethlehem“. Über den gibt es interessante astronomische Erkenntnisse und Erklärungsversuche im Blick auf die Helligkeit, die in der Bibel beschrieben wird. Aber jenseits der Wissenschaft ist er der wandernde Stern in der Nacht der Geburt Jesu, er weist Sinn- und Jesussuchern den Weg. Und sie finden Jesus, der alle Widersprüche der Welt in sich vereint. Gefährdeter Säugling und zugleich Weltenherrscher, gleichzeitig ohn- und vollmächtig, eine große Verpflichtung für die Eltern und größtes Geschenk des himmlischen Vaters, ganz Mensch und ganz Gott, hilfebedürftiges Baby und Retter der Welt und jedes Einzelnen.

 

„Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und –schuld.

Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.

Beglänzt von seinem Lichte hält euch kein Dunkel mehr,

von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.“

 

Dieser Text aus dem Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper ist wie ein Stern, der die Richtung weist. Machen wir uns auf den Weg. Suchen wir den Retter der Welt und unseres Lebens.

 

Michael vom Ende

Geschäftsführer von faktor c, einer Initiative von Christen in der Wirtschaft