Wirtschaftsverband: Finger weg vom Sonntagsschutz!
„Ein verbindlicher Ruhetag pro Woche tut allen Menschen gut!“
Würzburg (CiW). Der Verband „Christen in der Wirtschaft“ (CiW) hat Forderungen nach einer Grundgesetzänderung zur Lockerung des Sonntagsschutzes zurückgewiesen. „Ein verbindlicher Ruhetag pro Woche tut allen Menschen gut – Mitarbeitern, Unternehmern, Familien und der gesamten Gesellschaft“, sagte Generalsekretär Michael vom Ende in einer am Freitag in Würzburg verbreiteten Mitteilung. Vom Ende kritisierte eine entsprechende Forderung des Handelsverbands Deutschlands (HDE), der eine Ausdehnung der Ausnahmen von der Sonntagsruhe gefordert hatte und dafür eine Grundgesetzänderung vorschlägt.
Vom Ende räumte ein, dass der Einzelhandel durch das Internetgeschäft unter Druck stehe. Geschäfte müssten sich heute allerdings anders profilieren als durch Öffnungszeiten rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche. Bereits heute gebe es „eher zu viele als zu wenige“ Ausnahmen bei der Öffnung von Geschäften am Sonntag. Achtsamkeit und Erholung, die vielen Menschen wichtig seien, kämen durch solch eine „Aufweichung schnell und unnötig unter die Räder“.
Die Kritik des HDE, die geltenden Vorschriften stammten aus der Weimarer Republik und müssten modernen Bedürfnissen angepasst werden, halten die „Christen in der Wirtschaft“ für irreführend. „Das Gebot ‚Du sollst nicht stehlen‘ ist sogar dreitausend Jahre alt – und niemand käme auf die Idee, es zu ‚modernisieren‘“, sagte vom Ende. Dies gelte genauso wie das Gebot ‚Du sollst den Feiertag heiligen‘. Wenn sich eine Gesellschaft nur noch auf Konsum ausrichte, vergesse sie, dass man die wichtigsten Dinge im Leben nicht kaufen könne: gemeinsame Zeit, Liebe und Zuwendung.