„Die Deutschen müssen immer alles planen.“, schrieb der türkische Gastschüler Nurper 2011 in seinem Abschlussbericht. Ob das wirklich so ist, sei dahingestellt, aber: Pläne und Planungen begegnen uns auf Schritt und Tritt. Es beginnt mit der Familien-, der Zeit- oder Terminplanung, geht weiter mit Unternehmens-, Bau- oder Reiseplanung bis hin zu Hochzeits- oder Freizeitplanung. Bei den Plänen kennen wir z. B. Stunden-, Finanz-, Stadt- oder Bibellesepläne und vieles mehr.
Plädoyer für das Planen
Laut Wikipedia beschreibt „die Planung die menschliche Fähigkeit oder Tätigkeit zur gedanklichen Vorwegnahme von Handlungsschritten, die zur Erreichung eines Zieles notwendig scheinen. Dabei entsteht ein Plan, gemeinhin als eine zeitlich geordnete Menge von Daten.“ Unternehmen, Privathaushalte, der Staat mit seinen Bereichen – alle befassen sich mit Planungsfragen. So z. B. bei Unternehmen sind die operative oder die strategische Unternehmensplanung wichtige Bereiche. Gute Planung ist mindestens sehr hilfreich, manchmal überlebensnotwendig für ein Unternehmen.
Grenzen des Planens
Ich erinnere mich noch an die legendären Fünfjahrespläne in der damaligen DDR, um die sich viele Geschichten rankten. Im 21. Jahrhundert wird die Planung, auch im Wirtschaftsbereich, immer kurzfristiger. Keiner kann heute noch für die kommenden fünf Jahre planen – und es ist eine Kunst, bei solcher Kurzfristigkeit richtig und angemessen zu planen. Das VUCA-Modell der 2000/2010er Jahre mittlerweile abgelöst von BANI; Brittle (spröde, brüchig), Anxious (verunsichert), Non-linear und Incomprehensible (unverständlich). In solch einer (Wirtschafts-)Welt zu planen, braucht ganz neue Ansätze und Fähigkeiten. Die Frage wird immer wichtiger: Wie sind die Menschen beschaffen, die planen? Und was ist, wenn die Planung nicht aufgeht? Oder gar Pläne nicht zum Guten, sondern zum Bösen gemacht werden? Ist jeder Plan an sich ein guter? Oder müssen wir nicht den Fokus mindestens so auf den Planer und die Planerin legen wie auf den Plan selbst? Welchen Wert hat ein Plan, wenn er von bösen Menschen für einen Banküberfall oder für die Überschwemmung Europas mit Kokain gemacht wird?
Der gute Gott hat einen Plan! Gott hat einen guten Plan!
Die Bibel berichtet von Plänen – angefangen bei der Bauplanung für einen Tempel oder einen Thronwagen bis hin zur Zeitplanung für Schiffsreisen. Sie berichtet von Menschen mit bösen Plänen und Absichten genau wie – aber hören wir selbst, was die Heilige Schrift zu Gottes guter Planung und zu den guten Plänen eines guten Gottes sagt:
„Das ist der Plan, den er hat für die ganze Erde, und das ist die Hand, die ausgereckt ist über alle Völker.“ (Jes. 14, 26). Der Plan soll ihn am Ende als Schöpfer, Erhalter und Herrscher dieser Welt zeigen, der nicht nur seine Menschen, sondern die ganze Welt zu ihrer Bestimmung führt. Und über Christus, den Sohn Gottes, heißt die Vorhersage: “Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und lange leben, und des HERRN Plan wird durch ihn gelingen.“ (Jes. 53, 10)
Planungen und Pläne also sind wichtig und kommen gleichzeitig manchmal bei uns Menschen an ihre Grenzen. Gottes Pläne aber sind gut, weil Gott gut ist – und weil sie am Ende an ihr Ziel kommen. Gott hat sein Ziel mit uns im Blick – und tut alles Notwendige, um es zu erreichen.
Michael vom Ende
Geschäftsführer von faktor c, einer Initiative von Christen in der Wirtschaft