Prof. Dr. Jörg Knoblauch ist am Freitag, den 7. Februar 2025 von uns gegangen – ein Verlust, der uns tief trifft, dessen positives Vermächtnis jedoch ewig weiterleben wird. Ich durfte Jörg bereits 1987 kennenlernen, als wir uns auf der Tagung des damaligen VCK (Verband Christlicher Kaufleute) in Pforzheim-Hohenwart begegneten. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie ich ihn zunächst als Dr. Knoblauch ansprach – und er mir mit einem herzlichen Lachen entgegnete: „Du brauchst nicht Dr. Knoblauch zu sagen, jeder sagt zu mir Jörg.“ Von diesem Moment an nannte ich ihn einfach Jörg, und dieser vertraute, bodenständige Umgang prägte unsere Beziehung nachhaltig.

Jörgs Art, seinen tiefen Glauben an Jesus Christus zu leben und darüber zu sprechen, war für mich und viele andere ein ganz besonderes Erlebnis. Er brachte in jedes Gespräch, in jede Veranstaltung und in jedes Projekt die Überzeugung ein, dass unser Handeln von Gott geleitet ist – ein Credo, das auch meine Führungsmentalität stets begleitete. Ab 1990 hatten wir zahlreiche gemeinsame Berührungspunkte: Ob in seiner Firma, wo ich zunächst für tempus und später im DISG-Training tätig war, oder bei den Aktivitäten des VCK (danach CiW und faktor c) – mit Jörg erlebte man jeden Tag etwas Außergewöhnliches und Überraschendes. Seine Einsatzbereitschaft war legendär: Frühmorgendliche Treffen, an denen er ohne zu zögern auch um sieben Uhr morgens zur Stelle war – oft begleitet von seiner Frau Elfie, die ihn auf den nächtlichen Fahrten unterstützte –, zeugten von einem unerschöpflichen Engagement und einer Energie, die ihresgleichen suchte.

International war Jörg bereits in den 1990er Jahren hervorragend vernetzt. Er verstand es, christliche Werte mit unternehmerischem Denken zu verbinden und setzte sich unermüdlich dafür ein, neue Impulse in der christlichen Wirtschaftslandschaft zu geben. Als Organisator von Kongressen in Nürnberg, „Gemeindewachstums-Kongressen“ und den ersten Deutschland-Veranstaltungen von Willow Creek hat er die Grundlagen für zahlreiche erfolgreiche Großveranstaltungen gelegt. Sein visionärer Ansatz war auch maßgeblich für das Zustandekommen der KCF-Kongresse – ein Erbe, das in der gesamten Szene nachhallt. Darüber hinaus leitete er in seiner regionalen Heimat im Großraum Heidenheim bis zuletzt eine „Wibi-Gruppe“ („Wirtschaften auf biblischer Grundlage“) und gewann immer wieder neue Mitglieder für faktor c.

Selbst angesichts seiner gesundheitlichen Herausforderungen – im November 2024 erhielt Jörg aufgrund seiner Nierenkrankheit eine Spenderniere – blieb er bis zuletzt voller Lebensfreude und Tatkraft. Kurz vor Weihnachten hatte ich noch persönlichen Kontakt zu ihm, und er machte einen überraschend guten und fitten Eindruck. Dass wir nun Abschied nehmen müssen, erfüllt uns mit großem Schmerz. Seine Frau Elfie setzte über der Information zum Tode von Jörg den Bibelvers aus 2. Timotheus 4,7: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“ Diese Worte fassen Jörgs Lebensweg und seine Überzeugungen perfekt zusammen.

Wir bei faktor c trauern um unseren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und vor allem um einen genialen Freund. Jörg Knoblauch hat uns alle – ob als Mentor, Wegbegleiter oder als inspirierender Unternehmer – nachhaltig geprägt. Sein Wirken, seine Vision und sein unerschütterlicher Glaube werden uns auch in Zukunft leiten und motivieren, das zu leben, was im Leben wirklich zählt: den Glauben an Jesus Christus, die Leidenschaft für die Arbeit und die aufrichtige Liebe zu unseren Mitmenschen.

Jörg hinterlässt seine geliebte Frau Elfi und seine Schwester Traudel. In tiefer Dankbarkeit und in ehrendem Andenken an einen Menschen, der uns so viel gegeben hat, nehmen wir Abschied.

Im Namen des gesamten Vorstandes von faktor c
Friedbert Gay, Vorstandsvorsitzender