Wirst du gehen, wenn Gott dich senden will? (Robert J. Tamasy)
21.09.2020
Vor einigen Wochen schrieb mein Freund Sergio Fortes über die vertraute und vorhersehbare „Komfortzone“, die uns nicht viel abverlangt. Doch was ist, wenn Gott uns dazu herausfordert, etwas völlig Neues auszuprobieren? Verweigern wir uns dann?
In zahlreichen biblischen Berichten werden Menschen auf solche Weise herausgefordert. Ich denke an Noah, der angesichts einer globalen Flut eine Arche bauen sollte, an Moses, der ausgewählt wurde, die Israeliten nach über 400 Jahren Sklaverei aus Ägypten zu führen, und an die Jünger Jesu, die ihr gewohntes Leben hinter sich ließen, um Ihm zu folgen.
Auch wenn unsere Lebensgeschichten vielleicht nie in einem Buch erscheinen werden, wird es für uns, wenn wir Jesus wirklich nachfolgen, doch Zeiten geben in unserem Leben, in denen Gott uns aus unserer Komfortzone herausruft, um Ihm an einem anderen Ort und auf andere Art und Weise zu dienen. Auch in meinem Leben geschah das immer wieder. Zwei Beispiele möchte ich hier erwähnen:
Nach 10 Jahren bei einer lokalen Zeitung schenkte mir Gott einen Posten als Herausgeber. Ich hatte zuvor noch nie einen Zeitschriftenartikel oder gar ein Buch verfasst, doch beides stand nun in meiner Stellenbeschreibung. Das war sowohl aufregend als auch beängstigend. Doch zuvor wollte Gott etwas noch Furchteinflößenderes von mir: Ich sollte vor über 400 Menschen sprechen.
Als eher introvertierter Mensch machte es mir nichts aus, mit einzelnen Personen oder in kleinen Gruppen zu sprechen. Doch Gott führte mich durch meinen Pastor dazu, vor Hunderten von Menschen zu sprechen. Er schlug mir vor, an einem Sonntag vor der Gemeinde zu erzählen, was ich beruflich mache und um Gebet zu bitten.
Zunächst lehnte ich rundheraus ab, willigte aber ein, darüber zu beten. Schließlich hatte ich den Eindruck, dass ich es tun sollte. An jenem Sonntagmorgen war ich wie erwartet sehr nervös, doch als ich dann hinter dem Podium stand und in die Menge schaute, fühlte ich plötzlich, was in
Philipper 4,7 steht: „…Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt…“. Meine kurze Rede lief überraschend gut. Dieser Gehorsamsschritt ermöglichte mir später, bei vielen verschiedenen Anlässen zu sprechen. Dies führt mich zu dem zweiten Beispiel, das ich hier erwähnen möchte:
Im Jahre 1999 arbeitete ich für „CBMC International“ (Herausgeberorganisation des Montags Mannas; Anm. d. Übers.). Tim Philpot, damals Präsident der „CBMC International“, meinte, dass wir wieder Verbindungen zu dem Dienst in Brasilien aufnehmen sollten, und dass ich derjenige sei, der das tun solle. Doch ich wusste gar nichts über Brasilien, konnte kein Portugiesisch und fühlte mich nicht qualifiziert dazu, den Dienst weiterzuentwickeln. Aufgrund meiner vergangenen Erfahrungen vertraute ich dennoch darauf, dass Gott wusste, was Er tat, wenn Er mich dorthin sandte.
Die Reise erwies sich als extrem ertragreich. Bis zum heutigen Tage pflege ich Freundschaften, die vor über 20 Jahren in Sao Paulo, Curitiba und Vitoria entstanden sind. Aus dieser Dienstreise ergab sich auch etwas ganz Unerwartetes: Eine begeisterte Gruppe von Brasilianern übersetzt bis heute das „Montags Manna“ in 5-6 verschiedene Sprachen und versendet es dann buchstäblich in die ganze Welt. Diese und viele andere Beispiele lehrten mich Wichtiges: Wenn wir im Gehorsam losgehen, wird Gott immer mehr tun, als wir uns jemals vorstellen können.
© 2020. Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
CBM C INTERNAT IONA L: Jim Firnstahl, President. Tel.: +1 402 431 0002 – Fax: +1 402 431 1749 Address: 1065 N. 115th Street, Suite 210,
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