Unkonventionelle Personalstrategien (Rick Boxx)
01.06.2020
Im angesehenen Wall Street Journal erschien ein Artikel über „Nehemiah Manufacturing“, ein Unternehmen in Cincinnati, Ohio, USA mit interessanter und ungewöhnlicher Anstellungspraxis. Ungefähr 80 Prozent der Mitarbeitenden sind vorbestraft!
Wie ich mir gleich gedacht habe, sind die Unternehmensgründer laut Artikel Christen, denen es nicht nur um ein profitables Unternehmen ging. Ihre Vision war viel größer. Sie wollten dazu beitragen, eine Stadt wiederaufzubauen, nicht nur ein Unternehmen. Und beides gelingt ihnen.
Das Unternehmen befindet sich im inneren Stadtbezirk Cincinnatis, und den Inhabern geht es darum, das Leben der Menschen wiederaufzubauen, die dort leben und selten die Gelegenheit haben, erfolgreich zu sein. Viele werden immer wieder straffällig. Ein Grund dafür ist, dass sie kaum Jobs finden, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Menschen, die sich nach einer zweiten Chance sehnen, nach einem Neubeginn, bietet „Nehemiah Manufacturing“ Arbeitsplätze.
Interessant ist, dass die Idee, mit einem kalkulierten Risiko eine Stadt wiederaufzubauen, fest in der Bibel verwurzelt ist. Das ganze Buch Nehemia ist die Geschichte eines Visionärs, der der Führung des Herrn gehorchte und die scheinbar unmögliche Mission verfolgte, die Stadt Jerusalem wieder zu errichten. Er wusste, dass die Umstände nicht gut waren und die Aufgabe nicht leicht würde, aber er war entschlossen, mit Gottes Hilfe die Ruinen wieder zu errichten.
Nehemia ging es wahrscheinlich ähnlich wie den Gründern des Unternehmens in Cincinnati, als er erklärte: „Ihr seht selbst unser Elend: Jerusalem ist ein einiger Trümmerhaufen, die Stadttore liegen in Schutt und Asche. Kommt, lasst uns die Mauern wieder aufbauen, damit wir nicht länger dem Gespött der Leute preisgegeben sind!“ (Nehemia 2,17).
Wenn wir weiterlesen, erfahren wir, dass es Nehemia dabei nicht um Profit oder Ruhm ging, sondern darum, die „Davidsstadt“ wiederaufzubauen, die durch mehrere Angriffe zerstört worden war. Trotz Widerstands und vieler Kritiker waren Nehemia und seine Mitarbeiter erfolgreich.
Lassen wir uns von Nehemia und „Nehemiah Manufacturing“ inspirieren! Das bedeutet nicht notwendigerweise, Vorbestrafte einzustellen. Das ist nicht immer möglich. Aber wir können für andere „Wiedergewinnungsprojekte“ beten. Vielleicht gibt es in unserem Unternehmen jemanden, den die anderen aufgegeben haben. Er oder sie mag ein „Rohdiamant“ sein, der, mit ein bisschen Führung, zu einem wertgeschätzten Teammitglied werden könnte. Gottes Ruf nach uns ist normalerweise wichtiger als Geld zu verdienen. Als „Botschafter von Christus“ (2. Korinther 5,20) sollen wir an Versöhnung mitwirken, wie es im folgenden Vers beschrieben wird: „Lasst euch mit Gott versöhnen! Wir bitten euch darum im Auftrag von Christus.“
Egal, ob wir einen Stadtteil wiedererrichten oder uns in einzelne Menschen investieren, wir haben die Freude und das Privileg, Teil von Gottes Erneuerungswerk zu sein: „Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.“ (2. Korinther 5,17).
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Aus „Integrity Moments with Rick Boxx“, eine Kommentarreihe über Ehrlichkeit am Arbeitsplatz aus christlicher Sicht
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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