Schwierigkeiten – Chance oder Hindernis? (William „Fritz“ Klumpp)
23.05.2022
“Woher komme ich?” “Warum bin ich hier?“ „Wohin gehe ich?“ Das sind die drei wichtigsten Fragen, die man sich zu allen Zeiten stellen kann. Vor 50 Jahren kam ich zu der Erkenntnis, dass ich keine Antworten auf diese Fragen hatte. Und das beunruhigte mich mehr und mehr.
Während aller Überlegungen hatte ich immer geglaubt, dass es einen Gott gibt – ich kannte ihn jedoch nicht persönlich. Man kann Gott nur so weit kennen, wie er sich zu zeigen entschließt, und er hat beschlossen, sich durch sein geschriebenes Wort, die Bibel, zu zeigen. Vor fünfzig Jahren konfrontierte mich ein Freund mit der Bibel, und das veränderte mich. Er glaubte, dass sie Gottes inspiriertes Wort sei. Und als er sie mir Absatz für Absatz, Seite für Seite näherbrachte, hörte ich zu.
Schließlich sagte ich mir, wenn dieser Mann mir die Wahrheit lehrte und man wirklich Gott persönlich kennenlernen könnte, dann wollte ich das. Ich wollte das so sehr, dass ich bereit war, mich auf Gottes und nicht meine Bedingungen einzulassen. Man kann sagen, ich kam aus meinem Versteck mit erhobenen Händen. Jesus sagt: „Merkst du es denn nicht? Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an. Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und Gemeinschaft mit ihm haben.„ (Offenbarung 3,20)
Auf diese Einladung hin, bat ich Jesus mit einem einfachen Gebet, in mein Leben zu kommen, die Kontrolle übernehmen und aus mir den Menschen machen, der ich nach seinem Willen sein sollte. Dann fing ich an, die Bibel zu lesen und zu studieren und fand schließlich Antworten auf die drei wichtigen Fragen vom Anfang und auf viele weitere Fragen.
Oft höre ich, dass man nur Gott die Kontrolle übers Leben geben muss, und dann wird alles wunderbar. Das ist jedoch nicht meine Erfahrung; ich erlebte die schwersten Zeiten meines Lebens, nachdem ich zum Glauben kam. Für mich sind die Herausforderungen, denen ich als Nachfolger Jesu ausgesetzt bin viel schwerer als Fliegereinsätze über Nord Vietnam.
Meine erste große Glaubenskrise kam aufgrund eines Bibelverses, der mich sehr beunruhigte. Er lautet: „Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen. All das erwartet Gott von euch, und weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, wird es euch auch möglich sein.“ (1. Thessalonicher 5,18). Ich betete bei schwierigen und schmerzhaften Gegebenheiten, und dankte sogar, aber dann musste ich Gott sagen: „Du weißt, dass ich das nicht wirklich ernst meine, Gott. Wie kann ich für diese Situation dankbar sein?“
Dann begegnete mir ein Vers im Hebräerbrief: „Denn Gott hat nur an den Menschen Gefallen, die ihm fest vertrauen. Ohne Glauben ist das unmöglich. Wer nämlich zu Gott kommen will, muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird, die ihn suchen.“ (Hebräer 11,6). Ich verstand, dass ich große Teile meines Lebens ohne Glauben leben könnte. Es bedarf nicht viel Glaubens zum Weiterleben, wenn alles in unserem Sinn läuft. Etwas anderes war es jedoch, als meine Welt auseinanderzubrechen drohte.
Zu diesen Zeiten konnte ich nur weitermachen, indem ich Gott vertraute und ihm das Ergebnis überließ. Dazu braucht es viel Glauben. Wenn wir verstanden haben, dass Glaube das einzige ist, das Gott gefällt, dann könnte man die schweren Zeiten als Gelegenheiten sehen, ihm zu gefallen, anstatt sie als Hindernisse zu betrachten. Ich entdeckte, dass ich Gott wirklich danken konnte bei Schwierigkeiten und sonstigen Situationen und es wirklich meinte. Gott musste mich wirklich sehr liebhaben, weil er mir so viele Chancen gab, ihm zu gefallen und selber im Glauben zu wachsen.
Und wie ist es bei Ihnen? Sehen Sie schwere Herausforderungen und Notzeiten als Hindernisse – oder als Chancen?