Ruhig bleiben in einer wütenden, lauten Welt (Rick Boxx)
04.05.2020
Drei Gäste waren eingeladen, in einer Talk Show über ein emotionales Thema zu debattieren. Die Diskussion wurde so hitzig, dass sie begannen, einander anzuschreien. (Ich weiß, das ist in diesen Fernsehsendungen inzwischen normal, aber es geht mir darum, was darauf passierte.)
Mitten in dem Geschreie fragte der Moderator den dritten Gast, der ruhig geblieben war, nach ihrer Meinung. Ihre ruhigen und durchdachten Worte brachten plötzlich Ruhe ins Chaos. Ihr Verhalten ließ sie außerdem glaubwürdiger erscheinen als die anderen beiden mit ihren schrillen Stimmen.
In unserer heutigen Welt, in der es von allen Seiten laut tönt, haben einige entschieden, dass derjenige Recht hat, der am lautesten schreit. Dennoch ist ein ruhiger und gefasster Kommunikationsansatz immer noch der beste, der am meisten Wirkung zeigt.
Dies ist nichts Neues. Die Bibel, für einige das beste Buch zum Thema Business und Geschäftspraktiken, hat viel zu sagen über die Stärken, Schwächen und Fallstricke des gesprochenen Wortes. In Sprüche 15,1 heißt es beispielsweise: „Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.“. An anderer Stelle heißt es, „Ein weiser Mensch spricht weise Worte und kann andere damit überzeugen.“ (Sprüche 16,23).
Solche Ermahnungen sind nicht nur hinsichtlich Talk Shows angebracht. Vor Jahren trafen sich Führungskräfte in einer großen Stadt, um eine mögliche Bewerbung für die Ausrichtung der Sommerolympiade zu diskutieren. Es wurde sehr negativ diskutiert, weil die meisten Teilnehmer auf die potentiellen Probleme einer solchen Massenveranstaltung fokussiert waren.
Nach zwei Stunden wandte der Moderator sich an einen der neuesten Teilnehmer in der Gruppe. Er fragte, „Ted, du hast noch nichts gesagt. Was denkst du?“ In die erwartungsvolle Stille im Raum antwortete er ruhig und besonnen: „Ein leerer Stall bleibt zwar sauber – aber ohne Rinder gibt es keinen Ertrag!“
Zwei oder drei Minuten, die wie eine Ewigkeit schienen, dachten alle im Raum still über das nach, was Ted gesagt hatte. Plötzlich sagte jemand ganz aufgeregt: „Er hat Recht!“. Ab da veränderte sich das ganze Treffen. Ted sagte ihnen nicht, dass er aus Sprüche 14,4 zitiert hatte, aber die Bedeutung war klar: Kein Vieh, keine Milch. Oder aufs Geschäftsleben übertragen: Um etwas Großes zu bewirken, muss man bereit sein, sich den unvermeidlichen Herausforderungen zu stellen.
Die Bibel lehrt uns, dass Gott mit Seinem Volk auf weiche Art und Weise kommuniziert, ohne Schreien und ohne Drama. In 1. Könige 19 lesen wir von Elia, der von Gott in einer Reihe von Wundern gebraucht wurde. Körperlich und seelisch erschöpft, floh der Prophet später vor der Königin Isebel, die ihn töten wollte. Nachdem er sich ausgeruht und erholt hatte, wartete er auf die nächsten Anweisungen von Gott. Ein mächtiger Wind kam auf, dann ein Erdbeben. In Vers 12 heißt es: „Dann kam ein Feuer, doch der Herr war nicht darin. Danach hörte Elia ein leises Säuseln.“.
Gott hatte in Seiner Kommunikation mit Elia ruhige Worte gewählt, die nur der aufmerksame Prophet hören konnte. Die Übertragung auf die Geschäftswelt ist einfach: Um unser Produkt oder unsere Idee zu verkaufen, ist ein sanftes Flüstern manchmal besser als lautes Rufen. Und wenn Sie über eine größere Entscheidung beten, will Gott vielleicht, dass Sie auf Sein sanftes Flüstern warten.
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Aus „Integrity Moments with Rick Boxx“, eine Kommentarreihe über Ehrlichkeit am Arbeitsplatz aus christlicher Sicht.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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