Neue Perspektive (Luis Cervino)

15.08.2022

Im Jahr 2020 brach eine globale Pandemie aus, wie wir alle wissen, eine Gesundheitskrise, die zum Teil daraus resultierte, dass man nicht wusste, wie sie am besten bekämpft werden konnte. Als der Kampf gegen COVID – dem Coronavirus – begann, brach ein weiterer Krieg aus: der Informationskampf mit Diskussionen über den Ursprung, Auswirkung und den Behandlungsmethoden dieser beispiellosen Krise. Das war besonders problematisch für alle im medizinischen Dienst tätigen Personen wie mich und meine Kollegen, die wir bemüht waren, die beste medizinische Behandlung in einer allgemeinen Atmosphäre der Verwirrung zu verabreichen.

Mit Fortschreiten der Pandemie wurde deutlich, dass die Menschheit in größere Gruppen aufgeteilt war: Kranke, medizinisches Personal, Politiker, und Benutzer – und Missbraucher – der sozialen Netzwerke. Die Kranken wurden durch Ansteckung heimgesucht, die ein beachtliches Tempo an den Tag legte. Ärzte und Schwestern kämpften gegen einen Feind, dem sie vorher noch nie begegnet waren. Politiker gaben an, dass sie die Situation in den Griff bekommen wollten. Es stellte sich jedoch heraus, dass einige von ihnen die Krise für ihre eigenen Zwecke ausnutzten. In den sozialen Netzwerken wurde viel wahre Information verbreitet, leider jedoch auch Mengen an falschen, ungenauen und oft alarmierenden Beiträgen. Aus medizinischer Perspektive direkt an der Front habe ich neben meiner Frau und Tochter die Pandemie in ihrer schlimmsten Form erlebt. Viele Menschen sorgten nicht für sich selbst. Andere beschlossen, sorgfältig bedachte medizinische Maßnahmen zu ignorieren. Dieses Verhalten war enttäuschend und erschwerte unsere Arbeit an den Kranken um ein vieles.

Der schnelle Fortschritt der COVID Pandemie hat sich verlangsamt, und wir hoffen alle, dass das Schlimmste vorüber ist. Während dieser Zeit eröffnete sich mir eine weitere Perspektive, weil ich über die große Anzahl an Menschen dachte, die an einer viel verheerenderen „Pandemie“ erkrankt sind. Die Bibel nennt sie „Sünde“, und die Todesfolge liegt bei 100%. Im Römerbrief im Neuen Testament stehen folgende Aussagen: „Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider, die Gott dem Menschen ursprünglich verliehen hatte“ und „Der Lohn, den die Sünde auszahlt, ist der Tod. Gott aber schenkt uns in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, ewiges Leben“ (Römer 3,23 und 6,23).

Als Mediziner versuche ich wie auch meine Kollegen, meine Patienten mit wirksamer Behandlung zu versorgen. Ich weiß jedoch, dass sie alle – wie alle Menschen – trotz meiner besten Bemühungen eines Tages sterben werden. Darauf stellt sich die Frage: „Und was passiert dann?“. Ein weiterer Vers aus dem Römerbrief nennt das „Heilmittel“, das Gott für alle, die es annehmen bereithält: „Gott aber beweist uns seine große Liebe gerade dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5,8).

Ich habe über unseren himmlischen Vater nachgedacht. Er sah, wie seine Schöpfung sich mit Verachtung gegen seine „Rezepte“ zu erfolgreichem, fruchtbarem Leben auflehnte. Durch seinen Sohn Jesus Christus stellte er die Rettungsmittel zu Verfügung, aber die Menschen müssen sich dafür entscheiden, dieses Heilmittel anzunehmen. Viele Menschen bestehen darauf, nur das zu tun, was sie wollen, ohne dabei an die ewigen Konsequenzen zu denken – ja, sie sogar zu ignorieren -, denen sie unausweichlich begegnen werden.

Als Nachfolger von Jesus Christus sind wir Gottes geistliches medizinisches Personal. Unsere Arbeit besteht darin, den Menschen die Rettung durch Jesus weiterzusagen und sie zu Jüngern zu machen (siehe Matthäus 28,18-20 und Apostelgeschichte 1,8). Wir sollen anderen helfen, Jesus und seine Vorsorge gegen den spirituellen Tod anzunehmen. Darüber hinaus sollen wir sie zu Jüngern machen, damit sie zur rechten Zeit „Frucht bringen – Frucht, die bleibt“ (Johannes 15,16). Als Mentoren, Jünger oder Lehrer können wir unseren Teil beitragen am Kampf gegen die geistliche Pandemie, vor der niemand fliehen kann.

 

 

Luis Cervino ist Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg und lebt mit Frau und zwei Kindern in Torreon, Coahuila,
Mexico. Seit 1999 übersetzt er den Montags Impuls ins Spanische.
Vera Flohr, Bergisch Gladbach, vera.flohr@cadobia.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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