Gelernte Lektionen (Ken Korkow)

27.02.2023

In meiner Familienranch, auf der sich Militärveteranen von schwerwiegenden körperlichen, mentalen und emotionalen Verletzungen erholen, standen größere Reparatur und Bauarbeiten an. Die Arbeiten mussten so schnell wie irgendwie möglich erfolgen.

Ein Handwerker stellte sich vor und bekam einen Vertrag. Doch er erschien nicht zum vereinbarten Termin. Ich rief ihn an und vereinbarte einen neuen Termin. Doch er tauchte wieder nicht auf. Ich versuchte, so geduldig und verständnisvoll wie möglich zu sein und rief erneut an. Er versprach mir, nun wirklich mit der Arbeit zu beginnen. Erstaunlicherweise tauchte er abermals nicht auf. So kündigte ich den Vertrag und beauftragte ein anderes Unternehmen. Dankbar kann ich sagen, dass der Auftrag inzwischen erledigt worden ist.

Zu meiner großen Überraschung rief mich der Handwerker, der uns immer wieder versetzt hatte, vor kurzem an. Er sagte, er wolle für unsere Arbeit mit Militärveteranen eine größere Spende tätigen. Ich fragte ihn nach dem Grund. Er sagte, gute Arbeit verdiene Unterstützung. Das freute mich, doch ich wollte tiefer graben, denn immer wieder in meinem Leben hatte ich erfahren, dass Gott immer am Wirken ist, auch wenn wir nicht verstehen, was Er tut.

Ich würde diesen Mann als beinhart bezeichnen. Dennoch begann er zu weinen, als er mir von seinen äußerst ernsten, lebensbedrohenden gesundheitlichen Problemen und von kritischen Herausforderungen in seinem Unternehmen berichtete. So beschloss ich, eine Fahrt von über 80 Kilometern auf mich zu nehmen, um ihn persönlich zu treffen. Ich stellte ihm Fragen und hörte ihm zu. Ich stellte ihm weitere Fragen und hörte zu.

Was er mir erzählte, brachte mich zum Staunen. Wenn irgendjemand für seine guten Taten in den Himmel kommen könnte, dann dieser Mann. Er hatte in seinem Bauunternehmen viele Menschen angestellt und ihr berufliches Wachstum gefördert. Über 50 Jahre lang hatte er Bedeutendes für die Gemeinschaft geleistet.

Die Wahrheit ist jedoch, dass niemand durch gute Taten in den Himmel kommt. Ansonsten wäre Jesus, der bereitwillig ans Kreuz ging und für unsere Sünden starb, ein Narr gewesen. In Römer 3, 10–12 heißt es: „Es gibt, keinen, auch nicht einen Einzigen, der ohne Sünde ist. Es gibt keinen, der einsichtig ist und nach Gott fragt … da ist wirklich keiner, der Gutes tut, kein Einziger.“ Doch die gute Nachricht lautet: „Gott aber beweist uns seine große Liebe gerade dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5,8).

Diese für mich Gott gewirkte Begegnung scheint mir wertvolle Lektionen zu enthalten, die jedem von uns nützen können:

1) Versprechen Sie wenig und halten Sie viel.
2) Falls Probleme auftauchen, ist es besser diese schlechten Nachrichten zu übermitteln als gar keine.
3) Nehmen Sie sich nicht zu viel vor.
4) Behalten Sie das Ende im Blick und bleiben Sie dran.
5) Das vielleicht Wichtigste: Als Nachfolger Jesu

Christi repräsentieren wir Ihn, auch Menschen gegenüber, die uns enttäuscht oder gar hängen gelassen haben. Vielleicht sind wir die einzige „Bibel“, die diese Menschen jemals lesen. Wir sollten immer bereit sein, Gottes Wahrheit weiterzusagen und dementsprechend zu leben.

Jesus selbst sagte: „Sag einfach Ja oder Nein. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.“ (Matthäus 5,37). Wenn wir unsere Versprechen einhalten, werden wir kaum in Nöte geraten.

 

© 2023 Ken Korkow lebt in Omaha, Nebraska, USA, wo er als Regionalleiter für die CBMC tätig ist, die die
Montags Impulse („Monday Mannas“) herausgibt. Mit freundlicher Genehmigung.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.