Fallstricke des Perfektionismus (Robert J. Tamasy)
08.08.2022
Ob als Eltern, bei der Arbeit oder beim Hobby gibt es zwei mögliche Extreme im Verhalten. Entweder handeln wir mit der Einstellung: „Gut genug reicht“ und treiben relativ wenig Aufwand. Oder wir wählen den perfektionistischen Weg und versuchen, alles exakt richtig zu machen.
Die meisten von uns befinden sich wahrscheinlich irgendwo dazwischen, aber kürzlich hörte ich von einem berühmten Golfpro, der einen sehr einfachen Weg zum erfolgreichen Können beschreibt. Der verstorbene Ben Hogan spielte in den 30iger bis 50iger Jahren und gilt als einer der größten Golfspieler aller Zeiten. In seinem Buch Ben Hogans 5 Lektionen: Die modernen Grundlagen des Golfspiels erklärt er sein „Erfolgsgeheimnis“:
Er schreibt: „Ich hatte den Versuch aufgegeben, viele Dinge perfekt zu machen, weil mir klar wurde, dass diese ehrgeizige Übergründlichkeit weder möglich noch ratsam ist, vor allem aber auch nicht notwendig. Was letztlich wirklich gebraucht wird, um gut Golf zu spielen ist eine relativ kleine Anzahl vernünftig ausgeführter fundamentaler Bewegungen.“
Bedenken Sie das einmal: Indem wir wie Hogan erkennen, dass Perfektionismus „weder möglich noch ratsam ist“, befreien wir uns von viel unnötigem Stress. Stattdessen können wir bei unseren Unternehmungen erfolgreich sein, indem wir uns „eine relativ kleine Anzahl vernünftig ausgeführter Bewegungen“ aneignen.
Im weiteren Sinn passt dieses Prinzip gut zu dem Wunsch „Jesu Botschafter“ zu sein, wie in 2. Korinther 5, 20 beschrieben. Wenn wir uns dazu verpflichten, Jesus Christus zu folgen, betrifft das nicht nur unser Haus und unserer Gemeinde, sondern auch alle anderen Lebensbereiche einschließlich unseres Arbeitsplatzes. Welche sind denn diese „relativ kleine Anzahl an Bewegungen“, die dafür nötig sind? Lassen Sie mich einige aus der Bibel vorschlagen:
Gott an erster Stelle.
Typischerweise arbeiten Menschen für sich, für ihre Firma oder die Kunden. In der Schrift werden wir jedoch korrigiert: „Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet“ (Kolosser 3,23).
Exzellenz anstreben.
Wenn wir erkennen, dass wir Gott an erster Stelle dienen, und dann erst der Firma und den Klienten, wird es uns klar, dass unser Bestes verlangt wird. „Nicht schlecht“ ist nicht gut genug. „Kennst du jemanden, der gute Arbeit leistet? Er wird erfolgreich sein und Königen statt einfachen Leuten dienen Wer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, der bringt sich selbst in große Schwierigkeiten“ (Sprüche 22,29).
Ehrlich arbeiten.
Geschäfte werden oft mit rechtlich bindenden Verträgen abgeschlossen. Wir jedoch sollten Menschen sein, die zu dem stehen, was sie versprechen, auch wenn es nicht bequem ist. „Wer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, der bringt sich selbst in große Schwierigkeiten“ (Sprüche 20,25).
Bescheiden dienen.
Wir werden sicherlich an
unserem Arbeitsplatz hervorstechen, wenn andere merken, dass wir ihre Bedürfnisse sogar vor unsere eigenen stellen. „Weder Eigennutz noch Streben nach Ehre sollen euer Handeln bestimmen. Im Gegenteil: Seid bescheiden und achtet den anderen mehr als euch selbst. Denkt nicht an euren eigenen Vorteil. Jeder von euch soll das Wohl des anderen im Auge haben“ (Philipper 2,3-4).
© 2022 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter
www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Vera Flohr, Bergisch Gladbach, vera.flohr@cadobia.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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