Die zerstörerische Kraft des Neides (Rick Boxx)

06.09.2021

Neid. Der Duden definiert diesen Begriff als „Empfindung, Haltung, bei der jemand einem anderen dessen Besitz oder Erfolg nicht gönnt und selbst haben möchte“. Haben Sie das schon einmal selber erlebt?

Eng mit dem Neid verwandt ist die Eifersucht, die „starke, übersteigerte Furcht, jemandes Liebe oder einen Vorteil mit einem anderen teilen zu müssen oder an einen anderen zu verlieren“. Sehen Sie irgendeinen Vorteil darin, auf einen anderen Menschen neidisch oder eifersüchtig zu sein? Und doch sind diese Gefühle und Haltungen in der Geschäftswelt gang und gäbe.

Vor einigen Jahren hatte ich mit Neid zu kämpfen. Ich war neidisch auf den schnellen Erfolg eines  anderen Unternehmens. Fragen wie: „Warum ist dieses Unternehmen erfolgreicher als meines?“ und „Was hat er zu bieten, was ich nicht auch habe?“ ließen mir keine Ruhe. Ich erkannte, dass ein solches Denken unproduktiv ist und destruktiv werden kann, wenn man es nicht in Schach hält. Nachdem ich in mich gegangen war und gebetet hatte, bat ich also Gott um Vergebung. Teilweise deshalb, weil ich gegen besseres Wissen zornig gegen Gott war, dass er mich nicht in gleichem Maße erfolgreich sein ließ.  Meine Reue brachte mich auch dazu, meinen Mitbewerber um Vergebung zu bitten.

Das Resultat war, dass ich das Gefühl hatte, dass ein schwerer Stein von meinem Herzen genommen wurde; ich war wieder frei, mein eigenes Maß an Erfolg zu genießen, ohne mich mit irgendjemandem zu vergleichen. Stattdessen konnte ich mich auf die Ermahnung in Prediger 9,10 konzentrieren: „Wenn du etwas tust, dann sei mit vollem Einsatz bei der Sache!“, ohne dabei
nach dem zu schielen, was alle anderen machen.

In dem für die Bibel typischen Freimut finden wir dort viele Beispiele für Neid und Eifersucht, Brüder, Freunde oder Rivalen, die es dem anderen nicht gönnen, dass dieser gesegneter oder wertgeschätzter zu sein scheint. In 1. Mose lesen wir beispielsweise, dass Josefs Brüder so eifersüchtig darauf waren, dass ihr Vater ihn bevorzugte, dass sie ihn in die Sklaverei verkauften.

In 4. Mose lesen wir, dass Josua, Moses‘ Diener, darüber klagte, dass andere Führer plötzlich prophetisch sprachen, so wie es zuvor nur Mose getan hatte. Wir finden seine Antwort in 4. Mose
11,29: „Doch Mose erwiderte: Hast du Angst, dass mir jemand meinen Platz streitig macht? Ich wünschte, der Herr würde seinen Geist auf das ganze Volk legen und alle wären Propheten!“

In der alten Kirche in Korinth legte Apostel Paulus einen Streit schnell bei, indem er die Dinge in die richtige Perspektive setzte: „…die einen unter euch sagen: Wir gehören zu Paulus!, und andere: Wir halten uns an Apollos!,… Wir sind doch nur Diener Gottes, durch die ihr zum Glauben gefunden habt. Jeder von uns hat lediglich getan, was ihm von Gott aufgetragen wurde. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat das Wachstum geschenkt… Wir sind Gottes Mitarbeiter, ihr aber seid Gottes Ackerland und sein Bauwerk.“ (1. Korinther 3,4-9).

Moses und Paulus wussten beide, dass Eifersüchteleien zu nichts führen. Es ist allein Gottes Aufgabe, zu bestimmen, welche Begabungen und Gelegenheiten jeder Mensch bekommen soll. Unsere Aufgabe ist es, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir das Erhaltene nutzen sollen. Wenn wir darin treu sind und unsere Erfolge nicht mit anderen vergleichen, werden wir den Frieden und die Freude haben, die der Herr uns in unserem Alltag schenken will.

 

Copyright 2021, Unconventional Business Network, früher Integrity Resource Centre, Inc.
Aus „Integrity Moments with Rick Boxx“, eine Kommentarreihe über Ehrlichkeit am Arbeitsplatz aus christlicher Sicht.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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