Die Mäusestrategie (Robert J. Tamasy)
18.09.2023
Die Geschwindigkeit des Wandels scheint auf unserer Welt täglich zu eskalieren. Wie wir „Veränderungen erfolgreich begegnen“ darum geht es laut Untertitel in Spencer Johnsons Buch „Die Mäusestrategie für Manager“. Dieses Buch, das schon 1998 erschien, spricht auch heute noch viele Menschen an.
In der dem Buch zugrundeliegenden Fabel geht es um die beiden Mäuse Schnüffel und Wusel und die Zwerge Grübel und Knobel, die sich jeden Tag auf die Suche nach Käse in einem Labyrinth begeben. Als sie einen Vorrat finden, gehen sie jeden Tag wieder an den gleichen Ort und genießen ihren Käse. Doch eines Tages ist kein Käse mehr da.
Nach der ersten Verwirrung machen sich die Mäuse direkt auf die Suche nach neuem Käse. Bald wird ihre Suche durch mehr und besseren Käse belohnt. Doch die Zwerge weigern sich zunächst zu akzeptieren, dass ihr gewohnter Käse nicht mehr da ist. Jeden Tag kommen sie an den gewohnten Ort zurück und finden doch keinen Käse mehr.
Schließlich macht sich Knobel hungrig an anderen Stellen des Labyrinths auf die Suche nach Käse. Doch Grübel ist dickköpfig. Er weigert sich weiterhin zu akzeptieren, dass der Käse sich nicht mehr am gewohnten Ort befindet.
Mit dieser Geschichte können sich viele Menschen in der Geschäfts- und Arbeitswelt identifizieren. Sie suchen vielleicht nicht nach echtem Käse, sondern nach mehr Kunden, mehr Zufriedenheit im Beruf, mehr Geld, einem glücklicherem Leben oder irgend etwas anderem. Doch es ist vergeblich, immer wieder am selben Ort zu suchen, wenn dort nichts mehr zu finden ist. Wir müssen neue Wege gehen.
Auch in meinem Leben war der „Käse“ immer wieder woanders. Die Veränderungen waren häufig beunruhigend. Mir gefiel die Arbeit, die ich verrichtete. Sie war mir vertraut, ich hatte alles unter Kontrolle, und die Aussicht auf größere Veränderungen war gelinde gesagt verstörend.
Die Bibel hat auch zu plötzlichen und ungewollten Veränderungen etwas zu sagen. Hier nur einige Beispiele, wie uns unser Glauben helfen kann, wenn das Gewohnte nicht mehr da ist:
Alles hat seine Zeit. Weniges bleibt immer gleich. Veränderungen, ob gewollt oder ungewollt, sind unvermeidlich. „Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit… Pflanzen und Ausreißen… Niederreißen und Aufbauen…“ (Prediger 3,1-8).
Gott entscheidet, wann der „Käse“ weg ist. Wenn Veränderungen notwendig werden, können wir darauf vertrauen, dass Gott schon weiß, was das Beste für uns ist. „Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung.“ (Jeremia 29,11).
Wenn der „Käse“ weg ist, hat dies normalerweise einen guten Grund. Gott hat einen übergeordneten Plan, und Er fügt die Veränderungen, denen wir in unserem Leben ins Gesicht sehen müssen, in diesen Plan ein. „Vertraue dem Herrn deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken. Der Herr sorgt dafür, dass jeden das Los trifft, das er verdient…“ (Sprüche 16,3- 4). „Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte.“ (Prediger 16,9).
© 2023 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter
www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.