Die Abhängigkeitsfalle vermeinden (Ken Korkow)
24.10.2022
Es ist sehr traurig und schädlich, wenn Eltern, Unternehmen und sogar Regierungsinstitutionen es nicht schaffen, gesunden und bewährten biblischen Prinzipien zu folgen.
Eltern müssen ihre Kinder noch bis weit ins Erwachsenenalter hinein unterstützen, weil die jungen Menschen entweder hoffnungslos verschuldet sind oder einfach nicht motiviert, auszuziehen und die Herausforderungen, Frustrationen und auch Belohnungen eines eigenständigen Lebens zu entdecken.
Einige Unternehmen schleppen im Namen des Mitgefühls und der Sympathie unproduktive und unmotivierte Mitarbeiter mit, da sie befürchten, dass diese durch eine Kündigung in finanzielle und familiäre Nöte und auf die schiefe Bahn geraten könnten.
Vor Kurzem musste ich einem Handwerker kündigen, der auf unserer Ranch für behinderte und traumatisierte Militärveteranen eine dringend erforderliche bauliche Maßnahme durchführen sollte. Obwohl es kein kleiner, sondern sogar recht lukrativer Auftrag war, erschien er dreimal nicht. Wir beauftragten daraufhin ein anderes Unternehmen, das den Auftrag erledigte. Der Handwerker erklärte mir später zwar, dass er mit einigen Problemen zu kämpfen hatte, doch ich hatte Arbeit, die erledigt werden musste, und er kam seiner Verpflichtung nicht nach.
Regierungen sind berüchtigt dafür, dass sie die Menschen, die sie regieren, in Abhängigkeit bringen. Nur ein Beispiel: In den USA bekommen über 46 Millionen Menschen von der Regierung kostenlose Mahlzeiten und Lebensmittelmarken.
Gleichzeitig werden Besucher in den Nationalparks auf Schildern des Innenministeriums gebeten: „Bitte nicht die Tiere füttern.“ Als Grund wird angegeben: „Die Tiere gewöhnen sich sonst an die Zufütterung und lernen nicht, für sich selber zu sorgen.“
Ich bin sehr dafür, Menschen mit legitimen Bedürfnissen zu helfen, wie es auch die Bibel gebietet. In Hesekiel 16,48+49 finden wir beispielsweise eine überraschende Beobachtung: „Deine Schwester Sodom und ihre Töchter haben nicht so viel Schuld auf sich geladen wie du und deine Töchter! Sie sahen hochmütig auf andere herab, sie lebten im Überfluss und sorgloser Ruhe, ohne den Armen und Bedürftigen zu helfen.“
Wir sollen denen helfen, die bedürftig sind, aber die Bibel warnt uns auch davor, Menschen so zu helfen, dass sie in ständige Abhängigkeit geraten. Apostel Paulus, der in der antiken Gemeinde in Thessaloniki das Problem der Faulheit ansprach, sprach folgende Mahnung aus: „Schon damals haben wir euch den Grundsatz eingeschärft: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.“ (2. Thessalonicher 3,10).
Es ist interessant, dass ein ähnliches Verbot vom russischen Führer Wladimir Lenin als notwendiges Prinzip im Sozialismus dargestellt wurde. Es wurde in die russische Verfassung von 1918 aufgenommen. Lenins Ziel war es nicht, das Christentum und das Vertrauen in die Bibel zu fördern, aber selbst er erkannte die Gültigkeit dieses wirtschaftlichen Gebots an.
Als Führungskräfte sollten wir sensibel gegenüber den Bedürfnissen der Menschen sein, die für und mit uns arbeiten. Aber wir tun ihnen Unrecht, wenn wir ihnen erlauben, weniger als akzeptable Arbeit abzuliefern. Wie es in Sprüche 16,26 heißt: „Hunger treibt den Menschen an; er muss arbeiten, um satt zu werden.“.
Ken Korkow lebt in Omaha, Nebraska, USA, wo er als Regionalleiter für die CBMC tätig ist, die die Montags
Impulse („Monday Mannas“) herausgibt. Mit freundlicher Genehmigung.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
CBMC InternatIonal: Jim Firnstahl, President. Tel.: +1 402 431 0002 – Fax: +1 402 431 1749 Address: 1065 n. 115th
Street, Suite 210, Omaha, Nebraska 68154, USA E-Mail: jmarple@cbmcint.org –
Internet: www.cbmcint.org (IVCG-Manna Nr. 990/ 43. KW 2022)