Das was, wer und warum des Dankens (Robert J. Tamasy)

20.11.2023

In den USA wird diese Woche wieder „Thanksgiving“ gefeiert. Ähnliche Feiertage gibt es auch in anderen Ländern, z.B. Kanada, Deutschland, Japan, Österreich, Grenada, Liberia und inoffiziell in Ländern wie Brasilien oder den Philippinen.

Doch wenn wir einen solchen Feiertag begehen, für was sollen wir dann danken? Um wem sollen wir danken? Und was ist, wenn wir in einem Land leben, das keinen solchen Feiertag kennt? Lassen Sie uns diese Fragen anschauen und dabei die Bibel zur Hilfe nehmen:

Für was sollen wir danken? Wenn wir erfolgreich sind und bedeutende Leistungen erbringen, neigen wir leicht dazu, uns selbst auf den Rücken zu klopfen. Es mag stimmen, dass wir viel gearbeitet haben, um mit unseren Fähigkeiten diese Dinge zu bewerkstelligen. Doch wie sind wir zu diesen Chancen gekommen? Wie haben wir unsere Begabungen und Fähigkeiten erlangt? Wir konnten sie sicher nicht kaufen. Häufig werden wir mit den Gaben geboren, die wir brauchen, um unsere Arbeit zu verrichten.

Doch wie sieht es mit unerwünschten Umständen aus, mit Zeiten der Not und unvermeidlichen Widrigkeiten? Sollen wir dafür auch dankbar sein? Ein Freund von mir, Albert, kam nach vielen persönlich und beruflich schwierigen Zeiten zu dem Schluss: ja. Ja, wir sollen dankbar auch für das „Schlechte“ sein. Denn Gott gebraucht solche Zeiten zu unserem Besten und zu Seinem Ruhm.

Wir sollen laut Bibel also für die guten, aber auch für die schlechten Zeiten dankbar sein. Denn der Herr gebraucht sie, um uns zu prägen und zu formen. In der Bibel heißt es: „Freut euch zu jeder Zeit!… Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen! All das erwartet Gott von euch, und weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, wird es euch auch möglich sein.“ (1Thess 5,16-18).

Wem sollen wir danken? Wie oben erwähnt, sind häufig nicht wir selber die Urheber der Chancen, die uns erfolgreich gemacht und uns großartige Leistungen ermöglicht haben. Unsere Fähigkeiten und Begabungen konnten wir vielleicht mit der Zeit und zunehmenden Übung entwickeln und verfeinern, doch das „Rohmaterial“ wurde uns von Gott gegeben.

Deshalb drängt uns die Bibel: „Lasst die Botschaft von Christus ihren ganzen Reichtum bei euch entfalten. Unterweist und ermahnt euch gegenseitig mit aller Weisheit und dankt Gott von ganzem Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und Liedern, die euch Gottes Geist schenkt. Ihr habt doch Gottes Gnade erfahren! All euer Tun – euer Reden wie euer Handeln – soll zeigen, dass Jesus euer Herr ist. Weil ihr mit ihm verbunden seid, könnt ihr Gott, dem Vater, für alles danken.“ (Kol 3,16-17).

Was, wenn das Land, in dem Sie leben, keinen Dankfeiertag vorgesehen hat? Man braucht keinen nationalen Beschluss, um dankbar zu sein und seinen eigenen Dankfeiertag zu gestalten. Dankbarkeit sollte eine natürliche Reaktion auf die Segnungen sein, die uns jeden Tag zuteilwerden. Das Danken sollte laut Jak 1,17 für die Gläubigen unter uns etwas Alltägliches sein: „Alles, was Gott uns gibt,  ist gut und vollkommen. Er, der Vater des Lichts, ändert sich nicht; niemals wechseln bei ihm Licht und Finsternis.“ Oder wie der Psalmist es ausdrückte: „…nie will ich verschweigen, was du für mich getan hast. Immer und ewig will ich dir danken, Herr, mein Gott!“ (Ps 30,13).

 

© 2023 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter
www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.