Das unerbittliche, undankbare Streben nach Erfolg (Robert J. Tamasy)

17.04.2023

Viele von uns in der Geschäfts- und Arbeitswelt haben ihr Leben auf ein einziges Ziel ausgerichtet, dem Streben nach Erfolg. Aber haben Sie je innegehalten, um ernsthaft darüber nachzudenken, was Erfolg wirklich ist?


Dieser Gedanke erinnert mich an einen Hund, der gerne hinter Autos herläuft, ohne zu wissen, was er tun würde, wenn er das Auto wirklich erreichen würde. So ist es gewissermaßen auch mit dem Erfolg. Wir machen Karriere und möchten bestimmte Ziele erreichen. Doch was passiert, wenn wir diese erreicht haben?

Mir kommt der Manager in den Sinn, der die sprichwörtliche „Erfolgsleiter“ erklommen hat, nur um feststellen zu müssen, dass diese an der falschen Mauer angelehnt war.

Ich selber habe alle meine Karriereziele erreicht: Ich wurde Zeitungsverleger, schrieb einen Artikel für ein Magazin, wurde Herausgeber eines Magazins, schrieb ein Buch. All dies und noch vieles mehr habe ich erreicht. Doch habe ich jemals das Gefühl totaler Erfüllung, das ultimative Erfolgserlebnis gehabt? Nein, weil es immer noch mehr gab, was ich hätte tun können, weil es immer Menschen gab, die mehr erreicht hatten als ich – so dachte ich zumindest.

Erfolg fühlt sich manchmal wie ein Wettrennen an, in dem die Ziellinie sich immer weiter wegbewegt. Beförderungen, Gehaltserhöhungen und berufliche Anerkennung befriedigen eine Zeit lang, doch was kommt dann? Ich habe gelernt, dass wahrer Erfolg nur bei dem Geber unserer Fähigkeiten, Interessen, Gaben und Chancen zu finden ist.

In 5. Mose 8,17-18 werden wir ermahnt: „Wenn dieses Gute nun kommt, sagt nicht: Das haben wir aus eigener Kraft geschafft, es ist unsere Leistung! Denkt vielmehr an den Herrn, euren Gott, von dem ihr die Kraft bekommen habt, all diesen Reichtum zu erwerben!“ Vielleicht brauchen wir eine neue Definition von bzw. Sicht auf Erfolg. Dafür finden wir keine bessere Quelle als die Bibel:

Wie finden wir Erfolg? Für den Erfolg ist es laut Bibel nicht wichtig, was wir suchen, sondern wen wir suchen. „Sag dir die Gebote immer wieder auf! Denke Tag und Nacht über sie nach, damit du dein Leben ganz nach ihnen ausrichtest. Dann wird dir alles gelingen, was du dir vornimmst.“ (Josua 1,8).

Erfolg besteht darin, die richtigen Ziele zu setzen. Der Apostel Paulus, damals als Saulus bekannt, hatte alles, Ansehen, Ruhm und Macht. Doch dann stellte die Begegnung mit Jesus Christus alles auf den Kopf; seine Ziele wurden für immer verändert. „Aber seit ich Christus kenne, ist für mich alles wertlos, was ich früher für so wichtig gehalten habe. Denn das ist mir klar geworden: Gegenüber dem unvergleichlichen Gewinn, dass Jesus Christus mein Herr ist, hat alles andere seinen Wert verloren.“ (Philipper 3,7-8).

Erfolg bleibt ein lebenslanges Streben. Paulus erlangte ein neues Verständnis von Erfolg, blieb dem Erfolg – seinem neuen Auftrag – aber ein Leben lang treu. „Dabei ist mir klar, dass ich dies alles noch lange nicht erreicht habe und ich noch nicht am Ziel bin. Doch ich setze alles daran, es zu ergreifen, weil ich von Jesus Christus ergriffen bin… Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen.“ (Philipper 3,12-14).

 

© 2023 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter
www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.