Das Geheimnis des Lebens – und der Arbeit (Robert D. Foster)

10.04.2023

Immer wenn ich über Arbeit nachdenke, werde ich an ein Zitat des britischen Bildhauers Henry Moore erinnert: „Was ist das  Geheimnis des Lebens? Es besteht darin, eine Aufgabe zu haben, der man sein ganzes Leben widmet, jede Minute für den Rest seines Lebens. Und das Wichtigste ist, dass es etwas sein muss, was man nicht kann.“

Arbeit wird mit allen Arten von Bösem assoziiert: Mit Sklaverei, Ausbeutung, Streiks, Pfusch, Kinderarbeit, Inflation, Niedriglöhnen und hohen Profiten. Gott schenkte uns die Gabe der Arbeit – und der Mensch hat sie ruiniert.
• Manche von uns kennen unbefriedigende, sinnlose Arbeit.
• Gute Arbeit wird nicht anerkannt oder wertgeschätzt.
• Manche von uns sind am Rande ihrer Kräfte angelangt.
• Andere kommen finanziell kaum über die Runden.
• Manche werden gemobbt.
• Wieder andere finden keine Arbeit.

Für viele Menschen besteht der Traum des erfolgreichen Geschäftsmannes in guter Kleidung, Autos, Häusern und viel Geld. Am Ende der Arbeitswoche heißt es dann: „Gott sei Dank ist Freitag!“ Manchen dient die Arbeit lediglich dazu, Geld für einen  exotischen Urlaub oder bevorzugte Freizeitaktivitäten anzuhäufen.

Doch wie wir am Beispiel des Malers Vincent van Gogh (1853-1890) sehen, muss Arbeit nicht vergeblich oder sinnlos sein. Obwohl er nur 10 Jahre in seiner Berufung als Künstler verbrachte, produzierte er fast 900 Gemälde und 1.000 Zeichnungen bevor er mit 37 Jahren starb. Zu seinem Lebensende hin malte van Gogh in Paris noch 228 Gemälde. Eines davon, das „Porträt des Doktor Gachet“, wurde auf einer New Yorker Auktion 100 Jahre nach seinem Tod für 82,5 Millionen Dollar verkauft. Das Bieten dauerte weniger als drei Minuten!

Van Gogh malte häufig arbeitende Menschen, Bauern, Fischer, Weber, Hausfrauen, Fabrikarbeiter und Frauen, die Netze flickten. In einem Brief erklärte er 1885 seinem Bruder Theo seine Arbeitsphilosophie folgendermaßen: „Wer wirklich leben will, muss arbeiten und etwas wagen“.

Die Bibel teilt diese Ansicht. In ihrem Anfangskapitel wird Arbeit zu Gottes Idee erklärt: „So schuf Gott den Menschen als sein Abbild, ja, als Gottes Ebenbild; und er schuf sie als Mann und Frau. Er segnete sie und sprach: Vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde!“ (1. Mose 1,27-28).

Im zweiten Kapitel heißt es: „Gott, der Herr, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren.“ (1. Mose 2,15). Gott vertraute den Menschen also die Verwaltung und Pflege Seiner Schöpfung an.

Auch das Neue Testament hat eine sehr positive Sicht von Arbeit. So heißt es in Kolosser 3,23-24: „Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet. Als Lohn dafür wird er euch das Erbe geben, das er versprochen hat. Das wisst ihr ja. Denn Jesus Christus ist euer wahrer Herr!“ Arbeit sollte als Privileg, nicht als Fluch betrachtet werden.

 

Copyright 2023. Ursprünglich veröffentlicht in „Take Three On Monday Morning“.
Robert D. Foster verstarb 2016
im Alter von 96 Jahren.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.