„Aufgeben“ kommt in unserem Wortschatz nicht vor (Dan Britton)
16.10.2023
Vor einigen Jahren sagte ein High School Football Team in Michigan, USA, die letzten fünft Spiele der Saison ab, nachdem sie zu Beginn der Saison mit 0-4 keinen einzigen Punkt erreicht hatten. So ein schlechtes Ergebnis tut natürlich weh, aber mir tut es noch viel mehr weh, wenn ich daran denke, dass diese Sportler aufgegeben wurden.
Denken Sie nur an die möglichen Siege, die diese Sportler nie erzielen werden. Und damit meine ich noch nicht mal in erster Linie die sportlichen Siege. Ihre Trainer und Manager haben wahrscheinlich niemals das berühmte Zitat von Winston Churchill gehört: „Niemals aufgeben – niemals, niemals, niemals, niemals, weder im Großen noch im Kleinen, niemals nachgeben…“ „Aufgeben“ war für ihn nicht mehr als ein Wort.
In zwanzig Jahren werden diese Menschen wünschen, ihre Trainer hätten sie nie aufgegeben. Auch wenn sie weiterhin nicht gewonnen hätten, hätte dies wichtig für die Entwicklung ihres Charakters sein können.
Leider wird in vielen Bereichen der Gesellschaft, auch im Geschäfts- und Arbeitsleben allzu häufig aufgegeben. Menschen geben auf, ohne sich Gedanken über mögliche Folgen zu machen. Ich denke, dieses Wort muss aus unserem Wortschatz gestrichen werden. Es wirkt wie ein Fluch auf alle, die es leben.
Nie werde ich ein Gespräch mit einem 16-jährigen bei einer Sportler-Freizeit vergessen. Er saß alleine da, schlug die Hände über dem Kopf zusammen. So setzte ich mich zu ihm, in der Hoffnung ihm helfen zu können. Ich fragte ihn: „Was ist los?“, und erwartete die üblichen Antworten dieser Altersklasse, wie Probleme mit der Freundin, Alkohol, Drogen, Streit oder Probleme in der Schule. Deshalb war ich schockiert, als er antwortete: „Ich hasse es, dass meine Eltern zulassen, dass ich alles aufgebe, was ich angefangen habe.“
Er erklärte mir, dass er alles, was er begann, wieder aufgebe. Und dann sagte er: „Ich wünschte, sie würden mich dazu zwingen, das zu Ende zu führen, was ich anfange!“ Wow! Normalerweise höre ich das Gegenteil: „Ich hasse es, dass meine Eltern wollen, dass ich alles durchziehe, was ich angefangen habe.“ Doch dieser junge Mann wollte ermutigt werden.
Die Bibel betont die Bedeutung des Durchhaltens, der Entschiedenheit angesichts von Widrigkeiten. „Liebe Brüder und Schwestern! Betrachtet es als besonderen Grund zur Freude, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. Ihr wisst doch, dass er durch solche
Bewährungsproben fest und unerschütterlich wird. Diese Standhaftigkeit soll in eurem ganzen Leben ihre Wirkung entfalten, damit ihr in jeder Beziehung zu reifen und tadellosen Christen werdet, denen es an nichts mehr fehlt.“ (Jak 1,2-4).
Unsere Familien, Teams, Unternehmen, Gemeinden und Schulen sollten Orte sein, an denen Dinge nicht nur zu Ende gebracht, sondern gut zu Ende gebracht werden. „Aufgeben“ sollte in unserem Wortschatz nicht mehr vorkommen. Apostel Paulus erinnert uns in Gal 6,9 an die Belohnung des Nicht-Aufgebens: „Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen. Wir dürfen nur nicht vorher aufgeben!“
Die anderen werden zur Kenntnis nehmen, ob wir aufgeben oder nicht. Es liegt an uns, einen lebensverändernden Unterschied zu machen. Im täglichen Ringen formt Gott uns. Wir werden verpassen, was Er in unserem Leben tun will, wenn wir aufgeben, sobald es schwierig wird.
Dan Britton ist Redner, Autor, Coach und Trainer bei der Fellowship of Christian Athletes. Dan schult Tausende
von Führungskräften in über 100 Ländern. Er spielte als Profi Lacrosse bei „Baltimore Thunder“ und lebt mit
seiner Frau Dawn in Overland Park, Kansas, USA. Sie haben drei verheiratete Kinder und eine Enkeltochter.
Übersetzung: Susanne Nebling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben