Wirtschaftsprofessorin: Mehr Frauen in die Finanzbranche
Die Professorin für Finanzinstitutionen an der Universität Tübingen, Monika Gehde-Trapp, hat sich für mehr Frauen in der Finanzbranche ausgesprochen. Da Expertinnen für Geldanlagen „weniger unsystematisches, im Schnitt nicht entlohntes Risiko“ eingingen als ihre männlichen Kollegen, sollten Investoren „eher auf Fondsmanagerinnen setzen“, sagte sie im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Risiko sei im Kapitalmarkt nicht per se gut oder schlecht. Die Frage sei, ob höheres Risiko im Schnitt auch eine höhere Rendite erziele. Ihre Forschung habe gezeigt, dass sich die „riskanten Wetten“ der männlichen Fondmanager nicht auszahlten im Vergleich zu den Renditen ihrer Kolleginnen, die im Schnitt weniger Risiko bevorzugen.
Dass der Frauenanteil in der Finanzbranche so gering sei – unter Fondsmanagern liege er bei „relativ konstant zehn Prozent“ – lasse sich wohl auch auf den „Mangel an weiblichen Vorbildern“ zurückführen, so Gehde-Trapp weiter. Dadurch könnte es sein, dass Schülerinnen und Studentinnen ihre Erfolgschancen in der Finanzbranche vielleicht geringer einschätzen, mutmaßt die Finanzexpertin.
epd