Studie: Mindestlohn beeinflusst Wettbewerb kaum
Das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sieht nur geringe Auswirkungen des Mindestlohns auf die Wettbewerbsbedingungen. Eine Studie des Instituts zeige, dass die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 und dessen Erhöhung 2017 kaum Marktaustritte von Unternehmen verursacht habe, teilte das ZEW in Mannheim mit.
Manche Branchen sind der Studie zufolge durch die Lohnuntergrenze sogar produktiver geworden. Das gelte beispielsweise für das Spiel-, Wett- und Lotteriewesen, die Werbe- sowie die Verlagsbranche. „Zum einen kann das damit zusammenhängen, dass Unternehmen verstärkt in Kapital, also Maschinen oder Technologien, investieren und somit ihre Arbeitskräfte produktiver einsetzen“, sagte Moritz Lubczyk, Co-Autor der Studie. „Andererseits ist denkbar, dass Unternehmen statt auf geringfügige mehr auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse setzen und auch somit die Produktivität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer steigt.“
epd