Jüdischer Wein aus dem „Himmelreich“
Jüdischer Wein wächst künftig im „Himmelreich“. So heißt das Flurstück in Gundelsheim bei Heilbronn, wo derzeit auf rund einem Hektar Fläche weiße und rote Trauben reifen – gehegt und gepflegt nach jüdischen Regeln. Es sei das erste staatliche Weingut, das sich koscherem Wein widmet, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Die Unbedenklichkeitserklärung für jüdische Gaumen kommt von zwei Geistlichen: Moshe Flomenmann, Landesrabbiner von Baden, und Yehuda Puschkin, Stuttgarter Rabbiner, werden die Produktion überwachen. Eines der entscheidenden Kriterien ist laut Flomenmann, dass die Arbeiter im Weinberg männliche Juden sind, die den Sabbat beachten. Deshalb sei man bei der Traubenlese auf Helfer aus jüdischen Gemeinden angewiesen.
Die koscheren Württemberger Sorten sind sehr traditionell. Simon Bachmann vom Staatsweingut Weinsberg erwartet im kommenden Jahr bis zu 4.000 Flaschen Riesling und noch einmal halb so viel Lemberger. Anfragen aus jüdischen Gemeinden gebe es jetzt schon bundesweit.
epd