Schuldbrief. Tilgung. Forderung. Aufhebungsvertrag. Für die meisten von uns sind das inhaltlich bekannte und gebräuchliche Worte. Lust auf einen kleinen Wissenstest? Hier jeweils eine kurze Definition.

 

Schuldbrief, Tilgung, Forderung, Aufhebungsvertrag – was ist was?

Der Schuldbrief ist eine Art Sicherheit für die Bank des Käufers, z. B. bei Immobiliengeschäften. Sollte die Hypothek eines Tages nicht mehr bezahlt werden können, darf die Bank nämlich das entsprechende Grundstück verpfänden.

Tilgung nennt man im Finanzwesen die planmäßige oder außerplanmäßige Rückzahlung von Schulden.

Eine Forderung ist der Anspruch eines Unternehmers (Gläubiger) gegenüber seinen Lieferanten oder Kunden (Schuldner) in Form von Geld, Sachgütern oder Dienstleistungen. Das Gegenteil einer Forderung ist die Verbindlichkeit bzw. die Verbindlichkeiten.

Durch einen Aufhebungsvertrag (auch Auflösungsvertrag genannt) wird ein Schuldverhältnis beendet.

 

Schuldbrief, Tilgung, Forderung, Aufhebungsvertrag – die Verpflichtung.

Abgesehen von dieser sachlichen Ebene der Definitionen wohnt diesen Worten noch eine emotionale Dimension inne. Wer Schulden machen muss, wird abhängig, geht Verpflichtungen ein, muss die Tilgung organisieren, manchmal über Jahrzehnte. Wer eine Forderung mit einer Rechnung zugeschickt bekommt, kann im schlimmsten Fall in die Verzweiflung getrieben werden, wenn er nicht weiß, wie diese Forderung zu begleichen ist. Solche Abhängigkeit ist real erlebte Knechtschaft! Wie befreiend kann andererseits ein Aufhebungsvertrag sein, der die Frage der Schuld für erledigt erklärt.

 

Schuldbrief, Tilgung, Forderung, Aufhebungsvertrag – die Befreiung.

Alle vier Stichworte dieses Artikels kommen tatsächlich gesammelt in einem einzigen Vers der Heiligen Schrift vor. Dieser Vers zeigt: Gott versteht wirklich etwas von Wirtschaft!

So übersetzt Martin Luther im besten Wirtschafts-Deutsch: „Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.“ (Kolosser 2, 14). So einfach – und für manche so unannehmbar – ist die Wirklichkeit: Wir sind Gott als dem Schöpfer der Welt und der Menschen die Anerkennung schuldig, die ihm dafür gebührt. Gute Nachrichten: Weil wir diese Schuld niemals bezahlen könnten, begleicht Gott selbst diese Schuld durch einen unglaublichen Vorgang: den Tod von Jesus, seinem Sohn, am Kreuz.

Schuldbrief. Tilgung. Forderung. Aufhebungsvertrag. Im Licht der großen Befreiung der großen Schuld vor Gott können – und müssen – neu und kreativ mit den Schuldfragen in unseren wirtschaftlichen Bezügen umgehen.

 

Michael vom Ende
Geschäftsführer faktor c / Christen in der Wirtschaft e. V.