„Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“, so sagt man. Eine Kette kann ihren Zweck nicht erfüllen, wenn eines oder mehrere ihrer Glieder schwach ist, ob sie sich um ein Armgelenk befindet, einen aggressiven Hund zurückhält oder ein schwerer Gegenstand an ihr befestigt ist. Dieses Prinzip bewahrheitet sich für viele Bereiche des Lebens, z.B. für den Aufbau und Erhalt starker Teams, sei es im Sport oder im Berufsleben.

Wahr ist auch, dass das begabteste Teammitglied den Erfolg des Teams nicht garantieren kann, dass das Versagen eines Teammitglieds aber das ganze Team mit in den Abgrund reißen kann.

Vor einigen Jahren hatte ich das Privileg, in Brasilien Geschäftsleute und Führungskräfte zu treffen, die Strategien kennenlernen wollten, um Jesus Christus noch effektiver in ihrem Arbeitsumfeld zu bezeugen. Bei einem unserer Treffen verwendete ich den Fußballsport als Beispiel. Wenn in der Mannschaft Einheit herrscht und alle Spieler ihre jeweilige Position einnehmen, ist der Sieg häufig nicht fern. Doch wenn auch nur ein Spieler versagt, vor allem falls es sich dabei um den Torwart handelt, ist eine Niederlage wahrscheinlich.

Anhand dieser Analogie erklärte ich den Brasilianern, dass der Schlüssel zu einem fruchtbaren Dienst nicht darin liegt, sich auf eine einzelne Person zu verlassen, wie es in der Vergangenheit der Fall war, sondern darin, ihre verschiedenen Stärken zu erkennen, die Schwächen der anderen zu berücksichtigen und festzulegen, wie die verschiedenen Verantwortlichkeiten verteilt werden können, während man gleichzeitig die gleichen Ziele anstrebt: Denjenigen, denen sie am Arbeitsplatz begegneten, Jesus Christus als Retter und Herrn vorzustellen und den Nachfolgern Jesu zu helfen, fruchtbare Jünger zu werden.

Die Bibel ist kein Sport-Ratgeber, sagt aber dennoch viel über die Bedeutung von Teamwork. Zum Beispiel:

Jeder im Team ist wichtig. Stellen Sie sich vor, einzelne Musiker würden in Peter Tschaikowskys mitreißender „Ouvertüre 1812“ ihren Part nicht spielen. Oder ein virtuoser Pianist spielt Beethovens „Mondscheinsonate“ und zwei Tasten des Klaviers sind völlig verstimmt. Das Ergebnis wäre verheerend. „So wie unser Leib aus vielen Gliedern besteht und diese Glieder einen Leib bilden, so ist es auch bei Christus:… Aber jeder Einzelne soll sich um die Gaben bemühen, die der Gemeinde am meisten nützen.“ (1. Kor. 12,12-31).

Zusammen sind wir stärker. Auch in einem guten Team geht nicht immer alles glatt. Ein Teammitglied, das zu kämpfen hat, kann von der Hilfe und der Ermutigung der anderen Teammitglieder profitieren. „Zwei haben es besser als einer allein, denn zusammen können sie mehr erreichen. Stürzt einer von ihnen, dann hilft der andere ihm wieder auf die Beine. Doch wie schlecht steht es um den, der alleine ist, wenn er hinfällt! Niemand ist da, der ihm wieder aufhilft!… Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen. Man sagt ja auch: Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell!“ (Pr. 4,9-12).

Jeder kann etwas Einzigartiges beitragen. Manche Teammitglieder bekommen vielleicht mehr Aufmerksamkeit als andere, doch jeder, vom Geschäftsführer zum Hausmeister, leistet einen Beitrag. Wir brauchen jeden und jede. „…Überschätzt euch nicht, sondern bleibt ehrlich und bescheiden im Urteil über euch selbst. Keiner von euch soll sich etwas anmaßen, was über die Kraft des Glaubens hinausgeht, die Gott ihm geschenkt hat. Unser Körper besteht aus vielen Teilen, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben. Ebenso ist es mit uns Christen. Gemeinsam bilden wir alle den Leib von Christus, und jeder Einzelne ist auf die anderen angewiesen. Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt.“ (Röm. 12,3-6).

 

Copyright 2025 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.