Gefühle sind etwas Seltsames. Sie werden bei Hochzeiten gezeigt, bei Sportveranstaltungen,
Familienzusammenkünften und bei Demonstrationen. Sie decken eine weite Bandbreite ab von Freude,
Glück und Lachen bis zu tiefer Traurigkeit, Tränen und Schluchzen. Sie können absolute Begeisterung
genauso widerspiegeln wie tief sitzenden Zorn. In unserem Zuhause können Gefühle ein sicheres Umfeld
schaffen, in dem die einzelnen Familienmitglieder gedeihen können, oder sie können für große Nöte und
sogar Angst sorgen.

Auch in der Geschäfts- und Arbeitswelt werden Gefühle gezeigt, sowohl auf positive als auch auf
negative Art und Weise. Auch an der New Yorker Börse können wir das volle Spektrum an Emotionen
sehen, von großer Aufregung zu schierer Panik, je nach Aktienkursen.
Im Berufsleben gibt es viele Beispiele dafür, wie Gefühle gebraucht und missbraucht werden. Eine
energiegeladene, positive, wertschätzende Führungskraft kann ihre Mitarbeitenden sehr inspirieren und
motivieren. Eine negative, kritiksüchtige, jähzornige Führungskraft kann sich dagegen demoralisierend
und kontraproduktiv auf das Team auswirken.

Ich hatte in meinem Berufsleben sehr unterschiedliche Chefs. Für manche wäre ich durchs Feuer
gegangen, andere hatten Verhaltensweisen, die sich auf ihre Mitarbeiter ermüdend auswirkten und
dafür sorgten, dass man jeden Tag mit Bauchschmerzen zur Arbeit ging. Einer meiner Chefs hatte
Tobsuchtsanfälle, bei denen er sogar mit Gegenständen um sich warf.

Der verstorbene Unternehmer und Berater Timothy Kight verstand die Macht der Emotionen in ihrer
ganzen Bandbreite. Er sagte: „Emotionen sind ein großartiger Diener, aber ein schrecklicher Meister.
Machen Sie sich Ihre Emotionen zunutze und lassen Sie sie für Sie arbeiten, nicht gegen Sie. Ihre Gefühle
sollten ein Botschafter sein, kein Diktator.“

Es überrascht nicht, dass die Bibel viel über Gefühle und deren Ausdruck zu sagen hat. Ein prominentes
Beispiel war Israels König Saul, der die beunruhigende Angewohnheit hatte, mit Speeren nach seinen
Rivalen zu werfen. Hier nur einige der vielen biblischen Prinzipien zum Umgang mit Emotionen:
Negative Emotionen führen zu ungewollten Konsequenzen. Unkontrollierte Emotionen können nicht
nur zu Taten führen, die wir später bereuen, sondern auch dazu, dass unsere Kolleginnen und Kollegen
uns negative Gefühle entgegenbringen. „Wer schnell aufbraust, ruft Streit hervor; und ein Jähzorniger
lädt viel Schuld auf sich!“ (Spr. 29,22).

Positives Reden und Handeln bringt Vorteile mit sich. Es kann gar nicht hoch genug eingeschätzt
werden, wie wichtig es ist, durch unsere Worte und unser Handeln positive und aufbauende Gefühle zu
vermitteln. „Redet nicht schlecht voneinander, sondern habt ein gutes Wort für jeden, der es braucht.
Was ihr sagt, soll hilfreich und ermutigend sein, eine Wohltat für alle.“ (Eph. 4,29).

Emotionen können ansteckend sein. Einige Mitarbeiter des Chefs, der mit Gegenständen um sich warf,
begannen ein ähnliches Verhalten zu zeigen in der falschen Annahme, dies würde von ihnen erwartet
werden. „Lass dich nicht mit einem Jähzornigen ein, halte dich von einem Hitzkopf fern, sonst wirst du
am Ende genauso wie er und bringst dich selber zu Fall!“ (Spr. 22,24-25).

 

Copyright 2024 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter
www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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