Der Anfang fasziniert uns, das Ende bringt Erleichterung oder ein Fest. Führung jedoch ist das, was dazwischen passiert, der lange, wenig glamouröse Weg, auf dem wir nicht immer klarsehen, wo unwillkommene Krisen auftreten und das Gewicht
der Verantwortung uns niederdrückt.
Hier befinden sich die meisten Führungskräfte. Hier, inmitten von etwas weit Größerem als erwartet, managen wir ein Team, treffen Entscheidungen, bauen etwas Bedeutungsvolles auf. Und dann: Ein wirtschaftlicher Abschwung. Ein Mitarbeiter im Burn-out. Ein moralisches Dilemma. Die Mitte ist unvorhersehbar, chaotisch und oft erschöpfend. Und genau hier beginnen Führungskräfte sich zu fragen: Was ist eigentlich los?
Die Mitte ist da, wo die Furcht gedeiht. Wenn der Ausgang ungewiss ist, ist die Versuchung groß, die Kontrolle zu ergreifen, sich zurückzuziehen oder zu warten, bis Klarheit da ist. Doch was, wenn diese Klarheit niemals kommt? Die Herausforderung darin besteht, dass Gott Sie dazu beruft, nicht mit Gewissheit, sondern im Vertrauen zu führen?
Denken Sie an die Geschichte Israels im biblischen Buch Exodus. Wir kennen den dramatischen Beginn: Josef schützt das Volk Gottes und gelangt auf wundersame Weise in Ägypten an die Macht. Auch das triumphale Ende ist bekannt: Mose, die Plagen und das sich teilende Meer, durch das die Israeliten flüchten. Aber was ist mit der Mitte?
Über 430 Jahre lang wurden Generationen von Menschen geboren, arbeiteten und starben in der Sklaverei. Sie hielten an Versprechen fest, deren Erfüllung sie nie erlebten: keine Zeichen, kein Zeitplan, keine Erklärung, wie ihr Leiden in Gottes Plan passte. Doch die Geschichte zeigt uns, was sie nicht sehen konnten: Gott wirkte. Hinter der Stille entfaltete sich Sein Plan und es entstand eine Bühne für die Erlösung. Die Mitte fühlte sich nach Chaos an. Und doch war sie göttliche Vorsehung.
Genau hier stehen so viele Führungskräfte heute. Wir hören von Durchbrüchen und feiern Erfolgsgeschichten, doch niemand spricht von der langsamen, anstrengenden Mitte, der ungesehenen Treue, der unbemerkten Opfer, der Spannung der Ungewissheit.
Dennoch ist Gott genau hier am Wirken. Führung besteht nicht nur darin, Ziele zu erreichen, Strategien anzuwenden oder die Erfolgsleiter zu erklimmen, sondern auch darin, in Treue dort zu dienen, wo Gott uns hingestellt hat. Das Erstaunliche ist, dass Gott nicht erst an der Ziellinie auf uns wartet. Er ist in der Ungewissheit dabei, mitten im Geschehen, mitten im Druck. Dort, wo Sie versucht sind, zu flüchten.
Und das Beste ist: Gott verlangt von uns keinen furcht- und fehlerlosen Glauben. Er freut sich über Führungskräfte, die einfach da sind, selbst wenn sie sich fragen, wie sie noch durchhalten sollen.
Wenn Sie sich also in der Mitte befinden, in der Ungewissheit, mit Lasten, die zu schwer erscheinen, dürfen Sie wissen: Sie sind nicht verlassen. Der Faden, an den Sie sich gerade verzweifelt klammern, ist an einem unerschütterlichen Gott
verankert. Führung bedeutet nicht, dass Sie die Zukunft bestimmen können, sondern dass Sie Demjenigen vertrauen, der die Zukunft bereits in der Hand hält. Daran dürfen Sie festhalten.
©2025. Tief bewegt von der transformatorischen Kraft des Evangeliums ist es das Anliegen von Christopher C. Simpson, den Glauben in der
Geschäftswelt zu verbreiten. Christopher ist Präsident von CBMC International; zuvor diente er 28 Jahre lang in der US Marine und beim Secret
Service, wo er für den Schutz von 7 Präsidenten zuständig war. Mit seiner Frau Ana lebt er in Boca Raton, Florida, USA.