Delegieren. Manchen fällt das sehr schwer. Sie wollen, dass alles richtig gemacht wird. Wichtige Aufgaben anderen zu überlassen kann herausfordernd sein. Doch oft ist der Arbeitsaufwand für eine einzelne Person zu groß. Im Folgenden vier Schritte,  die mir geholfen haben, einen Teil der Arbeitslast anderen zu übertragen.

Der erste Schritt besteht im Erkennen und Zugeben, dass man Hilfe benötigt. Ein gutes Beispiel dafür finden wir im Alten Testament. Als Mose vom Morgen bis zum Abend Streitfälle schlichtete, meinte sein Schwiegervater Jitro: „So wie du es
machst, ist es nicht gut! Die Aufgabe ist für dich allein viel zu groß. Du reibst dich nur auf, und auch die Leute sind überfordert.“ (Ex. 18, 17-18).

Mose erkannte schnell, wie wertvoll dieser Rat war. Wenn Sie in der letzten Zeit übermäßig viel Zeit mit Arbeit verbringen, sollten Sie sich fragen, ob es dran sein könnte, einen Teil der Arbeit zu delegieren.

Der zweite Schritt besteht darin, Ihr Team über Richtlinien und Erwartungen zu unterrichten. Bill war ein Bankpräsident, der für sein sauberes Kreditportfolio bekannt war. Er war stolz darauf, nur sehr wenige überfällige Kredite zu haben. Wenn eine Kreditrate einen Tag zu spät kam, erwartete Bill von seinen Kreditgebern, dass sie den Kreditnehmer noch am selben Tag anriefen! Seine hohen Standards führten zu einer Erwartung, die über alles hinausging, was ich bisher kannte.

In Exodus 18, weist Jitro Mose an: „Schärf ihnen Gottes Gebote und Weisungen ein, sag ihnen, wie sie ihr Leben führen und was sie tun sollen!“. Wenn Ihr Team Ihre Werte und Erwartungen versteht, werden weniger Probleme auftreten, die gelöst
werden müssen.

Der dritte Schritt besteht darin, fähige, ehrliche und vertrauenswürdige Menschen auszuwählen. Als ich ein junger Kreditgeber für gewerbliche Kredite war, stellten mein Chef und ich eine neue Assistentin der Geschäftsleitung ein. In ihrer ersten Woche bekam Brenda von mir ein Projekt, mit dem sie die ganze Woche hätte verbringen können. Doch Brenda hatte es schon nach einem Tag zu unserer größten Zufriedenheit erledigt. Sie stellte sich als ehrlich, professionell und vertrauenswürdig heraus. Ich vertraute ihr und schaffte es, an sie zu delegieren, was meine Arbeitsbelastung signifikant reduzierte.

Wie Jitro Mose sagte: „Sieh dich aber zugleich in deinem Volk nach zuverlässigen Männern um. Sie müssen Ehrfurcht vor Gott haben, die Wahrheit lieben und unbestechlich sein.“ (Ex. 18,21). Für erfolgreiches Delegieren sind die richtigen
Menschen entscheidend.

Der vierte Schritt ist, eine effektive Unternehmensstruktur aufzubauen und mit dem Delegieren zu beginnen. Jeden Montag bekam ich von Bill einen Stapel mit terminierten Aufgaben. Wenn sie zum fälligen Termin nicht erledigt waren, rief er mich an. So prosperierte die Bank und Bill kam dazu, Golf zu spielen.

Jitro empfahl Mose: „Übertrag ihnen die Verantwortung für jeweils tausend, hundert, fünfzig oder zehn Personen. Sie sollen die alltäglichen kleineren Streitigkeiten schlichten. Zu dir sollen sie nur mit den größeren Fällen kommen.“ (Ex. 18,21-22).

Wenn die Verantwortung gleichmäßig verteilt wird, fühlt sich niemand überwältigt – und Sie können bei komplexen oder schwierigen Fällen immer noch das letzte Wort haben.

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Aus „UBN Integrity Moments“, eine Kommentarreihe über Ehrlichkeit am Arbeitsplatz aus christlicher Sicht.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.