Vor Kurzem verfolgte ich ein Interview mit dem Comedian und Talk Show Moderator Jay Leno. Er meinte, er halte viel von einem niedrigen Selbstwertgefühl. Wenn er glauben würde, dass er mehr wüsste als eine andere Person, hätte er ein Problem. Wenn wir glauben würden, dass wir alles wüssten, würde das bedeuten, dass wir aufgehört haben zu lernen.

In seiner Arbeit als Moderator, so Leno, hätte er den Technikern nie gesagt, wie sie ihren Job zu machen hätten, was andere Moderatoren durchaus schon versucht hätten. Er gehe davon aus, dass sie am besten wüssten, was zu tun sei, auch ohne
seine Ratschläge.

Als Führungskräfte in Wirtschaft und Politik ist es unsere Aufgabe, die jeweils besten Leute zu finden und auf sie zu hören. Sobald wir denken, dass wir die klügsten seien, laden wir Unheil auf uns. In Sprüche 16,18 heißt es: „Stolz führt zum Sturz, und Hochmut kommt vor dem Fall!“ Stolz kommt also immer vor der Zerstörung.

Hochmut zieht Schande nach sich, ein weiser Mensch ist bescheiden.„, so Sprüche 11,2. Noch deutlicher geht es kaum. Übermäßiger Stolz führt zu nichts Gutem. Das besagt die Bibel, und das hat sich durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder bewahrheitet.

Wenn also jemand damit angibt, wie schlau er sei und wie viel er wisse, sollte dies ein Grund zur Vorsicht sein. In Wirklichkeit sprechen sich diese Menschen vielleicht nur selber Mut zu angesichts ihrer eigenen Ängste und Unsicherheiten.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, warum Sie nicht stolz sein sollten auf Ihre Arbeit, Ihre Kinder oder Ihr Lieblingsteam. Auf andere Menschen oder Errungenschaften stolz zu sein ist jedoch nicht dasselbe wie Anerkennung einzufordern, die anderen zustehen würde.

Um erfolgreich zu sein, müssen wir Lernende bleiben. Je schneller sich die Welt verändert, desto eifriger müssen wir lernen. Der Stolz hindert uns jedoch immer wieder daran. Um zu lernen, müssen wir uns in eine Lage versetzen, in der jemand anderes der Lehrer oder Mentor ist.

Wir müssen zugeben, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen oder können. In Sprüche 13,10 heißt es: „Wer überheblich ist, zettelt Streit an; der Kluge lässt sich etwas sagen.“ Wir finden immer Menschen, die klüger und fähiger sind als wir selber.

Als Freiberufler und selbstständiger Unternehmer habe ich herausgefunden, dass wir die Hälfte unserer Zeit dafür einsetzen sollten, zu lernen und unsere Fähigkeiten zu verbessern. Wenn wir sechs Stunden Zeit haben, um einen Baum zu fällen, sollten wir drei Stunden lang unsere Axt schärfen.

Wie es in Prediger 10,10 heißt: „Wenn die Axt stumpf geworden ist, weil ihr Benutzer sie nicht geschliffen hat, muss er sich doppelt anstrengen. Der Kluge hält sein Werkzeug in Ordnung.“ Sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne gilt: Vom bloßen Angeben mit unseren Fähigkeiten wird die Axt nicht geschärft.

Copyright 2025. Jim Mathis ist Autor, Fotograf und Kleinunternehmer in Overland Park, Kansas, USA.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.