Hatten Sie schon einmal ein Mitarbeitergespräch? Stellen Sie sich vor, Ihr Chef hätte dabei Ihre Arbeit mit Adjektiven wie „mittelmäßig“, „gerade mal ausreichend“ oder „durchwachsen“ beschrieben. Wie würden Sie sich fühlen?

Ihnen wäre zumindest klar, dass so bald keine Beförderung und kein größerer Bonus zu erwarten sind. Vielleicht würden Sie sich sogar schnellstmöglich nach einer anderen Arbeit umsehen.

Bei der diesjährigen Sommer-Olympiade traten Tausende von Sportlern aus über 100 Ländern gegeneinander an. Es ist offensichtlich, dass Begriffe wie „mittelmäßig“ und „gerade mal ausreichend“ nicht zu ihrer Gedankenwelt gehören. Auch wenn den meisten Sportlern bewusst war, dass sie nicht mit Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen nach Hause kommen würden, gaben sie doch ihr Bestes, um ihre Länder gut zu repräsentieren und ihnen Ehre zu bereiten.

Wenn ich diese entschlossenen Olympioniken beschreiben müsste, würde der Titel „Streben nach Exzellenz“ am besten passen. Es war offenbar, dass die Sportler sich unzählige Stunden auf die Wettkämpfe vorbereitet hatten, sei es auf dem Sprungturm, im Schwimmbecken, in der Turnhalle oder auf der Tartanbahn. Sie wollten sich auf der weltweiten Bühne nicht blamieren.

Wie wäre es, wenn wir diesen Ansatz auf unsere Arbeit übertragen würden? Wir mögen zwar weder internationalen Beifall noch Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen erwarten, doch wenn wir bei dem, was wir tun, sei es eine Verkaufspräsentation, das Entwerfen einer Website, das Führen eines Meetings oder das Leeren von Abfalleimern, unser Bestes geben, dann wird unsere Arbeit Aufmerksamkeit erregen, vor allem von unseren Vorgesetzten. Hier einige Bibelstellen zu einer Arbeitsethik der Exzellenz:

Hervorragende Arbeit wird anerkannt. Begabt sind viele Menschen, aber es macht einen Unterschied, wenn jemand wo nötig die Extra-Meile geht. „Kennst du jemanden, der gute Arbeit leistet? Er wird erfolgreich sein und Königen statt einfachen Leuten dienen.“ (Spr. 22,29).

Arbeit kann einem höheren Ziel dienen. Normalerweise wollen wir bei der Arbeit die Erwartungen unserer Vorgesetzten erfüllen. Doch in der Bibel werden wir dazu aufgefordert, unser Ziel noch höher zu setzen. „Wir sind Gottes Mitarbeiter, ihr aber seid Gottes Ackerland und sein Bauwerk.“ (1. Kor. 3,9).

Hervorragende Arbeit kann uns weiterbringen. Vielleicht sind wir versucht zu denken: „Wenn ich erstmal eine gute Arbeit habe, werde ich mein Bestes geben und zeigen, was in mir steckt.“ Doch unser aktueller Job kann ein Übungsplatz für verantwortungsvollere, erfüllendere Tätigkeiten sein. In einem Gleichnis lässt Jesus einen anspruchsvollen Chef sagen: „’Ausgezeichnet!‘, rief der König. ‚Du bist ein tüchtiger Verwalter! Du bist in dieser kleinen Aufgabe treu gewesen, darum vertraue ich dir die Verwaltung von zehn Städten an.’“ (Lk. 19,17).

Copyright 2024 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter
www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.