Sie erscheinen pünktlich zur Arbeit und haben Ihre Pläne für den Tag schon durchdacht: Besprechungen, Fristen, besondere Aufgaben, Projekte. Sie haben das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Bis Sie erkennen, dass das nicht der Fall ist.

Was im (Berufs-)Leben wirklich sicher ist, ist, dass nichts sicher ist. Murphys Gesetz besagt, dass alles, was schief gehen kann, auch schief  gehen wird.  Gerade wenn wir das Gefühl haben, dass alles unter Kontrolle ist, beweisen uns die Umstände gerne, dass dem nicht so ist.

Diese harte Lektion habe ich als Journalist unzählige Male lernen müssen. Als ich zu Beginn meiner Berufstätigkeit bei einer Tageszeitung arbeitete und gerade die Titelseite fertiggestellt hatte, kam die Nachricht, dass gerade ein tragischer Schulbusunfall geschehen war. Die Zeitung musste in Druck gehen, aber gleichzeitig konnte ich diese brandaktuelle Nachricht nicht ignorieren. Ich hatte das Gefühl, dass plötzlich alles außer Kontrolle geraten war. Glücklicherweise kam mir zu diesem Zeitpunkt der erfahrenere Chefredakteur zu Hilfe.

Als Herausgeber eines Magazins passierte es mir immer wieder, dass eingeplante Artikel nicht geliefert wurden und wir schnell einen Plan B brauchten. Immer mehr wurde deutlich, dass ich letztlich nicht die Kontrolle hatte. Als ich Jesus Christus und die Macht des Gebetes noch nicht kannte, geriet ich dann schnell in Panik. Auch mit zunehmender Berufserfahrung fühlte es sich nicht gut an, die Kontrolle zu verlieren.

Als ich mein Leben Jesus übergab, wurde vieles anders. Ich lernte, wie ich mit diesen unvermeidlichen Situationen, in denen ich nicht die Kontrolle hatte, umgehen konnte. Einer der ersten Bibelverse, die ich auswendig lernte, handelt genau davon: „Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn! Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg.“ (Spr 3,5-6).

Wenn ich mich irgendwo nicht auskenne und umherirre, ist mein Navi ein wertvolles Hilfsmittel für mich. Doch im Leben und bei der Arbeit gibt es keine Landkarten oder GPS-Systeme, die den richtigen Weg weisen. Deshalb ist es mir so wichtig geworden, auf Gottes Führung zu vertrauen, auch wenn ich nicht verstehe, was Er tut oder wo Er mich hinführt. Hier einige bedenkenswerte Prinzipien:

Vertrauen in Gott. Um unseren Weg nicht zu verlieren, ist es entscheidend, auf Gott zu vertrauen und Ihn in unseren Planungen und Taten an die erste Stelle zu setzen. „Verlass dich auf den Herrn und tue Gutes!… Freue dich über den Herrn, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst… Warte still und geduldig darauf, dass der Herr eingreift!“ (Ps 37,3-7).

Gottes Kurskorrekturen sind verlässlich. Bei einer Reise muss man wissen, wann man auf der Hauptstraße bleiben, und wann man abbiegen muss. Dasselbe gilt auch für unseren Lebens- und Berufsweg. „Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte.“ (Spr 16,9).

Unsere Zukunft ist in Gottes Hand. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, und deswegen sind unsere Pläne häufig zum Scheitern verurteilt. Da ist es gut, dass wir glauben können, dass Gott alles unter Kontrolle hat. „Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11).

© 2024 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter
www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.