von Kasia Andres | Sep. 19, 2025 | Um die Ecke gedacht
Wie geht christlich geprägte Menschenführung, wenn ich Verantwortung für Mitarbeitende, Untergebene, Kollegen, Stakeholder und andere in der Wirtschaft habe? Das ist eine Frage, die zuerst darauf abzielt, wie ich selbst bin bzw. sein muss. Hier ist nach dem ersten Antwortversuch mit „Die Versuchung, unentbehrlich zu werden“ der zweite Teil dazu. Der dritte und letzte Teil folgt im Oktober 2025.
Die Versuchung, beliebt zu werden
Unpopuläre Entscheidungen zu treffen und mitzuteilen, mag keiner gerne! Wer kennt als Verantwortlicher in der Wirtschaft nicht die Versuchung, den vermeintlich leichteren Weg zu wählen und sich bei seinen Kollegen und Untergebenen beliebt zu machen, indem er oder sie gegen seine eigene Überzeugung oder besseres Wissen falsche Entscheidungen kommuniziert?
Henri J. M. Nouwen, der niederländische katholische Theologe, Priester und Psychologe macht in seinem leider vergriffenen Buch „Seelsorge, die aus dem Herzen kommt – Christliche Menschenführung in der Zukunft“ eine interessante Gegenüberstellung: Er stellt die drei Versuchungen von Jesus durch den Teufel (Matthäus 4, 1 – 11) den drei Fragen von Jesus an Petrus (Johannes 21, 15 – 19) gegenüber. Hier schreibe ich in diesem zweiten Teil über die Versuchung, beliebt zu werden. Diese Versuchung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen zwei Sorgen: beliebt zu werden – und Schuld eingestehen können. Diese zweite Sorge mag wieder überraschen.
Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels
6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« (Matthäus 4, 5 – 6). So lautete die zweite Versuchung des Teufels. Tu etwas, was Applaus einbringt und was dich beliebt macht, weil du Superkräfte hast.
Mögen mich die anderen?
Die Menschen sind sicher alle sehr unterschiedlich, was die „Anfälligkeit“ für das Gefühl angeht, be- und geliebt zu sein. Aber sie sind alle empfänglich für dieses Gefühl. Es ist wichtig für unser Selbstwertgefühl und auch für die Einschätzung, wo unser Platz im Team ist und wie wir mit ihm harmonieren. Auch deshalb ist Teamwork wichtig. Wir lernen, uns als Teil eines größeren Ganzen zu verstehen und den Fokus nicht ausschließlich auf uns selbst zu richten.
Jesus hatte das erkannt, als er am See Genezareth dreimal zu seinem Jünger Petrus sagte: „Weide meine Schafe!“ (Joh. 21, 15 – 17) Petrus wusste, dass Jesus dabei das Team wichtig war und er die Jünger immer in Zweierteams im Einsatz sehen wollte. Also: Kümmert euch um die anderen – und macht das im Team!
Kann ich Schuld eingestehen – und verzeihen?
Das ist er Ansatz gegen die Versuchung beliebt zu werden: Setze den Fokus auf das Team. Dort erhältst du Zustimmung und Applaus. Aber du kannst und musst ihn auch geben. Wo ist dein Team? Wo ist dein Übungsplatz, wo du Fehler machst und lernen musst, Schuld einzugestehen? Weil wir eben nicht Superman oder Super Woman sind, machen wir Fehler. Im Team können wir lernen, Schuld einzugestehen. Und wir haben ein hervorragendes Übungsfeld, anderen ihre Fehler zu verzeihen. Auch das hilft zu einem guten Teamwork.
Wir sollten nicht proaktiv dagegen arbeiten, beliebt zu werden. Aber wir sollten auch nicht proaktiv dafür arbeiten, beliebt zu werden! Jesus Christus selbst lehrt uns, dass beliebt werden zu wollen ein falsches Ziel ist. Hier helfen Teamwork und die Übung, Schuld einzugestehen und zu verzeihen.
So also könnte die zweite Antwort auf die Frage aussehen, wie christlich geprägte Menschenführung geht, wenn ich Verantwortung für andere in der Wirtschaft habe: Sich im Team um andere kümmern. Sich gleichzeitig verwundbar machen, seine Schwächen eingestehen und anderen verzeihen.
Michael vom Ende, im September 2025
Geschäftsführer von faktor c, einer Initiative von Christen in der Wirtschaft
von Kasia Andres | Sep. 15, 2025 | Montagsgedanke
In der Bibel lesen wir, dass Gott Seinem Volk verspricht, dass Er, wenn sie nach Seinen Weisungen leben, „es zur rechten Zeit regnen lassen“ werde, „damit das Land reichen Ertrag bringt und die Bäume viele Früchte tragen.“ Das ist keine sofortige Belohnung. Kein Ergebnis auf Abruf. Sondern Segen, zur rechten Zeit, nach Seiner göttlichen Weisheit. Diese Wahrheit ist auch in der heutigen Geschäftswelt gültig.
(mehr …)
von Kasia Andres | Sep. 10, 2025 | News
Was für ein erfülltes Wochenende! Vom 12. bis 14. September 2025 trafen sich mehr als 40 Teilnehmende zur Ü58-Veranstaltung im Johanniter-Hotel im mittelhessischen Butzbach – ein Ort, der nicht nur durch seine gastfreundliche Atmosphäre, sondern auch durch seine inspirierende Umgebung überzeugte.
🗣️ Impulse, die nachklingen Besonders bereichernd waren die Vorträge von Jörg Bollmann. Dr. Thomas Oetzmann sowie das Interview mit Dr. Christiane Weins. Jeder von ihnen brachte eigene Perspektiven und Erfahrungen ein, die zum Nachdenken anregten, ermutigten und neue Horizonte eröffneten. Die Themen reichten von persönlichen Lebenswegen über gesellschaftliche Entwicklungen bis hin zu geistlichen Impulsen – ein echtes Highlight für Herz und Verstand.
🙏 Gemeinschaft im Glauben Der festliche Gottesdienst in der Johanniterkirche war ein weiterer Höhepunkt. In der besonderen Atmosphäre dieses historischen Ortes wurde gemeinsam gesungen, gebetet und gefeiert. Die Predigt von Michael vom Ende und die musikalische Gestaltung von Dirk Baader und Dr. Jochen Stanullo schufen einen Raum der Verbundenheit und des Trostes.
🍽️ Genuss und Gespräche Auch kulinarisch ließ das Wochenende keine Wünsche offen: Das gute Essen im Hotel bot nicht nur Gaumenfreuden, sondern auch Gelegenheit für intensive Gespräche, gemeinsames Lachen und das Wiederentdecken von alten und neuen Freundschaften.
🤝 Zeit für einander Was dieses Wochenende besonders machte, war die Zeit füreinander. Ohne Hektik, mit offenen Herzen und Ohren, wurde Gemeinschaft gelebt – ehrlich, tief und wohltuend.
von Kasia Andres | Sep. 8, 2025 | Montagsgedanke
Wie baut man ein erfolgreiches Unternehmen auf? Zu diesem Thema gibt es unzählige Bücher. Sogenannte „Experten“ haben viele Theorien dazu, aber nur selten hören wir ein bestimmtes Wort von ihnen, das einen bedeutenden Unterschied für ein Unternehmen und seine Kunden machen kann: Höflichkeit. (mehr …)
von Kasia Andres | Sep. 1, 2025 | Montagsgedanke
Ignaz Semmelweis war ungarischer Arzt und Wissenschaftler und führte Mitte des 19. Jahrhunderts am Allgemeinen Krankenhaus in Wien Hygienevorschriften ein, die die mütterliche Sterberate, Kindbettfieber“ genannt, von 18 % auf 2 % senkte. Semmelweis, der „Retter der Mütter“, wurde zum Pionier antiseptischer Praktiken, die heute gang und gäbe sind.
(mehr …)
von Kasia Andres | Aug. 25, 2025 | Montagsgedanke
In der Bibel finden wir eine unwahrscheinliche Freundschaft, die den Gang der Geschichte verändert hat: Barnabas und Saulus. Barnabas hatte den Mut, an die Veränderung zu glauben, die Gott in dem früheren Christenverfolger bewirkte. Er brachte Saulus zu den Aposteln, ging mit ihm und pflanzte den Samen für einen Dienst, der später die Welt verändern sollte (Apg. 9,26-28). Ein simpler Akt des Vertrauens – und eine Bestimmung entfaltete sich.
(mehr …)
von Kasia Andres | Aug. 4, 2025 | Montagsgedanke
„Best Practices“ werden schon lange wertgeschätzt. Sie machen überflüssig, dass alles wieder neu erfunden werden muss, und bieten Effizienz und gesammelte Weisheit von denjenigen, die vor uns am Werk waren. Auf ähnliche Weise sorgen Industriestandards für einen Rahmen, der ein höheres Maß an Klarheit und Konsistenz ermöglicht.
(mehr …)
von Kasia Andres | Juli 28, 2025 | Montagsgedanke
Egal ob zu Beginn eines neuen Jahres oder mittendrin, es ist gut, sich nicht zu sehr mit der Vergangenheit aufzuhalten, sondern die Gegenwart zu genießen und eine vielversprechende Zukunft zu erwarten. Unsere finanziellen oder sonstigen Fehler liegen hinter uns, aber natürlich auch unsere Erfolge. Wir können uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Wir können aber jeden Tag neu anfangen. Neue Chancen warten auf uns und es gibt viel zu tun.
(mehr …)