Sportereignisse könnte man auch so beschreiben: Tausende Fans sitzen auf ihren Plätzen – Menschen, die dringend Bewegung benötigen würden – und schauen Sportlern zu, die dringend Ruhe benötigen würden.  Viele von uns benötigen dringend mehr Bewegung. Doch Ruhe ist etwas, was in unserer stressreichen Geschäfts- und Arbeitswelt ebenso vonnöten ist.

Vor einigen Jahren erlebte ich eine sehr hektische Zeit: viele Besprechungen schon am frühen Morgen, anspruchsvolle Fristen und sehr viel Arbeit. Eine Krankheit warf mich jäh aus der Bahn. Ich war gezwungen, mehrere Tage zu Hause zu bleiben. Sobald ich etwas lesen wollte, schlief ich ein. Es war mir nicht klar gewesen, wie erschöpft ich tatsächlich war. Ein paar Tage später war ich dann mit neuen Kräften wieder bei der Arbeit, diesmal im Bewusstsein, wie wichtig es ist, ausreichend Ruhe zu finden.

In manchen Berufen gilt eine 40-Stunden-Woche als „Teilzeit“. Es ist nicht unüblich in manchen Branchen, 70, 80 oder sogar 100 Stunden in der Woche zu arbeiten! Manchmal lässt sich ein solches Pensum nicht vermeiden, doch wenn wir über einen längeren Zeitraum so arbeiten, werden wir unweigerlich körperlich, mental, emotional, geistlich und in unseren Beziehungen einen Preis dafür bezahlen.

So steht es auch in der Bibel. Wir finden dort nicht nur Aufrufe zum Handeln und zum treuen Dienen, sondern auch Anleitungen zur Ruhe für Körper und Geist. Hier sind einige Beispiele:

Ruhe ist für jeden – auch für Gott. Im ersten Kapitel Genesis wird beschrieben, wie Gott den Himmel, die Erde und das ganze Universum erschaffen hat. Dann heißt es, dass Gott ruhte, sobald Seine Arbeit erledigt war. „Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit.“ (Gen. 2,2).

Gott hat uns zur Ruhe geschaffen. Eines der 10 Gebote handelt von der „Sabbatruhe“, bei der wir auf die „Pause“-Taste drücken. Egal, wer wir sind oder was wir tun, wir alle benötigen Ruhezeiten. „Ihr sollt sechs Tage arbeiten und am siebten Tag ruhen! Das gilt auch für die Zeit, in der ihr pflügt und erntet.“ (Ex. 34,21).

Die Sabbatruhe ist ein Geschenk, keine Last. Gott gab uns die Sabbatruhe zu unserem Wohlergehen, um uns daran zu erinnern, wie wichtig es ist, dass wir uns ausruhen und auftanken. „Der Sabbat wurde doch für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat.“ (Mk. 2,27).

Ruhe kann ein Gottesdienst sein. Unseren Worten sollten Taten folgen. Als Gott die Menschen anwies, zu ruhen, ging Er selbst mit gutem Beispiel voran. „Gottes Volk erwartet also bis heute die Zeit der Ruhe, den wahren Sabbat. Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner Arbeit ausruhen können, so wie Gott am siebten Schöpfungstag von seinen Werken ruhte.“ (Hebr. 4,9-10).

Es gibt eine Zeit zu arbeiten und eine Zeit zu ruhen. Viele von uns sind damit beschäftigt, Gott zu dienen, und das ist gut so. Doch die Bibel sagt uns auch, dass es eine Zeit gibt, in der wir zur Ruhe finden, uns erholen und auf Ihn konzentrieren sollen. „Verlass dich auf den Herrn und tue Gutes!… Freue dich über den Herrn… Befiehl dem Herrn dein Leben an… Warte still und geduldig darauf, dass der Herr eingreift!“ (Ps. 37,3-7).

 

Copyright 2025 Robert J. Tamasy ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Er bloggt alle 14 Tage unter www.bobtamasy.blogspot.com.
Übersetzung: Susanne Nebeling-Ludwar, Tübingen: S.Ludwar@gmx.de
Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.