von Kasia Andres | Juni 23, 2025 | Montagsgedanke
Jeder Mensch verfügt über bestimmte, ihm von Gott gegebene Fähigkeiten, um sich in einem kompetitiven Umfeld zu behaupten. Doch wenn alles gut geht, werden wir leicht allzu selbstsicher und stolz und entfernen uns von Gott. Im Alten Testament der Bibel erging es Lot so, der sein Zelt immer etwas näher an die sündige Stadt Sodom heranrückte, was letztlich zu seinem Untergang führte.
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von Benjamin Biege | Juni 16, 2025 | News
Dein Wochenende unter Young Professionals
Das impact weekend: drei Tage Begegnung und Inspiration für dich – für „mehr c“ in deinem Leben. Zeit zum Auftanken in einer traumhaften Umgebung – neue Freundschaften und Ideen warten. Melde dich jetzt für das impact weekend 2025 an und sei Teil vom Jahreshighlight der Young Professionals von faktor c.
Weitere Informationen sind hier.
Praxisrelevante Impulse mitnehmen
| Keynotes & Workshops
Unsere Referentinnen und Referenten geben in Keynote-Speaches und Workshops praxisnahe Impulse und ermöglichen themenbezogenen Austausch. Highlight: Wir planen für dieses Jahr auch eine Themen-Lounge.
Beziehungen aufbauen
| Networking
Beim Kaffee am Nachmittag, beim Drink am Abend, beim Sommerfest etc. – wir freuen uns darauf, neue Kontakte zu knüpfen und wollen euch dabei unterstützen, das ebenfalls zu tun.
Geistlich auftanken
| Andacht, Worship, Gottesdienst
Ihr habt vielfältige Möglichkeiten geistlich aufzutanken – ob bei der morgendlichen Andacht (freiwillig und nicht zu früh
), im Worship, während des Gottesdienstes oder durch die Impulse der Referenten oder im Austausch mit anderen Young Professionals.
Viel Spaß in Gemeinschaft erleben
| Freizeitaktivitäten, Sommerfest etc.
Auf euch wartet ein buntes Programm an Sport-, Musik und Kreativaktivitäten. Am Samstagabend startet das legendäre Sommerfest mit kulinarischen Highlights, Tanz, Musik und viel Zeit für den Austausch untereinander – dieses Jahr mit dem Motto: „White Dinner“.
von Benjamin Biege | Juni 16, 2025 | News
Inhalt
Menschen. Wirtschaft. Glaube. Das hätte doch was, wenn man diese drei Dinge zur gleichen Zeit zusammenbringen könnte! Wir machen es möglich – und laden Sie herzlich dazu ein:
„MOVE BW“ – Menschen. Wirtschaft. Glaube.
Wann
Samstag, 19. Juli 2025, Uhrzeit (11 – 17 Uhr)
Ort
Klenert Wein & Event GmbH
Karlsruher Straße 33
76703 Kraichtal-Münzesheim
Programm
11.00 Uhr Begrüßung mit Sektempfang auf
der Dachterrasse
11.30 Uhr Betriebsführung
12.30 Uhr Mittagessen – Gutes auch vom Grill
14.00 Uhr Drei Impulse – David Klenert,
Claudia Mangold und Debora Karsch
16.00 Uhr Kaffee „Snack ‘n‘ Plausch“
17.00 Uhr Veranstaltungsende
Kosten
Die Teilnahme ist frei. Vor Ort erbitten wir eine Kostenbeteiligung.
Anmeldung
Eine Anmeldung ist nötig, bei Nichtteilnahme stellen wir 29 Euro in Rechnung. Anmeldeschluss ist der 13. Juli 2025.
David Klenert
Bachelor of Weinbau und Oenologie, steht für das Weingut Klenert. Aus der Region. Mit weltweiten Wein-Erfahrungen. Mit eigenem Stil. Mit den traditionellen Rebsorten aus der Region. Sein Wein steht für Unkompliziertheit, Bodenständigkeit, Frische und Individualismus.
Claudia Mangold
Claudia Mangold ist Juristin und arbeitet bei der EnBW AG im Beteiligungsmanagement und Geschäftsfeldentwicklung für den Bereich
Systemkritische Infrastruktur und Kunden.
Debora Karsch
Debora Karsch ist Unternehmerin, Keynote-Speakerin und CEO von persolog. Sie unterstützt Menschen in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung,
Selbstführung und Resilienz. Mit Erfahrung aus der Praxis und einem klaren Blick für authentische Entwicklung inspiriert sie zu persönlichem Wachstum.
von Benjamin Biege | Juni 13, 2025 | Regionalgruppe
Im Raum Rhein-Sieg (von Bonn bis Köln) entsteht eine neue faktor c-Regionalgruppe für Young Professionals. Hier treffen sich junge Menschen, die Lust auf Austausch und Vernetzung rund um Christsein und Wirtschaft haben.
Gemeinsam gestalten wir lockere Treffen, die inspirieren und neue Impulse geben. Wir wollen voneinander lernen und uns gegenseitig ermutigen, Glauben und Beruf zu verbinden. Die Gruppe bietet Raum für Ideen, Begegnung und gemeinsame Schritte.
Unser Treffen findet am Freitag, den 22.08.2025 ab 18 Uhr statt.
Wir freuen uns auf alle, die dabei sein möchten! Meldet euch dazu bei Esther Welnic unter yp.rhein-sieg@faktor-c.org.
Bei Fragen im Voraus könnt ihr euch auch gerne direkt an mich wenden.
von Benjamin Biege | Juni 13, 2025 | Um die Ecke gedacht
Reichen-Bashing in einem Blog-Beitrag von faktor c, der Initiative von Christen in der Wirtschaft? Nein, denn die Überschrift stammt so aus der Bibel selbst. Und „Ermahnung“ heißt in der griechischen Originalsprache des Neuen Testamentes auch „Ermutigung“ Welche Mahnungen, welche Tipps und Hinweise hält die Bibel für Reiche bereit? Und warum ist das nötig? Aber zunächst die Mahnung aus der Bibel im Wortlaut:
„Den Reichen in der gegenwärtigen Welt aber gebiete, nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf den flüchtigen Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles in reichem Maße zukommen und es uns genießen lässt. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein und ihren Sinn auf das Gemeinwohl richten. So verschaffen sie sich eine gute Grundlage für die Zukunft, die dazu dient, das wahre Leben zu gewinnen.“ (1. Tim. 6, 17 – 19, Zürcher Bibel)
Schon beim Lesen wird deutlich: Reichtum ist nicht gleich Reichtum.
Mahnung 1: Nicht nur an heute denken
Es gibt Reiche, Vermögende in der gegenwärtigen, sichtbaren Welt, so der Mahntext. Das ist die Welt, zu der wir heute gehören und die wir jeden Tag um uns herum sehen. Und es gibt Reiche in der zukünftigen, unsichtbaren Welt. Das ist die Welt Gottes, zu der Christen auch – schon heute – gehören und die sie noch nicht sehen. Reichtum dort ist etwas anderes. Zu gewinnen ist dort das „wahre Leben“, wörtlich das „wirkliche Leben“.
- ToDo: Denkt nicht nur an heute und die gegenwärtige Welt mit ihren Kategorien, sondern denkt weit darüber hinaus an morgen und die zukünftige Welt mit ihren ganz anderen Werten!
Mahnung 2: Auf das Richtige setzen
- Reichtum, Vermögen ist zum einen flüchtig. Beispiele für diese Binsenweisheit haben wir zur Genüge, sei es die immer wieder stattfindende Vernichtung von Milliardenwerten an der Börse, seien es die aktuellen Kriege oder die vielen eigenen Erfahrungen vom Gelddiebstahl bis hin zu ungeplanten, notwendigen Ausgaben.
- Reichtum kann zum anderen überheblich machen. So wie in der Beispielgeschichte in der Heiligen Schrift, wo der wirklich reiche Kornbauer sich unangreifbar und sicher wähnt, obwohl er ein wirklich Armer ist, weil er sich gegen fast alles absichern kann, nicht aber gegen seinen eigenen Tod. Und genau der tritt dann ein. Menschen gehen aus dieser Welt, wie sie hineingegangen sind: mit nichts!
- ToDo: Sei nicht überheblich und setze dein Vertrauen nicht auf den flüchtigen Reichtum, sondern auf Gott. Der nämlich gibt reichlich alles, was zum Leben nötig ist, und hilft beim Genießen. So einfach, und doch so schwer!
Mahnung 3: Gutes tun, freigebig sein, Gemeinwohl fördern
Wie geht es praktisch, wenn Reiche auf das Richtige setzen? Hier wird aus der Mahnung eine Ermutigung: Tue Gutes! Sei freigebig! Fördere das Gemeinwohl! Das sind die Praxistipps für die Reichen! Gutes Tun heißt andere großzügig teilhaben zu lassen an seinem Reichtum, seinen Möglichkeiten, seinem Wissen und seinen Erfahrungen. Nicht einmal, sondern wieder und wieder. Großzügigkeit ist nicht nur in Gottes Sinn, sondern sie schafft Befriedigung bei anderen – und bei sich selbst! Wer so lebt, sorgt dafür, dass es allen gut geht, das Miteinander friedlich wird und bleibt und alle lernen, nicht nur an heute zu denken.
- ToDo: Handle nicht gierig, sondern gib großzügig – und fördere so das zukunftsfähige Miteinander.
Dieser Mahntext ist also genau das Gegenteil von Reichen-Bashing. Er weist den ermutigenden Weg zum Gewinn des „wirklichen Lebens“, ein Leben, das eine (ewige) Zukunft hat.
Michael vom Ende, im Juni 2025
Geschäftsführer von faktor c, einer Initiative von Christen in der Wirtschaft
von Benjamin Biege | Juni 3, 2025 | Allgemein, Montagsgedanke, News, Online Magazin, Pressemeldung, Regionalgruppe, Rückblick, Sonstige, Titelstory, Um die Ecke gedacht, Veranstaltungen, Veranstaltungen-old
In einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend nach Sinn und Nachhaltigkeit streben, bietet die Oikos-Methode einen wegweisenden Ansatz. Michael vom Ende, Geschäftsführer von faktor c, erläutert im Podcast „Profit and Impact“, wie das antike Oikos-Modell (Oikos = Haus- und Wirtschaftsgemeinschaft) als Grundlage für werteorientiertes Wirtschaften dienen kann.
Hauptteil:
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Oikos-Denken in der Praxis: Wie das biblische Modell Unternehmen stabilisieren kann.
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Servant Leadership & Growth-Hacks: Führen durch Dienen und digitale Strategien für nachhaltiges Wachstum.
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Spenden als strategisches Investment: Die Verbindung von Philanthropie und nachhaltigen Investments.
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Glaube im Business: Warum Werteorientierung ein Wettbewerbsvorteil ist.
Fazit:
Die Oikos-Methode zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlicher Impact kein Widerspruch sein müssen. Unternehmen, die auf christliche Werte setzen, können nicht nur finanziell erfolgreich sein, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten.
🎧 Höre dir die vollständige Podcast-Folge hier an: [Spotify-Link]
📺 Oder sieh dir das Video auf YouTube an: [YouTube-Link]
von Kasia Andres | Juni 2, 2025 | Montagsgedanke
Der Begriff „visionäre Führung“ ist heutzutage oft zu hören. In einer sich schnell verändernden, globalisierten Welt wird von Führungskräften erwartet, dass sie die Zukunft vorhersehen und mutige Richtungen einschlagen; ihre Unternehmen sollen in einer sich schnell verändernden Wirtschaft florieren. Richard Stearns, ehemaliger Geschäftsführer von World Vision, sagte einmal: „Eine Führungskraft muss die gegenwärtige Realität definieren, eine gewünschte Zukunft formulieren, einen Weg nach vorne aufzeigen und sich die Vision persönlich zu eigen machen.“ Und er hat Recht, denn ohne Vision reagieren wir irgendwann nur noch. Die besten Führungskräfte sehen nicht nur das, was ist, sondern auch das, was sein könnte. (mehr …)
von Kasia Andres | Mai 26, 2025 | Montagsgedanke
Vor Kurzem verfolgte ich ein Interview mit dem Comedian und Talk Show Moderator Jay Leno. Er meinte, er halte viel von einem niedrigen Selbstwertgefühl. Wenn er glauben würde, dass er mehr wüsste als eine andere Person, hätte er ein Problem. Wenn wir glauben würden, dass wir alles wüssten, würde das bedeuten, dass wir aufgehört haben zu lernen.
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von Kasia Andres | Mai 19, 2025 | Montagsgedanke
„Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“, so sagt man. Eine Kette kann ihren Zweck nicht erfüllen, wenn eines oder mehrere ihrer Glieder schwach ist, ob sie sich um ein Armgelenk befindet, einen aggressiven Hund zurückhält oder ein schwerer Gegenstand an ihr befestigt ist. Dieses Prinzip bewahrheitet sich für viele Bereiche des Lebens, z.B. für den Aufbau und Erhalt starker Teams, sei es im Sport oder im Berufsleben.
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von Benjamin Biege | Mai 16, 2025 | Um die Ecke gedacht
Wenn dem Wahlwerbeplakat-Gesicht ein Zahn wegretuschiert worden ist. Wenn das Gehalt nicht kommt. Wenn der vertraute Mensch nicht wiederkommt, weil er verstorben oder verzogen ist oder sich abgewandt hat. Wenn der letzte Bäcker im Dorf zumacht. Ja, dann fehlt etwas.
Wenn der Zahn und mit ihm die Schmerzen beseitigt ist. Wenn das gute Gehalt pünktlich auf dem Konto ist. Wenn alle engsten Vertrauten zu einem Treffen zusammenkommen. Wenn die neue Shopping Mall keine Wünsche offenlässt. Ja, dann fehlt nichts.
Fehlt hier etwas?
Schauen Sie sich einen Moment das Titelfoto zu diesem Text an. Ein moderner Co-Working Space – in einer ehemaligen Kirche. Fehlt hier etwas? Licht, WLAN, moderne Arbeitsplätze, ein inspirierender Rahmen, da fehlt doch nichts. Auch wenn man den Nutzern dieser Arbeitsplätze ein schlechtes Gewissen machen wollte, dass sie in einer ehemaligen Kirche vollständig säkularen Dingen nachgehen – es wäre ein untauglicher Versuch; die meisten könnten mit dem Konzept eines „heiligen Ortes“ nichts anfangen.
Wenn nichts fehlt
So beginnt der Titel des neuesten Buchs von Jan Loffeld, katholischer Theologieprofessor, aktuell in Utrecht, Niederlande. Der ganze Titel: „Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt. Das Christentum vor der religiösen Indifferenz.“ Darin heißt es: „Die großen, etwa durch Immanuel Kant an der Wiege der philosophischen Neuzeit formulierten Fragen, die jeden unbedingt angehen sollen, scheinen innerhalb einer existentiellen Indifferenz keine wirklich tragende Rolle mehr zu spielen: ‚Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?‘ Immer mehr Menschen kommen gut durchs Leben, nicht nur ohne für sie passende Antwort darauf gefunden zu haben, sie stellen diese Fragen noch nicht einmal, und es fehlt ihnen nichts.“
„Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt“ – wie können Christen in der Wirtschaft relevant sein?
„Überall hat Gott seine Leute“ (Manfred Siebald) – auch in der Wirtschaft. Sie sind überzeugt, dass Menschen Gott brauchen – auch in der Wirtschaft. Aber: Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt – wie können sie dann relevant sein – auch in der Wirtschaft? Dazu vier Hinweise für Christinnen und Christen:
- Akzeptiere, dass anderen nichts fehlt in Bezug auf Gott. Das fällt schwerer, als es auf den ersten Blick aussieht!
- Sei weniger „Kirche“ (Organisation), dafür mehr „Zeuge“ (Mensch). Die direkteste Verbindung ist die von Mensch zu Mensch. Nimm dir Zeit für ihn, höre ihm zu!
- Halte für dich fest, was Gott dir bedeutet. Gib dir Rechenschaft, wer er für dich ist, was er für dich tut, und warum es gut ist, ihn als Herrn, Retter und Freund zu haben.
- Erzähl unbekümmert anderen deine Geschichte mit Gott. Ohne Worte – und wenn es sein muss, auch mit ihnen. Mache es konkret.
Vor einigen tausend Jahren schrieb einmal jemand im Auftrag von Gott ein bemerkenswertes Versprechen an eine Gruppe von Menschen, die in einer existenziellen Herausforderung in ihrem Leben waren. Es war der Prophet Jeremia, der an die verschleppten Juden im fremden Land ein „Wort von Gott“ für sie hatte: „Fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch finden lassen“ (Jeremia 29, 13 – 14) Falls Christen die vier Hinweise oben beherzigen, und falls ein Mensch merkt, dass ihm in den Herausforderungen des Lebens und des Wirtschaftens Gott fehlt – spätestens dann ist Gott für ihn da. Dabei können Christinnen und Christinnen – wie der Prophet Jeremia – Verbindungsleute zwischen Menschen und Gott sein!
Michael vom Ende, im Mai 2025
Geschäftsführer von faktor c, einer Initiative von Christen in der Wirtschaft
von Benjamin Biege | Mai 15, 2025 | Pressemeldung
Die Vereinigung „faktor c – Eine Initiative von Christen in der Wirtschaft“ wies den Vorschlag ebenfalls zurück. Geschäftsführer Michael vom Ende (Würzburg) nannte ihn fantasielos und nicht nachhaltig. Vor 30 Jahren habe die Abschaffung des Buß- und Bettags zur Finanzierung der Pflegeversicherung gezeigt, dass Probleme damit nicht gelöst, sondern nur verschoben wurden. Man nehme die aktuelle Krise, in der viele Unternehmen stecken, sehr ernst. Die Lösung liege aber sicher nicht darin, Feiertage als Manövriermasse zu begreifen, so vom Ende gegenüber IDEA. „Eine Rückbesinnung auf christliche Werte, wozu kirchliche Feiertage helfen könnten, wird beim Überwinden der momentanen Wirtschaftskrise eher förderlich sein.“ Gegen eine Streichung gesetzlicher Feiertage hatten sich auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), ausgesprochen.
— IDEA 14.05.2025
Idea 21 vom 21.05.2025_Kirchliche Feiertage streichen
von Kasia Andres | Mai 12, 2025 | Montagsgedanke
Das moderne Leben zwingt uns häufig in eine rasante Geschwindigkeit. In der Folge passiert es, dass wir unsere Gesundheit, unsere Beziehungen und unser geistliches Wohlergehen vernachlässigen. Doch als Christen sollten wir ein ausgewogenes
Leben führen, um in allen Bereichen die Werte von Gottes Königreich widerzuspiegeln. Die „8+8+8 Regel“ hilft uns, diese Balance zu erreichen: 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Ruhe und 8 Stunden für Hobbys und persönliche Aktivitäten. Wenn wir
Gott in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen, leben wir bewusst und zielgerichtet.
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von Kasia Andres | Mai 5, 2025 | Montagsgedanke
Warum gehen Sie arbeiten? Die Gründe dafür können vielfältig sein, z.B. um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, seine Schulden abzubezahlen oder um produktiv zu sein. Doch wer von uns geht zur Arbeit, weil wir einfach Freude daran haben? Wenn wir in unserer Arbeit Freude und Erfüllung finden, fühlt es sich nicht wie eine Last an, jeden Tag zur Arbeit zu gehen.
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von Kasia Andres | Apr. 28, 2025 | Montagsgedanke
Vor Jahren schrieb ich eine Reihe von Essays, in denen es darum ging, dass jede Lebensphase von Bedeutung ist, das letzte Viertel aber das Beste sein sollte. Wenn wir gesund bleiben, ist es ein vernünftiges Ziel, 80 Jahre oder älter zu werden.
Aufgrund unserer Expertise und Erfahrung haben die letzten 20 Jahre unseres Lebens das Potential, die produktivsten zu sein.
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von Kasia Andres | Apr. 14, 2025 | Montagsgedanke
Der Anfang fasziniert uns, das Ende bringt Erleichterung oder ein Fest. Führung jedoch ist das, was dazwischen passiert, der lange, wenig glamouröse Weg, auf dem wir nicht immer klarsehen, wo unwillkommene Krisen auftreten und das Gewicht
der Verantwortung uns niederdrückt.
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von Kasia Andres | Apr. 11, 2025 | Um die Ecke gedacht
Es war just im Jahr der Gründung der USA, 1776, als der deutsche Theologe und Schriftsteller Johann Martin Miller in seinem Gedicht „Die Zufriedenheit“ über die Reichen u. a. schrieb:
„So mancher schwimmt im Überfluß, Hat Haus und Hof und Geld; Und ist doch immer voll Verdruß, Und freut sich nicht der Welt. Je mehr er hat, je mehr er will; Nie schweigen seine Wünsche still.“ Mozart, Beethoven und manche anderen vertonten sein Gedicht.
Hab-Gier – ein entlarvendes Wort
Ich habe genug, „schwimme“ im Überfluss. Trotzdem bin ich unzufrieden. Ich will mehr. Und habe viele Wünsche. Auch wenn Miller das Wort „Hab-Gier“ nicht benutzt – von ihr schreibt er. Ja, ich kenne dieses Gefühl der Unzufriedenheit und die Gier, mehr haben zu wollen.
Als 1902 faktor c von Unternehmern und leitenden Mitarbeitern in der Wirtschaft, die Christen waren, gegründet wurde, war der Auslöser die Beobachtung, dass auch Christen in Führungspositionen in die Fänge von Hab-Gier und Egoismus geraten. Deshalb sagte der erste Gründungsvorsitzende Wilhelm Bild 1902: „Wir wollen uns gegenseitig stärken […] besonders gegen die drei Hauptfeinde im Erwerbsleben, gegen den Mammon, gegen das Sorgen, gegen die Selbstsucht.“
Wenn Hab-Gier auf Macht trifft, dann können Menschen, Gruppen, ja ganze Völker und Nationen sich nehmen, was sie sich wünschen. Die, die schon im Überfluss leben, weil sie „Haus und Hof und Geld“ (Johann Martin Miller) haben, wollen mehr – und holen sich mehr.
Ein Mittel gegen Hab-Gier
Hab-Gier steckt in uns. Und wir gewinnen derzeit weltweit den Eindruck, dass die Reichen sich immer mehr von denen holen wollen, über die sie Macht haben. Hab-Gier ist ungesund und „ein Übel“, so die Bibel (1. Tim. 6, 10). Sie macht uns unzufrieden, macht uns gewalttätig, lässt uns nicht mehr in Ruhe, macht uns ruhelos. Die meisten Hab-Gierigen sehen das Übel bei sich selbst nicht; es sind die anderen, die es bemerken und darunter leiden.
Wie können sich Menschen, Gruppen, Völker und Nationen schützen gegen dieses Gift? Vier Schritte im Kampf gegen diesen „Hauptfeind“ – so geht es:
- Hab-Gier als das bezeichnen, was es ist – ein Übel.
- Hab-Gier bei sich und anderen erkennen und beim Namen nennen.
- Über die Folgen der Hab-Gier sprechen.
- Eine Alternative zur Hab-Gier finden und sie einüben.
Gottvertrauen contra Hab-Gier
Hier ist die Alternative zur Hab-Gier. So einfach – und so wirkungsvoll. Im biblischen Buch der Sprüche bringt es der Autor so auf den Punkt: „Ein Hab-Gieriger erregt Streit, wer jedoch auf den HERRN vertraut, erntet Zufriedenheit.“ (Spr. 28, 25, NGÜ).
Zufriedenheit kommt aus Gottvertrauen. Weniger Hab-Gier, mehr Gottvertrauen. Denn Zufriedenheit wollen wir alle.
Michael vom Ende
Geschäftsführer von faktor c, einer Initiative von Christen in der Wirtschaft
von Kasia Andres | Apr. 7, 2025 | Montagsgedanke
Zu Beginn meiner Berufstätigkeit dachte ich viel über Erfolg nach. Da niemand im Beruf scheitern möchte, sollte man herausfinden, wie man stattdessen Erfolg haben kann. Dazu gibt es Bücher und Podcasts, Veranstaltungen und erfahrenere Menschen, die man fragen kann.
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von Kasia Andres | März 31, 2025 | Montagsgedanke
Sportereignisse könnte man auch so beschreiben: Tausende Fans sitzen auf ihren Plätzen – Menschen, die dringend Bewegung benötigen würden – und schauen Sportlern zu, die dringend Ruhe benötigen würden. Viele von uns benötigen dringend mehr Bewegung. Doch Ruhe ist etwas, was in unserer stressreichen Geschäfts- und Arbeitswelt ebenso vonnöten ist.
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von Kasia Andres | März 24, 2025 | Montagsgedanke
Ich bin kein Soldat. Ich habe nie auf einem Schlachtfeld gekämpft und bin nie auf feindlichem Territorium gelandet. Ich bin auch kein begabter Sportler. Ich fahre jede Woche mit dem Fahrrad, aber deshalb hat mich noch nie jemand für einen
Wettkampf vorgeschlagen. Wir bauen in unserem Hinterhof Tomaten an, aber deswegen hat mich noch keiner meiner Freunde einen Landwirt genannt.
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von Kasia Andres | März 17, 2025 | Montagsgedanke
In der heutigen, kompetitiven Geschäftswelt neigen wir leicht dazu, bestimmte Menschen zu begünstigen, Mitarbeiter, die unsere Interessen teilen oder denselben Kommunikationsstil pflegen wie wir, oder auch einfach nur Menschen, die wir kennen. Doch Voreingenommenheit kann zu einem toxischen Umfeld führen, das sowohl die Moral als auch die Produktivität beeinträchtigt.
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von Benjamin Biege | März 14, 2025 | Um die Ecke gedacht
„Zuversicht“ – groß prangte das Wort im letzten Bundestagswahlkampf auf ungezählten Werbeplakaten einer Partei. Als sich zeitgleich viele Artikel in Zeitungen und Zeitschriften mit der
Zuversicht, der
Hoffnung und der
Zukunft beschäftigten, wurde ich doch hellhörig. Drei Triggerworte des noch jungen Jahres, vielleicht weil wir politisch und wirtschaftlich sowohl in Deutschland als auch weltweit an einer Zeitenwende sind?
Im vergangenen Monat jährte sich der Geburtstag unserer Initiative. An Weichenstellungen in der langen mittlerweile 123 Jahre dauernden Geschichte spielten diese Stichworte eine wichtige Rolle, kumuliert in einem markanten Bibelwort: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jeremia 29,11). Hoffnung und Zuversicht haben beide in sich Kraft zum Handeln und Gestalten. Es sind wichtige Nuancen, die die Hoffnung von ihrer gleichsam zweieiigen Zwillingsschwester, der Zuversicht, unterscheidet: „Zuversicht geht grundsätzlich von einem positiven Ausgang aus, ‚das wird schon‘“, sagt der Wiener Philosoph und Historiker Philipp Blom. Dagegen gehe die Hoffnung „nicht unbedingt davon aus, dass alles gut wird … sondern eher davon, dass es Sinn macht, sich für etwas einzusetzen …“
Zuversicht – von einem positiven Ausgang ausgehen
Schon mit der Einstellung „das wird schon“ zu leben, hilft zur Resilienz in wirtschaftlich schwierigen, politisch unübersichtlichen, persönlich unsicheren Zeiten. Wenn Autoriesen wanken, das Lebensrecht eines ganzen Volkes wie die Ukraine oder Israel infrage gestellt wird oder die Insolvenz der eigenen Firma uns an die Grenzen führt, ist solch eine Resilienz schon viel wert. Aber nur mit der zweieiigen Schwester „Hoffnung“ entsteht Freiraum für zupackendes Handeln.
„Hoffen – leben, als ob es eine gute Zukunft geben könnte“
„Hoffnung zu haben, das heißt zu leben, als ob es eine gute Zukunft geben könne, eine Zukunft, in der es möglich ist, Sinn zu schaffen.“ Dieser Satz, geprägt von Philipp Blom, passt zu dem markanten Zitat des ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht.“
Hoffnung – ursprünglich eine jüdisch-christliche Idee
Schon Ernst Bloch machte ab 1938 in seinem dreibändigen Werk „Das Prinzip Hoffnung“ deutlich, dass die Spuren von „Hoffnung“ in das Alte Testament führen. Dafür ist das o. g. Bibelwort aus dem Buch Jeremia (Kap. 29,11) ein herausragendes Beispiel. Gott, der Schöpfer der Welt und der Menschen, nährt die Hoffnung, dass in der Zukunft etwas Gutes passiert. Er nennt Zielpunkte, auf die die Menschheit und die Einzelnen hinleben, „wie das Jüngste Gericht, die Wiederauferstehung, das Paradies …“ (Philipp Blom).
Zuversicht und Hoffnung – was treibt uns an?
Die Welt, auch die der Wirtschaft, ist „BANI“ – brüchig, angstmachend, nicht-linear und unverständlich. Wir wissen nicht, was als Nächstes geschehen wird. Gott aber macht uns ein großartiges Geschenk: Er schenkt uns Zukunft und Hoffnung – und damit einen Raum, in dem es möglich ist, Sinn zu schaffen.“ Sehen wir die Dinge von der Zukunft, vom Ende der Geschichte her – und bekommen so jetzt Kraft zum zuversichtlichen Durchhalten und zum hoffnungsvollen Handeln.
Michael vom Ende
von Benjamin Biege | März 11, 2025 | News
Unsere Events bieten Ihnen die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, neue Perspektiven zu gewinnen und christliche Werte im Berufsleben zu stärken.
Ein besonderes Highlight war der KCF 2025. Als größter Wertekongress im deutschsprachigen Raum bringt er alle zwei Jahre rund 3.000 Teilnehmer zusammen, die in ihrem Berufsleben nach christlichen Werten leben und handeln möchten. Wir hatten dort einen Stand und viele hochinteressante Begegnungen, sehen Sie hier selbt.
Für junge Berufstätige bietet das YP Impact Weekend 2025 dreieinhalb Tage voller Begegnung und Inspiration. Nutzen Sie die Zeit zum Auftanken in traumhafter Umgebung, knüpfen Sie neue Freundschaften und entwickeln Sie Ideen für „mehr c“ in Ihrem Leben.
Darüber hinaus laden unsere Regionalgruppentreffen dazu ein, sich regelmäßig mit anderen Christen aus der Wirtschaft auszutauschen und gemeinsam den Glauben im Berufsalltag zu leben.
Entdecken Sie unser vielfältiges Veranstaltungsangebot und werden Sie Teil einer Gemeinschaft, die christliche Werte in der Wirtschaft lebt. Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren Events begrüßen zu dürfen.
von Benjamin Biege | März 11, 2025 | News
Wir blicken mit großer Dankbarkeit auf den Kongress Christlicher Führungskräfte 2025 (KCF25) zurück, bei dem wir als faktor c eine inspirierende Zeit erleben durften. Besonders bewegend waren die persönlichen Begegnungen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unterschiedlichsten Altersgruppen und Branchen, verbunden durch den gemeinsamen Glauben und an Christus orientierte Werte. Die Gespräche haben uns tief beeindruckt und gezeigt, wie lebendig und vielfältig unsere Gemeinschaft ist.
Die spürbare Aufbruchsstimmung und das wachsende Interesse an werteorientiertem Wirtschaften haben uns motiviert und bestätigt, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Sehr hilfreich war das ausgebuchte Seminar „DA.FÜR.SEIN. Was Menschen in der Wirtschaft heute brauchen“ mit Friedbert Gay und Michael vom Ende.Unser faktor c-Saft war ein voller Erfolg und wurde fast vollständig genossen – ein kleines Zeichen dafür, wie sehr unsere Präsenz geschätzt wurde.
Wir freuen uns bereits auf den nächsten Kongress in Leipzig im Jahr 2027 und hoffen, viele dort wiederzusehen.
von Kasia Andres | März 5, 2025 | Montagsgedanke
Kennen Sie die Fabel „Der Hase und die Schildkröte“ des antiken griechischen Dichters Äsop? Sie handelt von einem schnellen Hasen, der sich über eine langsame Schildkröte lustig macht. Über das arrogante Verhalten des Hasen verärgert, fordert die Schildkröte ihn zu einem Wettrennen heraus.
(mehr …)
von Benjamin Biege | März 3, 2025 | Online Magazin
Aufbrüche gehören zum Leben. Doch wir haben manchmal Angst davor, verharren lieber im Status Quo. Wer zu ängstlich ist, verpasst allerdings leicht die riesigen Chancen, die das Leben bietet. Deshalb ruft dieser Beitrag – verfasst von zwei Vertretern der „Young Professionals“ bei faktor c – zum Aufbruch auf.
Von Martin Schwemmle und Dorothea Lindner
Was verbinden Sie mit dem Wort „Aufbruch“? Ein duftendes ofenfrisches Brot, dessen Kruste krachend auseinanderbricht? Oder die Bilder von Flüchtlingsströmen, die ihre Heimat hinter sich lassen und aufbrechen in eine ungewisse Zukunft? Und was fühlen Sie, wenn Sie an die Aufbruchsstimmung denken? Den pulsierenden Aufbruch des Helden in einer Abenteuergeschichte oder die Überraschung, wenn das grelle Licht nach einem viel zu kurzen Abend mit Freunden in der Bar angeht? Wann sind Sie eigentlich zum letzten Mal aufgebrochen? Was war Ihr letzter Aufbruch?
Vielleicht denken Sie jetzt an Silvester – Aufbruch in ein neues Jahr. Aber mal ehrlich: Was hat sich denn seitdem verändert, außer dem Kalender an der Wand? Mein (Dorotheas) letzter Aufbruch war kurz vor Weihnachten. Kistenpacken für den spontanen Umzug in die Wohnung ein Stockwerk höher. Viele Bekannte und Freunde haben es als gar keinen richtigen Umzug empfunden, ging ja nur die Treppe hoch. Und doch fühlte es sich für mich als ein echter Aufbruch an.
Was ist denn dann so ein Aufbruch, wenn sich manchmal scheinbar nichts oder nur wenig verändert? Vielleicht geht es gar nicht so sehr um die äußere Geste, sondern um ein inneres Erwachen, einen mentalen Aufbruch. Darum, etwas Neues zu wagen, buchstäblich die eigenen vier Wände zu verlassen und rauszugehen aus der Komfortzone. Halten wir fürs Erste fest: Es gibt viele Arten von Aufbrüchen – physisch, mental, geistlich. Und nicht alles, was von außen nach einem Aufbruch aussieht, ist auch einer. Und nicht jeder Aufbruch ist laut und von außen als solcher erkennbar.
Aufbruch braucht Mut
Nähern wir uns dem Aufbruch mal von einer anderen Seite: Was braucht es, um aufzubrechen? Ganz schön viel Mut! Denn in Aufbruch steckt nicht umsonst „brechen“. Es geht darum, Altes, Liebgewonnenes loszulassen. Die Hände freizubekommen für was Neues. Das Sichere gegen das Ungewisse einzutauschen, sich auf Unbekanntes einzulassen – und mutig weiterzuschreiten. So ist es, wenn Sie einen neuen Job in der fremden Stadt annehmen. So war es, als Gott in der Bibel den 75-jährigen Abraham zum Umzug aufforderte. Nicht nur einen Stock höher, sondern nach Kanaan. In seiner Berufung spricht Gott sogar explizit aus, was Aufbruch bedeutet – das Alte verlassen, um zum Neuen zu kommen: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“ (Gen 12, 1).
Der Mut zum Aufbruch beinhaltet dabei zweierlei. Zum einen das, was wir dem Angstgefühl gegenüberstellen: den Mut, das Alte hinter sich zu lassen und dem Liebgewonnenen den Rücken zu kehren. Die größten Geschichten der Menschheit handeln immer wieder vom Mut, diesen Schritt zu gehen. Aber er kommt nicht von ungefähr. Mut ist kein Selbstzweck, sondern entsteht aus einem höheren Motiv heraus, aus etwas, was uns antreibt und auf das wir uns verlassen können. Das ist die zweite Komponente des Muts: Liebe und Vertrauen.
Edward Snowden und Harry Potter
Denken Sie mal an Ihre letzten Aufbrüche zurück. Was hat Ihnen diesen Mut gegeben? Worauf haben Sie vertraut? Was hat Ihnen die Kraft gegeben, den ersten Schritt des Aufbruchs zu gehen? Vielleicht das Wissen darum, dass man doch immer wieder zum Status Quo zurückkehren kann. Oder, dass vielleicht eben diese Rückkehr zum Status Quo kein tragbarer Zustand mehr ist, und es das Neue einfach braucht. Oder vielleicht das Vertrauen darauf, dass Sie während des Aufbrechens einen richtungsweisenden Nordstern haben, der Ihnen langfristig Orientierung gibt.
Dafür gibt es zahlreiche Beispiele in der Geschichte, in Filmen und der Bibel, die uns zeigen, wie jeder Mensch an jedem Ort mutig sein kann. Auch wenn es Jahre dauern mag, bis sie ans Ziel kamen: eine Verheißung oder eine größere Vision hat sie bis dahin getragen. So zum Beispiel Edward Snowden, der angetrieben durch sein Demokratieverständnis die Enthüllung der weltweiten Spionageakte aufdeckte. Oder Harry Potter, der aus Liebe zu seinen Freunden den Kampf gegen das Böse aufnimmt. Oder die Jüdin Ester, die motiviert von der Liebe zu ihrem Volk ihr eigenes Leben riskiert und mutig vor den König tritt, damit der Genozid verhindert wird.
Die Heldenreise
Bei allem Neuen, was so ein Aufbruch mit sich bringt, gibt es auch ein paar gleichbleibende Muster. Der Literaturprofessor Joseph Campbell hat einen Prozess solcher Muster mit seiner „Heldenreise“ beschrieben. Zahllose Filme und Romane orientieren sich an dieser Struktur – und ebenfalls viele Geschichten in der Bibel. Die Heldenreise im Detail zu beschreiben, würde diesen Artikel sprengen, deswegen gehen wir auf drei Aspekte des Anfangs der Heldenreise ein. Weiterführende Informationen finden Sie in den unten genannten Links.
Erkenntnis #1: Jeder Aufbruch beginnt im Heute
Aufbrüche kommen nicht aus dem Nichts. Sie setzen in der gewohnten Welt an, in der Veränderung angezeigt ist. Luke Skywalker in „Star Wars“ lebt ein beschauliches Leben bei Onkel und Tante und langweilt sich, als ihn der Ruf des Abenteuers erreicht. Er ist zudem ein Außenseiter, ein Waisenkind, genauso wie Balthasar Bux in Michael Endes „Unendlicher Geschichte“. Heißt: Aufbrüche überkommen einen meist nicht, sondern knüpfen an Bestehendes an.
Erkenntnis #2: Weigern ist normal
Nach dem Ruf des Abenteuers, in dem der Protagonist vor eine Aufgabe gestellt wird, folgt als zweiter Schritt unweigerlich – die Weigerung. Der Prophet Jona will nicht nach Ninive. Der Vorgesetzte im „Tatort“ will die Ermittlungen verhindern. Der Protagonist muss mit sich ringen, er hat Angst. Heißt: Es ist völlig normal, dass man den Aufbruch vermeiden will. Und es ist ebenso normal, dass es Menschen gibt, die einen von der Reise abhalten, in der Theorie „Schwellenhüter“ genannt. Und dass es gleichzeitig andere gibt, Mentoren, die einem dazu raten. Diese Mentoren begegnen dem Helden ganz persönlich in seiner Situation. Sie kennen zwar das bigger picture (z.B. „Führe das Volk aus Ägypten“) aber unterstützen den Helden ganz konkret dort, wo er gerade persönlich seine Herausforderung sieht (z.B. Aaron spricht für Mose vor dem Pharao, da Mose kein guter Redner ist).
Erkenntnis #3: Nur wer losläuft, wird ein Held
Erst wenn die Hauptfigur sich auf den Weg macht und die Schwelle vom Heute in die unbekannte Welt überschreitet, wird sie zum „Held“. Manchmal gibt es dafür einen Tritt in den Hintern von außen, ein schockierendes Erlebnis oder eben den Mentor, der den Weg weist. Heißt: Jeder Aufbruch hat eine solche Schwelle, die überwunden werden will, damit die eigentliche Reise beginnt. Wer weiß, dass die Reise zum Neuen einem Muster folgt, kann dem Prozess voll und ganz vertrauen: Ich weiß, Schwierigkeiten bleiben nicht aus, ich werde persönlich ringen, aber: Ich bekomme Hilfe an die Seite gestellt und kann mich darauf einlassen, dass ich dem Ruf folgen darf und es auch schaffen werde.
Aufbruch ist notwendig
Und was ist, wenn ich den nötigen Schritt doch nicht gehe? Kann ich nicht einfach stehen bleiben und mit dem Heute zufrieden sein? Oder anders gefragt: Warum ist Aufbruch wichtig? Eines ist klar: Es geht nicht um Aktionismus, kühne Heldentaten oder ein Hamsterrad des permanenten Aufbruchs. Wie die erste Erkenntnis aus der Heldenreise gezeigt hat, erfolgt der Aufbruch aus einem „Status Quo“ heraus. Der muss erst einmal etabliert sein. Und es geht zudem nicht um Aufbruch um des Aufbruchs willen: Meist gibt es eine Unzufriedenheit im Heute oder einen ungestillten Wunsch, ein Talent, das nicht ausgelebt wird, ein Drang nach mehr. Aufbruch hat also oft einen inneren Anlass. Manchmal auch einen äußeren: Unsere Welt verändert sich rasant schnell, wird immer volatiler und komplexer. Und wenn sich unser Umfeld ständig neu erfindet, kann das auch dazu führen, dass wir mit manchen dieser Veränderungen Schritt halten müssen, indem wir innerlich aufbrechen.
Aufbruch ist Leben
Nun könnte man sagen: Wie soll denn Aufbruch in einer Zeit des Stillstands gehen? Es ist 2022, und vor zwei Jahren hätte niemand gedacht, dass wir immer noch mitten in einer Pandemie stecken. Das fühlt sich so gar nicht nach Aufbruch an, nach Tatendrang und Hoffnung. Aber genau dann braucht es doch den Aufbruch umso mehr! Viktor Frankl hat dies einmal treffend zusammengefasst: Viele Menschen fragen geradezu anklagend, was das Leben noch für sie zu bieten hat. Frankl dreht den Spieß um: „Leben selbst heißt Gefragtwerden, heißt antworten.“ Also nicht wir fragen, sondern wir sind gefragt: Was kann ich tun?
Um mit Walt Whitmans Worten zu sprechen: Nie war mehr Anfang als jetzt. Wir wünschen Ihnen deshalb den Mut und das Vertrauen zum Aufbrechen. Das prickelnde Gefühl, aufzubrechen in das Neue, Unbekannte. Die Fähigkeit, Chancen zu sehen und die Hoffnung, dass am Ende Ihrer Aufbruchsgeschichte nicht die Weltgeschichte komplett verändert ist, sondern vielmehr Sie selbst ganz persönlich. Nur Mut!
Dorothea Lindner ist Release Train Engineer bei der KfW Bankengruppe.
Dr. Martin Schwemmle ist Innovation Researcher am Hasso-Plattner-Institut, Coach, Consultant und Autor. Er leitet das faktor c impact weekend für Young Professionals.
Young Professionals impact weekend 2022 zum Thema „Aufbruch: Orientierung finden, Neues wagen“ — 30. Juni bis 3. Juli 2022 in Rothenburg ob der Tauber
Keynotes u. a. von Martin Daum, Vorstand Daimler Truck AG, und Daniela Eberspächer-Roth, Geschäftsführende Gesellschafterin PROFIMETALL Gruppe.
Workshops, Networking, Gottesdienst und vieles mehr. Weitere Informationen und Anmeldung zum Frühbucherpreis: ((@ Ben: Kannst du hier eine Short-Domain + QR-Code kreieren? Und bitte die Bildwelt der üblichen Kommunikation des iw nutzen.))
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Weitere Informationen zur Heldenreise:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/deutsch-und-literatur/heldenreise-mythen-100.html
https://www.strategisches-storytelling.de/die-heldenreise-von-david-im-kampf-gegen-goliath/
von Benjamin Biege | Feb. 26, 2025 | News
Überall in Deutschland treffen sich engagierte Christen in Führungsverantwortung aus Handwerk, Handel, Dienstleistung und Industrie, um sich gegenseitig zu unterstützen, zu inspirieren und Orientierung zu finden. Unsere rund 40 Regionalgruppen bieten Ihnen die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und christliche Werte im Berufsalltag zu leben. Ob in Stuttgart, wo Young Professionals sich regelmäßig zu Impulsabenden treffen oder in Köln/Bonn, wo Unternehmer und Führungskräfte gemeinsam aktuelle Themen der christlichen Unternehmerschaft diskutieren – bei uns finden Sie eine Gemeinschaft, die Sie auf Ihrem beruflichen Weg begleitet. Auch online bieten wir Formate wie die „Alltagsheldinnen“ an, eine Kleingruppe für Frauen, die Familie und Beruf meistern.
Werden Sie Teil einer faktor c Gruppe in Ihrer Nähe und lassen Sie sich inspirieren! Unsere interaktive Karte hilft Ihnen dabei, die passende Regionalgruppe zu finden.
Wir freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen.
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faktor c-Regionalgruppenkarte
Klicken Sie einfach auf einen (+) Pin und finden Sie raus, was in Ihrer Nähe los ist!
Wir freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen!
Bundesweite Regionalgruppen:
Übersicht der Regionalgruppen
von Kasia Andres | Feb. 24, 2025 | Montagsgedanke
Haben Sie je darüber nachgedacht, wie ein idyllisches Leben ohne Kämpfe, Anfechtungen oder Schmerzen aussehen würde? Wie es wäre, Fristen ohne Stress einzuhalten? Sich keine Gedanken über Verkaufszahlen machen zu müssen? Stets harmonische Beziehungen zu Kollegen und Mitarbeitern zu haben? Viel Glück bei der Suche nach einem Platz ohne Kämpfe! (mehr …)
von Kasia Andres | Feb. 17, 2025 | Montagsgedanke
Tagtäglich treffen wir Entscheidungen. Sobald wir aufwachen, müssen wir entscheiden, ob wir aufstehen wollen oder nicht. Wir entscheiden, was wir anziehen, ob wir frühstücken wollen, wo wir arbeiten, mit wem wir uns anfreunden und vieles mehr.
(mehr …)
von Kasia Andres | Feb. 14, 2025 | Um die Ecke gedacht
Vor kurzem besuchten wir in Hessen eine Pizzeria, die an sechs Tagen geöffnet hat. Sie war so voll, dass wir trotz der Reservierung noch eine ganze Zeit mit knapp 10 anderen auf unseren Platz in einem der fünf Gasträume warten mussten. Parallel zu der überaus guten Auslastung bauen die Besitzer das Restaurant noch weiter aus – und gleich noch ein Hotel dazu. Sie haben nicht nur unglaublich viele Gäste, sondern auch mit 35 Mitarbeitenden auf der Gehaltsliste viel Personal für eine Pizzeria. Im Gespräch mit dem Junior-Chef über das „Geheimnis“, in seiner Branche genügend Personal zu finden und zu halten, antwortete er: „Wir gehen ‚pfleglich‘ mit den Mitarbeitern um – und bezahlen sie gut.“ Die Sache mit dem Lohn. Bei diesem vielschichtigen Thema greife ich zwei Gesichtspunkte heraus. (mehr …)
von Benjamin Biege | Feb. 13, 2025 | Sonstige
Prof. Dr. Jörg Knoblauch ist am Freitag, den 7. Februar 2025 von uns gegangen – ein Verlust, der uns tief trifft, dessen positives Vermächtnis jedoch ewig weiterleben wird. Ich durfte Jörg bereits 1987 kennenlernen, als wir uns auf der Tagung des damaligen VCK (Verband Christlicher Kaufleute) in Pforzheim-Hohenwart begegneten. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie ich ihn zunächst als Dr. Knoblauch ansprach – und er mir mit einem herzlichen Lachen entgegnete: „Du brauchst nicht Dr. Knoblauch zu sagen, jeder sagt zu mir Jörg.“ Von diesem Moment an nannte ich ihn einfach Jörg, und dieser vertraute, bodenständige Umgang prägte unsere Beziehung nachhaltig.
Jörgs Art, seinen tiefen Glauben an Jesus Christus zu leben und darüber zu sprechen, war für mich und viele andere ein ganz besonderes Erlebnis. Er brachte in jedes Gespräch, in jede Veranstaltung und in jedes Projekt die Überzeugung ein, dass unser Handeln von Gott geleitet ist – ein Credo, das auch meine Führungsmentalität stets begleitete. Ab 1990 hatten wir zahlreiche gemeinsame Berührungspunkte: Ob in seiner Firma, wo ich zunächst für tempus und später im DISG-Training tätig war, oder bei den Aktivitäten des VCK (danach CiW und faktor c) – mit Jörg erlebte man jeden Tag etwas Außergewöhnliches und Überraschendes. Seine Einsatzbereitschaft war legendär: Frühmorgendliche Treffen, an denen er ohne zu zögern auch um sieben Uhr morgens zur Stelle war – oft begleitet von seiner Frau Elfie, die ihn auf den nächtlichen Fahrten unterstützte –, zeugten von einem unerschöpflichen Engagement und einer Energie, die ihresgleichen suchte.
International war Jörg bereits in den 1990er Jahren hervorragend vernetzt. Er verstand es, christliche Werte mit unternehmerischem Denken zu verbinden und setzte sich unermüdlich dafür ein, neue Impulse in der christlichen Wirtschaftslandschaft zu geben. Als Organisator von Kongressen in Nürnberg, „Gemeindewachstums-Kongressen“ und den ersten Deutschland-Veranstaltungen von Willow Creek hat er die Grundlagen für zahlreiche erfolgreiche Großveranstaltungen gelegt. Sein visionärer Ansatz war auch maßgeblich für das Zustandekommen der KCF-Kongresse – ein Erbe, das in der gesamten Szene nachhallt. Darüber hinaus leitete er in seiner regionalen Heimat im Großraum Heidenheim bis zuletzt eine „Wibi-Gruppe“ („Wirtschaften auf biblischer Grundlage“) und gewann immer wieder neue Mitglieder für faktor c.
Selbst angesichts seiner gesundheitlichen Herausforderungen – im November 2024 erhielt Jörg aufgrund seiner Nierenkrankheit eine Spenderniere – blieb er bis zuletzt voller Lebensfreude und Tatkraft. Kurz vor Weihnachten hatte ich noch persönlichen Kontakt zu ihm, und er machte einen überraschend guten und fitten Eindruck. Dass wir nun Abschied nehmen müssen, erfüllt uns mit großem Schmerz. Seine Frau Elfie setzte über der Information zum Tode von Jörg den Bibelvers aus 2. Timotheus 4,7: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“ Diese Worte fassen Jörgs Lebensweg und seine Überzeugungen perfekt zusammen.
Wir bei faktor c trauern um unseren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und vor allem um einen genialen Freund. Jörg Knoblauch hat uns alle – ob als Mentor, Wegbegleiter oder als inspirierender Unternehmer – nachhaltig geprägt. Sein Wirken, seine Vision und sein unerschütterlicher Glaube werden uns auch in Zukunft leiten und motivieren, das zu leben, was im Leben wirklich zählt: den Glauben an Jesus Christus, die Leidenschaft für die Arbeit und die aufrichtige Liebe zu unseren Mitmenschen.
Jörg hinterlässt seine geliebte Frau Elfi und seine Schwester Traudel. In tiefer Dankbarkeit und in ehrendem Andenken an einen Menschen, der uns so viel gegeben hat, nehmen wir Abschied.
Im Namen des gesamten Vorstandes von faktor c
Friedbert Gay, Vorstandsvorsitzender
von Benjamin Biege | Feb. 13, 2025 | News
Die Herausforderungen im und für Unternehmen wachsen stetig. Ein Blick in die Nachrichten und es wird klar: Es wird in den nächsten Jahren nicht einfacher werden. Nicht nur Unternehmen, auch Mitarbeiter haben zunehmend Mühe, den Arbeits- und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Sie nehmen ihre Probleme mit in die Arbeit und erwarten immer mehr von ihrem Arbeitgeber: Einkommen, Stabilität, Anerkennung, Sinnhaftigkeit, Zugehörigkeitsgefühl, etc. Was das soziale Umfeld nicht mehr bietet, suchen sie zunehmend in der Arbeit. Und daneben sollte man als Unternehmen auch noch Fachkräftemangel bekämpfen, Arbeitnehmer binden und entwickeln, Diversität und Inklusion fördern, etc. All diesen Anforderungen gerecht zu werden klingt unmöglich, oder auf jeden Fall übermenschlich. Was wäre also, wenn Gott die Firma leiten würde? Wie sähe es dann aus?
Clarisse von Wunschheim ist eine erfahrene Rechtsanwältin mit einem besonderen Fokus auf internationale Handelsbeziehungen. Durch persönliche Herausforderungen fand sie zu Gott und integrierte ihren Glauben tief in ihre berufliche Tätigkeit. Als Mitgründerin und Präsidentin des Stiftungsrats von LabOra setzt sie sich dafür ein, dass Unternehmen ihre Arbeit mit einem höheren Sinn verbinden.
Rinaldo Lieberherr ist ein erfolgreicher Unternehmer und Visionär. Mit 17 gründete er sein erstes IT-Unternehmen und führt heute die UpGreat AG. Tief verwurzelt in seinem christlichen Glauben, entschied er sich, einen Chief Prayer Officer (CPO) einzustellen, um Gott mehr Raum in seinem Unternehmen zu geben. Diese Entscheidung hat die Unternehmenskultur positiv verändert und zur Gründung der Stiftung LabOra geführt. LabOra unterstützt Unternehmen dabei, einen spirituellen Aspekt in ihre tägliche Arbeit zu integrieren.
von Benjamin Biege | Feb. 11, 2025 | Online Magazin
Wer alles im Griff haben muss, bekommt es schnell mit der Angst zu tun. Wahre Ruhe finden wir allerdings nur, wenn wir einen festen Punkt außerhalb von uns selbst haben. Das meint zumindest Cornelia Schmid, Resilienzcoach und Theologin, Persönlichkeitsentwicklerin und Rednerin. Folgender Beitrag ist ein Abdruck aus ihrem neuen Buch „Dein Land der Ruhe“.
Von Cornelia Schmid
Menschen mit einem hohen Sicherheitsstandard erleben globale Krisen, wie wir sie seit 2020 erleben, als beispiellose Unsicherheit und Erschütterung für ihr eigenes Leben. Nichts ist mehr sicher. Das macht Angst und lähmt. Gefühle werden erst einmal hintangestellt. Erst muss das Leben wieder sicher werden.
Das ist allerdings Wunschdenken. Die Krisen werden zunehmen, das prognostizieren nicht nur Wissenschaftler und geopolitische Experten, das sagt uns auch die Bibel. Die gute Nachricht ist: Die Erschütterungen dieser Welt sind wertvolle Wegweiser. Zunächst in meine Seele hinein und meine unterbewussten Gedanken und Gefühle. Zeiten der Unsicherheit sind wie ein Flug in Turbulenzen.
Gewinnertypen haben oft kein Problem mit Turbulenzen. Sie suchen den richtigen Schalter, um schneller durch die Turbulenz zu kommen und hinterher mit Hochgeschwindigkeit alles aufzuholen, was in der Turbulenz nicht möglich war. Sicherheitsmenschen dagegen macht die Turbulenz Angst. Um im Bild des Fluges zu bleiben, suchen sie nach Antworten und Hintergründen. Sie wollen verstehen, warum es dazu kommen konnte. Und wenn die Entstehung der Turbulenz keinen Sinn macht, wird nach »Verschwörungstheorien« gesucht. Das gibt, zumindest eine Zeit lang, wieder Sicherheit. Löst aber nicht das grundsätzliche Problem und die Angst vor Unsicherheit.
Gefahr des Schwarz-Weiß-Denkens
Menschen, denen Sicherheit über alles geht, haben oft schon in der Kindheit gelernt, dass das Leben nach bestimmten Regeln, Gesetzen und Maßstäben gut funktioniert. Oft erlebe ich, dass Sicherheitstypen mit Ängsten zu kämpfen haben. Diesen Ängsten liegt häufig ein Schwarz-Weiß-Denken zugrunde. Wenn A nicht funktioniert, dann kann ich nur B nehmen. Um dem Leben und der Seele wieder mehr Lockerheit zurückzugeben, kann es helfen, sich immer wieder daran zu erinnern: »Es kann auch alles ganz anders sein«, und: »Nimm dich selbst nicht so wichtig!«
Es ist faszinierend, wie oft Jesus in den Evangelien in stürmischen und herausfordernden Zeiten nur einen Rat an seine Schüler hat: Fürchtet euch nicht! – Erschreckt nicht! Die Welt will uns verkaufen, dass wir nur die richtigen Knöpfe drücken müssen, und der Klimawandel ist Geschichte. Dass globaler Frieden möglich ist, wenn wir nur alle ein wenig netter und menschlicher miteinander umgehen. Dahinter steckt die tiefe Sehnsucht nach Sicherheit, die in uns allen mehr oder weniger schlummert. Diese Sehnsucht ist zutiefst verständlich, gerade in Zeiten, in denen Kriege nur noch zwei Flugstunden von Deutschland entfernt sind.
„Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Johannes 14,1) Diesen Hinweis gibt Jesus seinen Schülern am Ende seines Lebens mit. In den kommenden Tagen wird ihre Welt in Trümmern liegen. Sie werden sehen, wie ihr Meister grausam gefoltert und brutal hingerichtet wird. Alle Sehnsucht, dass Jesus doch noch sein Reich aufbauen wird, wird zerschmettert und zerstört. Alle Sicherheit schwindet dahin.
Wenn wir „geschüttelt“ werden
Im griechischen Grundtext steht hier für »erschrecken« das Wort tarasso, was so viel bedeutet wie »hin- und hergeschüttelt werden«, »emotional aufregen«, »bewegen, was eigentlich ruhig sein soll«, »innerlich aufgewühlt und deshalb völlig ratlos sein«. Was Jesus seinen Jüngern hier mitgibt, ist ein wichtiger Rat an alle Menschen, die auch heute auf Sicherheit setzen und panisch und perfektionistisch versuchen, das erschütterte Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Wahren Frieden und echte Ruhe gibt es nur auf dem unerschütterlichen Felsen – Jesus Christus. Wer darauf steht, kann Unsicherheiten aushalten, weil er »ein unerschütterliches Reich empfangen« hat (Hebräer 12,28)!
Fragen und Impulse zur Refexion
- Auf einer Skala von 1 bis 10, wie hoch sind deine Ansprüche an dich selbst? Wirst du deinen Ansprüchen gerecht? Werden andere Menschen deinen Ansprüchen gerecht?
- Was stresst dich in unruhigen und unsicheren Zeiten am meisten?
- Wann kannst du loslassen?
Stressige Zeiten in dieser Welt sind das neue Normal. Für jeden von uns. Mein Mann Stefan erzählt dir von einer Situation, die er vor einigen Jahren erlebt hat und in der er nichts mehr im Griff hatte:
Ich hatte mich auf eine neue Stelle beworben und die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in Berlin erhalten. Um 5 Uhr klingelte der Wecker. Mein Arbeitspensum an diesem Tag war hoch. Ich kürzte meine Mittagspause, um pünktlich Feierabend machen zu können. Gegen 15.30 Uhr kam ich endlich los. 700 Kilometer später sollte am nächsten Tag mein Bewerbungsgespräch stattfinden.
Die ersten Stunden meiner Reise vergingen wie im Flug. Mein Adrenalinspiegel aufgrund des bevorstehenden Vorstellungsgespräches war hoch genug, um nicht müde zu werden. Mein Navi zeigte als Ankunftszeit 22:15 Uhr an, also alles im grünen Bereich.Doch ab Bitterfeld wurde die Reise mühsam. Inzwischen war es dunkel geworden. Ab Dessau hätte ich nur noch eine Stunde Fahrzeit bis Berlin gehabt. Doch dann ging gar nichts mehr – Vollsperrung!
Äußerlich war ich völlig in der RUHE angekommen. Ich konnte sogar den Motor abstellen, und das mitten auf der Autobahn. Doch innerlich wurde ich immer unruhiger. Meine müden Augen starrten unentwegt auf das Navi. Zwischenzeitlich lag die Ankunftszeit weit nach Mitternacht. Und es ging keinen Millimeter mehr voran. Man kann offensichtlich äußerlich komplett in der Ruhe angekommen, ruhiggestellt sein oder sich auch selbst Ruhezeiten verordnen, doch innerlich »steppt der Bär«. Der Blutdruck steigt, der Stresspegel nimmt kontinuierlich zu und das Kopfkino rast in atemberaubendem Tempo: »Wie soll ich morgen gut und über-zeugend performen?« – »Wenn es nur ein zweistündiges Vorstellungsgespräch wäre, doch das Unternehmen hat für mich alleine ein ganztägiges Assessment-Center eingeplant.«
Schlussendlich kam ich um 3 Uhr nachts im Hotel an. Völlig übermüdet fiel ich ins Bett. Mein Wecker sollte um 6 Uhr klingeln.Ich nahm mir an diesem Morgen trotzdem Zeit, um den vor mir liegenden Tag mit Gott zu besprechen. Nach nur drei Stunden Schlaf gab es nichts mehr, was ich im Griff hatte.Am Morgen sagte ich zu Gott: »Ich lasse los und vertraue dir!«Ich durchlief das Assessment-Center, erhielt eine Aufgabe und Frage nach der anderen, erstellte eine Präsentation, die ich der Geschäftsführung präsentierte. Gott schenkte mir dafür einen absolut übernatürlichen Flow.
An diesem Tag habe ich Folgendes für mein Leben und meinen Glauben gelernt: »Lass los und vertraue!« – Ich bin ein Typ, der gerne selbst am Steuerrad bleibt. Der die Geschwindigkeit gerne selbst festlegt. Der die Richtung gerne selbst bestimmt. Doch nach dieser Nacht musste ich alles aus der Hand geben. Nicht meine Fitness, meine Skills, meine Ressourcen, meine Performance waren entscheidend, sondern Gottes gnädiges Handeln. Am Ende des Assessment-Centers, noch am selben Tag, erhielt ich die Zusage.Unzählige Male habe ich seitdem erlebt, wie sich Gottes Zusage erfüllt: »Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat« (Hebräer 10,35)
Stefan Schmid, CEO Schmid Coaching, Trainer und Theologe
Gefühle kommen und gehen
Unsichere Zeiten und Situationen können wir nicht einfach wegbeten. Sie sind Teil eines Lebens in dieser Welt. Nimm in solchen Situationen dein Seelenleben mit allen verworrenen Gefühlen und Emotionen und bring es zu Jesus. Erinnere dich daran, du bist nicht deine Gefühle. Unsicherheit, Angst, Furcht und Ohnmacht finden in deiner Seele statt. Dein Geist aber ruht in Christus. Mache dir das bewusst.Gefühle kommen und gehen. Es könnte sein, dass deine Welt morgen schon wieder heller aussieht.
Und auch wenn sich das jetzt banal anhört, wenn dein Seelenleben oft Achterbahn fährt, dann steige aus dieser Bahn aus, indem du deinen Gefühlen weniger Beachtung schenkst und dich dafür mehr Jesus zuwendest, mit ihm redest, sein Wort liest. Anstatt dich auf deine eigene Ohnmacht zu fokussieren, konzentriere dich auf Jesus. Er trug deine Ohnmacht am Kreuz. „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ (Philipper 2,8) Solche Bibelstellen können dir helfen zu verstehen, dass Jesus deine Ohnmacht getragen hat. Im Tausch für deine Ruhe und Frieden.
———
Internet: www.schmid-coaching.de
Buchhinweis:
Cornelia Schmid: Dein Land der Ruhe. Wie wir inneren Frieden als unser Erbe in Christus entdecken. 240 Seiten, 20 Euro. SCM Hänssler (Holzgerlingen) 2025.
von Benjamin Biege | Feb. 11, 2025 | Online Magazin
Von Monika Bylitza
[…] Sie öffnet Türen und sorgt für Verständigung. Sucht man bei X (ehemals Twitter) nach #Freundlichkeit, erzählen die Tweets, wie sehr Menschen Freundlichkeit schätzen und welche Freude sie auslöst.
In der Berufswelt glauben immer noch viele Menschen, dass nur der vorankommt, der gute Leistungen erzielt. Professionalität ist häufig mit dem Vermeiden von Emotionen verbunden, und gerade Freundlichkeit gilt oft als Schwäche. Ich glaube das nicht! Ganz im Gegenteil: Freundlichkeit ist im Umgang miteinander wichtig und ein nicht zu unterschätzendes Erfolgsgeheimnis. Denn: Erfolgreiche Menschen haben es nicht nötig, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Sie sind freundlich, unkompliziert und authentisch.
Es beginnt mit einem Lächeln
Nicht jeder Führungskraft fällt es leicht, täglich diesem Anspruch gerecht zu werden. Auch in schwierigen Situationen gelassen zu bleiben und freundliche Worte zu finden, kann eine Herausforderung sein. Es geht mir nicht darum, ein Dauerlächeln aufzusetzen, sondern eher um die Haltung, wie wir anderen Menschen begegnen. Manchmal kostet es nur ein Lächeln, eine kleine freundliche Geste, um eine verfahrene zwischenmenschliche Situation zu entkrampfen.
Leider hat Freundlichkeit immer noch ein schlechtes Image. Wer nicht bereit ist, „klare Kante“ zu zeigen, gilt schnell als „ganz nett, aber ein bisschen doof“. Das Gegenteil ist der Fall: Wohlwollendes Verhalten erfordert Weisheit, Mut und Empathie. Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Freundlichkeit am Arbeitsplatz. Es kann eine echte Kraftanstrengung sein, freundlich zu bleiben, vor allem, wenn das Gegenüber es möglicherweise gerade nicht ist. Sie zeigen Stil und Stärke, wenn Sie in einem konfliktträchtigen Umfeld freundlich bleiben.
Was den Unterschied macht
In der Bibel wird die Freundlichkeit so hoch geschätzt, dass sie sogar Gott selbst zugesprochen wird. „Denn der Herr ist freundlich und seine Gnade währet ewig!“ heißt es in Psalm 100,5.
Und im Neuen Testament werden wir von Paulus in den „Grundregeln“ des christlichen Lebens dazu motiviert, untereinander freundlich zu sein: „Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem anderen, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“ Epheser 4,32
Diese Verse sind für mich in herausfordernden und konfliktreichen Situationen eine wertvolle Erinnerung. Paulus lädt zu einer Bestandsaufnahme ein, die mich zu folgenden Fragen inspiriert:
1. Wie gehe ich mit Menschen um?
2. Wie reagiere ich auf Kritik?
3. Bin ich in schwierigen Situationen bereit, freundlich mit Menschen umzugehen?
Ich werde in der begründeten Hoffnung freundlich sein, weil ich weiß, dass ich Gott im Gebet um die Kraft der Liebe, Freundlichkeit und Besonnenheit bitten darf. Jeder von uns kann in seinem Umfeld durch kleine Gesten dafür sorgen, dass unsere Welt freundlicher wird. Probieren Sie es aus! Ich wünsche uns allen dafür eine kräftige Portion von „Gottes Freundlichkeit“ – und über allem seinen Segen für die kommende Zeit.
-/-
von Benjamin Biege | Feb. 11, 2025 | Online Magazin
Wo christliche Start-ups eine Einstiegshilfe finden
Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im vergangenen Jahr 16,8 Prozent mehr Insolvenzen als 2023. Das Land braucht Start-ups: Junge Unternehmen, die Herausforderungen annehmen und mit pfiffigen Produkten und Dienstleistungen neue Kunden gewinnen. Um christliche Start-ups will sich künftig „sinnkubator“ kümmern. Was diese Organisation leisten kann, erläutert ihr geschäftsführender Gesellschafter.
Von Jörg Dechert
„Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen“ – als mir dieser Satz des kroatischen Theologen Peter Kuzmic zum ersten Mal begegnet ist, hat er mich gepackt. Und seitdem nicht mehr losgelassen.
Dabei bin ich als Tänzer gar nicht begabt. Da stolpere ich oft über meine Füße (oder die meiner Frau). Aber das ist erstmal nicht so wichtig – solange ich hinhöre, Schritte ausprobiere, mir von anderen abschaue, wie es geht. Solange ich die Blicke der Kritiker am Rand der Tanzfläche ignoriere und das Risiko des Scheiterns eingehe.
Hinhören, ausprobieren, von anderen lernen, seinen Weg finden und mit Leidenschaft dranbleiben – brauchen wir nicht mehr davon in Politik und Unternehmen, in Non-Profit-Organisationen und, ja, auch in den Kirchen? Menschen, die in ihrem unternehmerischen Denken und Handeln Hoffnung auf die Zukunft und Mut zum Tanzen verkörpern?
Das ist für mich eine Zukunftsfrage – für die ganze Gesellschaft, für jede Organisation, und auch für das, was Christenmenschen „Reich Gottes“ nennen.
Nächste Unternehmergeneration
Diese Zukunftsfrage beantwortet sich nicht von allein. In unseren christlichen Kirchen und Gemeinden, in Ausbildungsstätten und Organisationen richten wir das Spotlight oft auf theologische Aus- und Weiterbildung, auf geistliche Motivation und Inspiration, auf Führung mit Gebet und christlichen Werten, auf Unternehmerpersönlichkeiten, die Christen sind… all das ist wichtig!
Und wo investieren wir in diejenigen, die das Zeug zum unternehmerischen Denken und Handeln hätten? Wie fördern wir in unserer christlichen Subkultur unternehmerisches Denken und Handeln? Inspirieren wir die nächste Generation von Christinnen und Christen, um der Zukunft willen „tanzen zu lernen“?
Ich glaube, wir können da besser werden. Nein, wir müssen es sogar. Denn die Welt verändert sich schnell, und wer darin wirksam etwas bewegen will, braucht unternehmerisches Denken und Handeln. In etablierten christlichen Organisationen tun wir uns da doch oft schwer, die nächste Generation darin zu fördern, neue und sinnstiftende Ideen an den Start zu bringen.
Inkubator für christliche Start-ups
An dieser Stelle setzt sinnkubator an. Der Impuls dafür stammt übrigens aus einer etablierten Organisation: Als Vorstände von „ERF – der Sinnsender“ hat Christian Kolb und mich schon länger die Frage bewegt, wie man Innovation, Experimentierfreude und unternehmerisches Denken und Handeln systematisch besser fördern kann.
Nach viel Konzeption und Reflexion mit anderen Leitungsverantwortlichen, mit ehemaligen Gründerinnen und Gründern, mit Unternehmerinnen und Unternehmern und den beteiligten Gremien war irgendwann klar: Wir wagen den Versuch. Wir bauen einen Inkubator für christliche Start-ups: den sinnkubator.
Und so haben am 19. Dezember 2024 acht Gesellschafter gemeinsam die sinnkubator gGmbH gegründet. Mit dabei sind die ERF Stiftung, eine Agentur für Marketing und Kommunikation, eine Personalberaterin, ein Manager aus der Tech-Branche, zwei Unternehmer, eine Projektagentur und ich als geschäftsführender Gesellschafter.
Zwei Jahre Begleitung
sinnkubator ist kein Geldgeber oder Investor mit Gewinnabsicht, sondern eine gemeinnützige Beratungs- und Begleitagentur. Wir wollen helfen, unternehmerisches Denken und Handeln zu fördern, Christinnen und Christen mit Gründungspotential zu begleiten – und ihre Ideen der nächsten Generation zum Fliegen zu bringen. Das tun wir auf fünffache Weise:
´ Wir fördern unternehmerisches Denken und Handeln im christlichen Kontext – in Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten, Gemeindeverbänden, über Medien und Events und überall dort, wo es thematisch um Mut, Hoffnung und Zukunft geht.
´ Wir suchen Menschen, die Gründerpotential in sich tragen, auch wenn ihnen das selbst vielleicht noch gar nicht bewusst ist. Menschen, die eine vielleicht noch unreife Idee für das Reich Gottes haben, die Wachstumspotential hat und nicht regional begrenzt ist. Menschen, die in ihrem Umfeld kaum Support für die unternehmerische Verwirklichung ihrer Idee erfahren.
´ Wir begleiten ausgewählte Menschen für einen Projektzeitraum von zwei Jahren bei der Verwirklichung ihrer Idee. Wir beraten in Strategie, Marketing, Selbstführung und vielem mehr bis hin zum Aufbau eines eigenständigen Projektfundings. Wir unterstützen mit Netzwerk, Medienreichweite, Back Office Services, Workspace und einem temporären rechtlichen Rahmen für das jeweilige Projekt.
´ Wir arbeiten dabei mit konkreten Entwicklungszielen, professionellem Controlling und in Zusammenarbeit mit Förderern, die das Projekt finanziell unterstützen. Wir zielen auf Wirksamkeit, Effizienz und intensive Zusammenarbeit mit anderen Personen, Initiativen und Organisationen.
´ Im Erfolgsfall unterstützen wir nach zwei Jahren eine Ausgründung oder ein Andocken an eine etablierte größere Organisation.
Gesucht: Gleichgesinnte
Ich glaube, die Zukunft verlangt viel radikalere Formen der Zusammenarbeit im christlichen Bereich und darüber hinaus, als wir das aus den letzten dreißig Jahren kennen. Dazu möchten wir mit sinnkubator alle einladen, die unsere Vision teilen: Vielleicht weil sie Gründungspotential in sich tragen und eine Idee, die sie mit unserer Unterstützung in die Wirklichkeit führen könnten. Oder weil sie als Förderer genau solche Menschen und Projekte unterstützen möchten. Oder weil sie als Partner im Netzwerk Kompetenzen und Learnings teilen wollen.
Die Zukunft wird spannend, denn sinnkubator ist selbst ein Start-up. Hinhören, lernen, ausprobieren – diese Haltung wollen wir nicht nur fördern; diese Haltung brauchen wir auch selbst. Niemand von uns Gesellschaftern kann garantieren, dass unsere Vision Wirklichkeit werden wird.
Aber wir haben den Eindruck, dass wir die Musik der Zukunft gehört haben. Und wir sind entschlossen, den Schritt auf die Tanzfläche zu wagen.
www.sinnkubator.de
Schreibt man das echt groß? Nach allem was ich weiß, klein.
Top Ten Fails einer Gründung
Was neue Projekte häufig scheitern lässt
- Kein klares „Why“
Das Start-up löst ein Problem, das entweder nicht existiert oder für die Zielgruppe eigentlich irrelevant ist.
- Liebe zur eigenen Idee, keine Ahnung vom Markt
Unzureichende Kenntnis der Zielgruppe, des Marktes oder der Wettbewerber.
- Zu viel Fokus auf das Angebot oder Produkt
Zu viel Zeit wird in die Perfektionierung des Angebots oder Produkts gesteckt, ohne es frühzeitig bei denen zu testen, für die es gedacht ist.
- Schlagseite im Team
Das Gründungsteam ist in seinen Kompetenzen und Verantwortlichkeiten nicht breit genug aufgestellt, wesentliche Entwicklungsaspekte bleiben unterbelichtet.
- Finanzielles Wunschdenken
Zu optimistische Finanzprognosen, fehlende Reserve für unerwartete Ausgaben.
- Produzentensicht
Ein gutes Angebot oder Produkt wird entwickelt, aber es wird nicht ausreichend kommuniziert und vermarktet.
- Kein Fokus auf den Kunden
Entscheidungen werden aus der Gründerperspektive getroffen, ohne die Bedürfnisse und die Perspektive der Kunden zu berücksichtigen.
- Unpassendes Timing
Entweder wird das Angebot, bzw. Produkt überhastet auf den Markt gebracht, oder die Zeit bis zur Markteinführung ist zu lang.
- Unzureichendes rechtliches Fundament
Ignorieren von rechtlichen Anforderungen, Verträgen oder Datenschutzbestimmungen.
- Zu wenig Resilienz und Flexibilität
Festhalten an allen Details der ursprünglichen Idee, selbst wenn sie nicht funktioniert.
Jörg Dechert,
Jahrgang 1971, ist verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern und promovierter Physiker. Er betätigt sich als Blogger, Podcaster und Speaker. Von 2014 bis 2024 war er Vorstandsvorsitzender von ERF Medien. Er hat sich intensiv mit den Themenfeldern Medien, Leitung, Veränderung und Organisationsentwicklung auseinandergesetzt. Er ist Mitgründer und seit 2025 geschäftsführender Gesellschafter der Neugründung sinnkubator gGmbH.
von Benjamin Biege | Feb. 11, 2025 | Online Magazin
Wer die Geschichte der Windenergie in Deutschland schreibt, kommt an seinem Namen nicht vorbei: Joachim Fuhrländer zählt zu den Pionieren bei der kommerziellen Verwandlung von Wind in Strom. Doch sein großes Unternehmen ging vor über zwölf Jahren kaputt. Heute setzt er sich leidenschaftlich für Afrika ein – und sieht dort in Sachen erneuerbarer Energien eine noch größere Zukunft.
Von Marcus Mockler
Energie ist für die wirtschaftliche Entwicklung der Welt nicht alles. Aber ohne Energie ist alles nichts. In einigen afrikanischen Ländern wäre man froh, wenn der Strom nicht mehrfach am Tag ausfiele. Unzuverlässige Energie aus der Steckdose macht das Leben überall schwer: Angefangen bei einem Kühlschrank, der nicht beständig kühlen kann, über Krankenhäuser, deren überlebenswichtige Geräte ohne Strom nicht laufen, bis hin zu Fabriken, die ihre Produktion ohne Energie unterbrechen müssen.
Hier kommt Joachim Fuhrländer ins Spiel. Der 65-jährige evangelische Christ aus dem Westerwald hat erneuerbare Energien zu seinem Lebensthema gemacht. Mit einem Joint Venture in China, das 70 Mitarbeiter beschäftigt, hat er eine hochmoderne Standardlösung zur Energieversorgunh sogar im Busch und mit einfachster Handhabung entwickelt: Sie besteht im Wesentlichen aus Solar-Panels, einem wetterfesten, klimatisiertem Schaltschrank und einem großen Batteriespeicher. Alles ist so aufeinander abgestimmt, dass sich die Anlage auch von Menschen aufbauen lässt, die keinen Meisterbrief als Elektriker haben.
Genauso ein System hat Fuhrländer vor wenigen Wochen für ein Waisenhaus und ein medizinisches Zentrum im Urwald von Kamerun in Betrieb genommen – bis zu 30 Kilowatt Leistung, dazu ein Speicher für 60 Kilowattstunden. Diese Systeme gibt es mit bis zu mehreren hundert Kilowatt Leistung und immer doppelt so vielen Kilowattstunden an Speicherkapazität. „Afrika kann über erneuerbare Energien viele Arbeitsplätze schaffen“, ist der Unternehmer überzeugt.
Rasante Entwicklung
Vor der Sonne hatte der Mann, dessen langes wildes Haar zu seinem Markenzeichen wurde, den Wind im Visier. Aus dem Schmiedebetrieb seines Vaters heraus entwickelte Fuhrländer mit seiner gleichnamigen Aktiengesellschaft ein Unternehmen für Windkraftanlagen. Das war in den 1980er-Jahren noch Pionierarbeit. Die Firma startete mit 100-Kilowatt-Anlagen und entwickelte sich hoch bis zu Turbinen für mehr als 3 Megawatt Leistung. Die AG expandierte rasant und avancierte zum Global Player, der kurz vor einem Riesen-Kontrakt mit Brasilien über mehrere hundert Windräder stand.
Warum das Unternehmen gegen die Wand fuhr und 2013 aufgeben musste, darüber gibt es verschiedene Versionen. Joachim Fuhrländer selbst hält es für eine Nachwehe der Finanzkrise, dass die Commerzbank seiner AG die Kredite strich. Er musste aussteigen – zu einem Zeitpunkt, als seiner Ansicht nach das Unternehmen angesichts avisierter Aufträge zu retten gewesen wäre. „Ich war nie insolvent“, betont er. Ein paar Monate nach seinem erzwungenen Ausstieg musste allerdings Insolvenz angemeldet werden.
Drei Jahre in Lebenskrise
Für den Vollblut-Unternehmer folgt die tiefste Krise seines Lebens. Sie sollte drei Jahre dauern. Er zieht sich zurück, leidet unter Schuldgefühlen und Selbstzweifeln. Seine Ehe war schon vorher in die Brüche gegangen, er lebt eine Zeitlang mit einer anderen Frau zusammen – wodurch er bei einigen frommen Christenmenschen in Ungnade fällt, so dass vor ihm gewarnt wird.
Fuhrländer sieht sich als Christ, geht aber gleichzeitig auf Distanz zu einer Glaubensrichtung, die bei ihrer Frömmigkeit sehr auf die Außenwirkung schielt. „Ich bin kein frommer Mensch. Ich bin auch kein Missionar und versuche nicht, andere zu belehren“, sagt er. In seiner Krise habe er die Erfahrung gemacht, dass manche Christen „ungnädiger als Gott“ mit anderen Christen umgingen und von einer „frömmelnden Gesetzlichkeit“ beherrscht würden.
Schließlich ist es sein Freund Fritz Pawelzik, ein ehemaliger CVJM-Missionar, der viele Jahre in Ghana und anderen afrikanischen Ländern gelebt hat, der ihm durch die schwere Zeit nach dem Verlust seiner Firma hilft. Pawelziks Erzählungen über die Herausforderungen Afrikas wecken in ihm den Wunsch, sein Wissen und seine Erfahrung für die Entwicklung des Kontinents einzusetzen. Fuhrländer erkennt das enorme Potential Afrikas und sieht in der Nutzung erneuerbarer Energien und in der Ausbildung junger Menschen den Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung.
15 Stromausfälle pro Tag
Den entscheidenden Anstoß erlebt er 2009 bei einem Besuch in einem Krankenhaus in Ghana, das unter 15 Stromausfällen pro Tag praktisch nur begrenzt arbeiten kann. Fuhrländer sieht in einem Solarsystem mit Energiespeicher die Lösung. In China bespricht er das mit seinen Partnern, die er seit 1998 kennt und schätzt. 2017 fast er den Entschluss, das Unternehmen AFREECA zu gründen. Energy & Education (Energie und Bildung) ist die Mission. Es ist auch das Jahr, in dem seine heutige Frau in sein Leben tritt: die Violinistin und gebürtige Ungarin Anna Hoppa, seit 2004 Hofkapellmeisterin in Bad Füssing bei Passau. Das Paar heiratet 2018. „Sie ist ein Geschenk“, sagt er und erkennt, dass es dank ihrer emotionalen Hilfe auch beruflich wieder voran geht.
Seitdem ist der Sonnenstrom-Botschafter, der bereits vor 24 Jahren einen kleinen Windpark der Megawattklasse in Südafrika gebaut hat, unermüdlich in Afrika unterwegs, um Projekte anzustoßen und umzusetzen. Geld ist und bleibt ein Problem. „In vielen Fällen müssen wir die Finanzierung mitbringen“, seufzt er. Dabei hat er durchaus Interesse, Solarenergie wirtschaftlich zu betreiben. Das heißt konkret: Er und sein Joint Venture verdienen am Verkauf der Anlagen, die afrikanischen Partner an Installation, Betriebsführung, Wartung und einer Provision.
Ökonomische Lösungen sind ihm die liebsten. „Ich bin kein Freund von Spenden“, sagt er. Die Katastrophenhilfe nimmt er dabei aus, lehnt aber den dauerhaften Spendenbetrieb ab. „Man gewöhnt sich an die Spenden – und sie machen abhängig“, bedauert er. Sein Fokus liegt dagegen auf nachhaltiger Entwicklung. Und sogar der ehemalige Insolvenzverwalter der Fuhrländer AG ist längst beim neuen Unternehmen eingestiegen – ein Zeichen, dass auch er ökonomisches Vertrauen in den Pionier hat.
Ein einzigartiges medizinisches Gerät hat er mit dem befreundeten Radiologen Professor Hans-Martin Klein erarbeitet: ein Solarbatterie-betriebenes Niederfeld-MRT (Magnetresonanztomograf), mit dem selbst im afrikanischen Busch Früherkennung und Diagnostik durchgeführt werden können. Es ist eine kleine Revolution auf diesem Sektor.
Das Ziel: Akademie für junge Leute
Joachim Fuhrländer hat die jungen Menschen auf dem Herzen. Als er selbst jünger war, engagierte er sich in der Jugendarbeit des CVJM. Als Unternehmer bildete er in großer Zahl junge Leute in der Firma aus. „Unternehmer haben immer eine sozialpolitische Verpflichtung“, findet er. Derzeit hat er die Vision, in Accra, der Hauptstadt Ghanas, eine Akademie für erneuerbare Energien einzurichten. An diesem Ort soll der Nachwuchs höhere Qualifikationen erreichen können, so wie sie in der globalisierten Wirtschaft erforderlich sind. Das Potenzial, Afrika mit Anlagen zur Gewinnung von Öko-Strom zu versorgen, sei unermesslich.
Doch auch bei dieser Akademie wird es seiner Erfahrung nach nicht ohne Partner und Sponsoren gehen. Er sucht Unternehmer und Vermögende, die bereit sind, auf diese Weise in die Zukunft des schwarzen Kontinents zu investieren. Zumal die Azubis etwas bezahlen müssten, die Akademie sich also mittelfristig selbst tragen solle. Vielleicht wird Joachim Fuhrländer auch in Afrika Geschichte schreiben – Solarenergie-Geschichte.
Internet: www.afreeca.com
Buchhinweis: Joachim Fuhrländer: Erneuerbar: Wenn Energie Zukunft gestaltet. Mein Leben als Windkraftpionier. 240 Seiten, 22 Euro. Bonifatius (Paderborn) 2023.
von Benjamin Biege | Feb. 11, 2025 | Online Magazin
Christsein im Alltag – das heißt auch, für die Firma zu beten, in der man arbeitet. Noch schöner und verheißungsvoller ist es, das gemeinsam mit anderen Christen zu tun. Gebetskreise können für eine Organisation ein Segen sein. Doch wie gründet man einen Firmengebetskreis?
Von Eberhard Schneider
Schon vor fast 18 Jahren berichtete „Bild“ über Firmengebetskreise. Damals zitierte das Medium den Geschäftsführer von „Christen in der Wirtschaft“ (heute: faktor c), Andreas Schnabel, der von bundesweit 1.000 Gebetskreisen in Unternehmen berichtete. Ob es heute mehr sind als damals, wissen wir nicht. Das ist aber auch nicht entscheidend.
Gebetskreise sind für Christen ein „himmlischer Auftrag“, die Herausforderung im Berufsalltag zu leben und die Freude, den daraus fließenden Segen zu empfangen. Deshalb ermutige ich dazu, einen Firmengebetskreis zu gründen oder bestehende Gebetszellen neu zu mobilisieren. Doch dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Der himmlische Auftrag
Gott hat seinem Bodenpersonal wertvolle Aufgaben übertragen. Eine der wichtigsten wurde vom Apostel Paulus übermittelt. In 1.Timotheus 2,1 heißt es: „Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten.“
Das Gebet, speziell die Fürbitte für unsere Mitmenschen, hat höchste Priorität und ist der wichtigste, ja vielleicht wertvollste Dienst für andere. Im übertragenen Sinn gibt Gott uns das Mandat, vor ihm für unsere Mitmenschen einzutreten. Wir danken, bitten und flehen stellvertretend für sie. In der Tat eine sehr wertvolle und verantwortungsvolle Aufgabe.
Interessanter Weise werden dann zwei Personengruppen genannt, die noch mehr in unserem Focus stehen sollten: Politiker und Menschen, die große Verantwortung tragen. Paulus schreibt in Vers 2: „… insbesondere für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, …“
Verantwortung braucht Beter
Diese Personen bedürfen wegen ihrer Position und Verantwortung einer besonderen Aufmerksamkeit und Unterstützung der Beterinnen und Beter. Gott in seiner Gnade weiß, dass sie mehr Weisheit, mehr Klarheit und Entscheidungsvermögen für ihre Ämter benötigen, deshalb lenkt er unseren Blick auf sie. Allerdings fällt es uns oft schwer, gerade für den unbeliebten Politiker, für den schwierigen Chef, für die Manager, deren Handeln wir nicht begreifen, zu beten. Auch das ist ein Grund, warum Gott uns diese Menschen besonders ans Herz legt.
Einen weiteren Grund offenbart uns Paulus in Vers 2b. Er ermutigt, für diese Menschen zu beten, „…damit wir ungestört und in Frieden ein Leben führen können, durch das Gott in jeder Hinsicht geehrt wird und das in allen Belangen glaubwürdig ist.“
Was für eine grandiose Verheißung! Wenn wir für Politiker und Entscheidungsträger, die die Geschicke unserer Nation und Wirtschaft lenken, beten, wird der innere, äußere und soziale Friede möglich. Dann wird Gott die Ehre bekommen, die ihm zusteht.
Zweifel sind einkalkuliert
Klingt zu schön um wahr zu sein? Paulus hat solche Zweifel einkalkuliert! Deshalb betont er, dass Beten in dieser Art gut ist und Gott gefällt, denn dadurch erkennen die Menschen die Wahrheit (Jesus Christus) und werden gerettet (1.Tim2, 4+5).
Nachdem der Apostel über die Dringlichkeit des Gebets und den daraus resultierenden Segen gesprochen hat, gibt er noch Hilfestellung, wo und in welcher Haltung wir beten dürfen. In Vers 8 lesen wir: „Ich will nun, dass die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Überlegung.“
Diese wertvolle Mandat des Gebets, fasste der frühere württembergische Landesbischof Hans von Keler mit seinen bekannten Worten treffend zusammen: „Das Gebet ersetzt keine Tat, aber das Gebet ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann.“ Und der südkoreanische Pastor Yonggi Cho sagte: „Es ist nie zu spät, ein Leben im Gebet zu beginnen!“ Das gilt auch für das Gebet an Ihrem Arbeitsplatz!
Dazu ein paar Tipps aus der Praxis, wie man einen Gebetskreis starten kann und was dabei zu beachten ist.
- Team bilden
- Jesus sagt in Mt.18,20 die sehr bekannten und oft zitierten Worte:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.
Jesus wusste: Im Team geht es besser. Die Gemeinschaft motiviert, und das Gebet hat eine größere Kraft. Bitten Sie Gott für einen oder zwei Gebetspartner, mit denen Sie sich treffen können. Zwei Tipps, Gleichgesinnte zu finden: Sprechen Sie Personen an, die im Betriebsrestaurant zum Essen beten, oder finden Sie auf dem Firmenparkplatz Autos mit christlichen Aufklebern und hängen eine freundliche Notiz unter den Scheibenwischer.
- Laden Sie zu einem ersten Treffen ein, bei dem Sie sich persönlich kennenlernen und über Ihre Vision und Motivation reden. Dies ist wichtig für eine gemeinsames Verständnis, was so ein Gebetskreis soll.
- Vereinbaren Sie einen passenden Wochentag, Uhrzeit und Turnus für die Gebetstreffen und natürlich den Ort. Optimal ist, wenn Sie sich in Firmenräumen treffen können. Dazu müssen Sie das Einverständnis Ihres Vorgesetzten haben.
- Einige organisatorische Regeln
- Die Gebetstreffen finden außerhalb der Arbeitszeit statt.
- Benennen Sie einen Leiter und Stellvertreter (wenn der Kreis größer wird)
- Verabreden Sie die Art der Kommunikation (Messenger-App, Email, …)
- Teilen Sie den Kreis, wenn er zu groß wird (max. 10 – 12 Personen)
- Einheit trotz Unterschiedlichkeit
- Machen Sie sich bewusst, dass die Teilnehmer mit großer Wahrscheinlichkeit aus verschiedenen Denominationen kommen und unterschiedlich geprägt sind. Das ist ein großer Schatz, und es gilt sich in dieser Unterschiedlichkeit wahrzunehmen und zu respektieren (siehe Phil.2,3). Das ist die Grundvoraussetzung für Einheit unter Christen. Das Gebet ist der gemeinsame Fokus, der uns eint. Alles andere sind untergeordnete Fragen, die ausgeklammert werden können.
- Vorschlag zum Ablauf des Treffens
- Kurzer Impuls am Anfang (z.B. Herrnhuter Tageslosung, Bibelabschnitt aus der fortlaufenden Tageslese)
- Kurzer (!) Austausch über Gebetserhörungen
- Neue Anliegen sammeln
- Freies Gebet
- Beginnen Sie mit Dank und Lob („danken und loben zieht nach oben“)
- Bitte und Fürbitte für aktuelle Anliegen und Personen
- Abschluss mit Segen und/oder Vaterunser
Bitte betrachten Sie diesen Vorschlag nicht als feste Liturgie! Lassen Sie sich vom Heiligen Geist leiten und bleiben Sie flexibel.
- Mögliche Gebetsanliegen
- Dank für Gebetserhörungen, Arbeitsplätze und Versorgung, Vorgesetzte, Kolleginnen und Kollegen, Erfolge, Gottes Gunst, …
- Für die Geschäftsleitung, Vorstände und Führungskräfte: Weisheit, Mut, Schutz, kluge Entscheidungen, gute Berater, Integrität, Gesundheit, Kraft, Friede, Ehe und Familie, Zeit für Entspannung, …
- Für Mitarbeiter und Kollegen: Schutz und Bewahrung vor Unfällen bei der Arbeit, Bewahrung vor Überforderung, persönliche und familiäre Anliegen, Heilung für körperliche und seelische Nöte, …
- Für die Firma oder einzelne Geschäftsbereiche: konkrete aktuelle Situationen, gute Arbeitsatmosphäre und sozialer Friede, Hilfe in Krisenzeiten, richtige strategische Entscheidungen und neue Produkte, Schutz vor Schädigung des Unternehmens durch Hackerangriffe und Manipulation, fairer Umgang mit Kunden und Zulieferbetrieben, …
- Für den persönlichen Arbeitsbereich: laufende Projekte und Aufgaben, gutes Gelingen, Lösungsansätze bei Problemen, gute Zusammenarbeit mit anderen Bereichen, ….
Auch hier gilt: dies sind nur Vorschläge. Gott wird Ihnen die Punkte aufs Herz legen, die für die entsprechende Zeit wichtig sind.
- Frucht, die aus dem Gebet am Arbeitsplatz wächst
- Gott wird reichen Segen schenken und Sein Reich, Seine Herrschaft, Seine Gnade und Treue werden immer mehr sichtbar.
- Rechnen Sie mit Gebetserhörungen.
- Segen für die Beterinnen und Beter: Beziehungen untereinander wachsen und die Gemeinschaft der Gläubigen wird gestärkt, die Identifikation mit der Firma nimmt zu, der Beruf kann zunehmend als Berufung erlebt werden und der Glaube wird ganzheitlich gelebt.
Einer der bekanntesten Männer Gottes, der Evangelist Billy Graham, sagte:
„Ich glaube, dass die nächste Erweckung unter anderem am Arbeitsplatz stattfindet.“ Was für ein wunderbares Vorrecht, wenn Sie durch Ihr Gebet einen Teil dazu beitragen dürfen, dass diese Vision an Ihrem Arbeitsplatz real wird.
Eberhard Schneider,
Jahrgang 1956, lebt in Ditzingen bei Ludwigsburg und ist Mitglied in der Evangelischen Landeskirche sowie im CVJM Heimerdingen. Der Versuchsingenieur ist Familienvater von vier Kindern und bald sechs Enkelkindern. Er hat die Gruppe „Christen bei TRUMPF“ in dem Hochtechnologieunternehmen initiiert.
von Benjamin Biege | Feb. 11, 2025 | Online Magazin
Die digitale Transformation hat traditionelle Geschäftsmodelle pulverisiert, Tech-Giganten wie Amazon, Meta, Google und TikTok dominieren mit über 80 Prozent den Werbemarkt. Speziell die kirchliche Publizistik kämpft zusätzlich mit schwindenden Mitgliederzahlen, schmelzenden Finanzen und nachlassender Religiosität in der Gesellschaft. Eine Branche unter Doppeldruck also – und dennoch ist Mitarbeiterbindung möglich.
Von Jörg Bollmann
Ein langjähriger theologischer Redakteur kündigte bei unserem Magazin chrismon, obwohl er bestens vergütet wurde und sich stark mit dem Unternehmen identifizierte. Er war seit der Gründung im Jahr 2000 dabei, hatte den Umzug von Hamburg nach Frankfurt mitgemacht und sich auch im Betriebsrat engagiert. Während der Corona-Zeit hatte er wichtige Impulse zum Erhalt des Unternehmens gegeben. Der Grund für seinen Weggang: Seine Karrierewünsche nach einer Führungsposition konnten wir nicht erfüllen. Wir sahen ihn einfach nicht in einer hierarchischen Position und hatten ihm das in ausführlichen Gesprächen erklärt. Als dann eine vakante Führungsposition mit einer anderen Person besetzt wurde, war das zu viel. Trotz intensiver Gespräche und vieler kommunikativer Bemühungen verloren wir ihn.
Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich extrem schwierig, da wir quasi eine „eierlegende Wollmilchsau“ suchten. Ein theologischer Redakteur für chrismon muss exzellent schreiben und es mit den Edelfedern von Spiegel und Stern aufnehmen können. Er braucht Verständnis fürs Blattmachen, muss digitale Transformation beherrschen und mit der Kirchenleitung auf Augenhöhe kommunizieren können – aber ohne interne Machtansprüche. Auf dem offenen Arbeitsmarkt war diese Kombination nicht zu finden.
Die kreative Lösung
Die Lösung fanden wir schließlich in einem unkonventionellen Weg: Statt eines erfahrenen Journalisten suchten wir einen erstklassigen Theologen, der Lust hatte, die Seiten zu wechseln. Wir boten ihm ein einjähriges Volontariat mit Stationen in säkularen Medien bei vollem Redakteursgehalt. Ein Regelbruch, der sich aber als goldrichtig erwies. Der Mann entwickelte sich zum erfolgreichen theologischen Redakteur.
Aus dieser und vielen weiteren Erfahrungen habe ich zwölf zentrale Anregungen für die Mitarbeiterbindung entwickelt.
- Akzeptieren Sie Niederlagen bei der Mitarbeiterbindung
Wenn die Differenzen unüberbrückbar sind, ist eine Trennung besser als faule Kompromisse. Im Fall unseres theologischen Redakteurs hätten wir mit einem Scheinkompromiss bei der Führungsposition nur Unzufriedenheit und unklare Strukturen geschaffen.
- Korrigieren Sie Fehlentscheidungen konsequent
In der Buchhaltung mussten wir eine bereits kommunizierte Beförderung zurücknehmen, um eine andere hervorragende Mitarbeiterin zu halten. Eine 180-Grad-Wendung gegen alle Regeln, die sich aber als richtig erwies.
- Analysieren Sie Führungspositionen und Kandidaten gründlich
Nehmen Sie sich Zeit und hören Sie auch auf Zwischentöne. Im Fall der Buchhaltung hatten wir die versteckten Ambitionen einer Mitarbeiterin überhört und fast eine Leistungsträgerin verloren.
- Prüfen Sie in Notsituationen alle Optionen
Manchmal lässt sich eine Position auch anders organisieren. Sondieren Sie alle internen Möglichkeiten, bevor Sie extern suchen. Prüfen Sie auch, ob die Position in der bisherigen Form wirklich notwendig ist.
- Scheuen Sie nicht vor unkonventionellen Lösungen zurück
Manchmal müssen eigene Regeln gebrochen werden – wie bei unserem Theologen mit Redakteursgehalt im Volontariat. Wichtig sind Transparenz und gute Begründung gegenüber Betriebsrat und Aufsichtsgremien.
- Nutzen Sie bei Bedarf Mediation
In einem Fall half uns ein Mediator, einen Gehaltskonflikt zu lösen, der durch die Einstellung eines höher bezahlten Spezialisten entstanden war. Die Investition in professionelle Konfliktlösung lohnte sich.
- Behalten Sie bei Sozialleistungen die Kernaufgaben im Blick
Nicht jeder Trend muss mitgemacht werden. Jobrad, Jobticket und Co. sind gut, aber die Leistungen müssen zum Unternehmen passen und finanzierbar sein.
- Nehmen Sie soziale Gerechtigkeit ernst
Die Belegschaft reagiert sehr sensibel auf gefühlte Ungerechtigkeiten. Das gilt besonders beim Umgang mit Krankheitsfällen und bei der Wiedereingliederung. Investieren Sie Zeit in Kommunikation und faire Lösungen.
- Seien Sie vorsichtig mit Leistungsprämien
Bei radio ffn führten intransparente „Schecks“ zur Spaltung der Belegschaft. Prämien brauchen klare Kriterien, Transparenz und Mitbestimmung.
- Handeln Sie konsequent bei Leistungsproblemen
Verschleppen Sie keine Probleme mit leistungsschwachen Mitarbeitern. Die Kollegen erwarten hier konsequentes Handeln, aber mit transparenter Kommunikation.
- Entwickeln Sie Ihren authentischen Führungsstil
Als NDR-Redaktionsleiter war ich immer erreichbar und stellte mich schützend vor mein Team. In der Nachrichtenredaktion wäre das als Bevormundung empfunden worden. Der Stil muss zum Team passen.
- Pflegen Sie eine lebendige Unternehmensphilosophie
Bei uns bedeutete das, journalistische Professionalität mit kirchlichem Auftrag zu verbinden. Das geht nur im ständigen Dialog.
Erfolgsbeispiele aus der Praxis
- Als Leiter der Redaktion Aktuelles und Sport bei NDR 1 Niedersachsen haben wir es geschafft, eine einst belächelte Abteilung zum Vorbild für moderne Information zu entwickeln. Der Schlüssel war bedingungsloser Rückhalt für das Team bei gleichzeitig hohen Qualitätsansprüchen. Wenn der Hörfunkchef Kritik hatte, ging die über meinen Tisch – nicht direkt an die Redakteure.
- Besonders in Spezialmedien wie der evangelischen Publizistik spielt die Identifikation mit dem Unternehmen eine zentrale Rolle. Als ich Journalisten sagte, sie sollten „das Evangelium mit journalistischen Mitteln verkünden“, erntete ich erst Entrüstung. Aber im Dialog entwickelte sich ein Verständnis für die besondere Rolle evangelischer Medien. Heute vereint chrismon journalistische Exzellenz mit kirchlichem Auftrag – ohne belehrend zu sein.
- Die digitale Transformation verändert nicht nur Geschäftsmodelle, sondern auch Arbeitsweisen und -kulturen. Homeoffice, hybride Teams und neue Kommunikationsformen erfordern angepasste Bindungsstrategien. Gleichzeitig suchen gerade junge Mitarbeiter nach Sinn und Werten in ihrer Arbeit.
Der bewährte Instrumentenkasten
– Marktgerechte Gehälter im internen/externen Vergleich
– Transparente leistungsbezogene Prämien
– Ausgewogenes Verhältnis von Leistung und Sozialem
– Klare Karrierepfade und Entwicklungsmöglichkeiten
– Attraktive Altersvorsorge und vermögenswirksame Leistungen
– Moderne Mobilitätsangebote (Jobrad, Jobticket, Dienstwagen)
– Flexible Arbeitszeitmodelle auf Vertrauensbasis
– Familienfreundliche Angebote inkl. Arbeitsbelastungsausgleich
– Professionelles Gesundheitsmanagement
– Umfassendes Wiedereingliederungsmanagement
- Führung und Kommunikation:
– Klare, transparente Führungsstrukturen
– Regelmäßige Mitarbeitergespräche
– Offene Feedbackkultur
– Einbindung in Entscheidungsprozesse
– Förderung von Kreativität und Eigenverantwortung
Fazit
Mitarbeiterbindung ist eine komplexe Führungsaufgabe, die Fingerspitzengefühl, Konsequenz und ständige Kommunikation erfordert. Sie funktioniert nur mit einem stimmigen Gesamtkonzept aus:
– angemessener Vergütung
– überzeugenden Sozialleistungen
– fairer, authentischer Führung
– gemeinsamer Identität und Werten
– Raum für persönliche Entwicklung
– offener Kommunikationskultur
Mit den richtigen Instrumenten, mutigem Handeln in Krisen und einem authentischen Führungsstil ist sie aber machbar . Dabei gilt: Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden, die vorgestellten Instrumente und Anregungen situationsgerecht einzusetzen. Es gibt keine Standardlösung, aber viele Möglichkeiten, wertvolle Mitarbeiter langfristig zu binden und gemeinsam erfolgreich zu sein.
Die wichtigste Erkenntnis aus drei Jahrzehnten Führungserfahrung: Mitarbeiterbindung ist keine technische Aufgabe, sondern eine zutiefst menschliche. Sie gelingt dort, wo Menschen sich gesehen, wertgeschätzt und in ihrer Entwicklung gefördert fühlen – und wo sie Teil einer sinnvollen, gemeinsamen Mission sein können.
Statistiken zum Thema:
167,2 Mrd. € betragen die potenziellen Kosten des Mangels an emotionaler Bindung für die deutsche Wirtschaft aufgrund von Produktivitätsverlusten.
3x stärkere Bindung
60 % der emotional hoch gebundenen deutschen Arbeitnehmenden beabsichtigen, in drei Jahren noch für ihren aktuellen Arbeitgeber tätig zu sein, verglichen mit 20 % der Arbeitnehmenden ohne emotionale Bindung.
hohe Wechselbereitschaft
Lediglich etwas mehr als die Hälfte (53 %) der Befragten glaubt, in einem Jahr noch beim aktuellen Arbeitgeber zu arbeiten.
wenig Zufriedenheit
Die Statistik, dass nur 22 % der Arbeitnehmer mit ihrer direkten Führungskraft ausnahmslos zufrieden sind.
67 % haben keine emotionale Bindung
Nur 14 % der deutschen Arbeitnehmenden
bezeichnen sich als emotional gebunden, ganze 67 % als nicht gebunden.
Fazit: Die Auswirkungen schlechter Mitarbeiterbindung sind alarmierend!
Laut Gallup kosten unmotivierte Arbeitskräfte die deutsche Wirtschaft durchschnittlich dreistellige Milliardenbeträge. Die Gallup-Studie betont auch die negativen Auswirkungen niedriger emotionaler Bindung wie sinkende Produktivität, steigende Fehlzeiten und erhöhte Wechselbereitschaft
Quelle: ©Gallup’s Engagement Index Germany 2023
Jörg Bollmann,
Jahrgang 1958, war bis März 2024 Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP). Unter seiner Leitung wurde das GEP als zentrale evangelische Medieneinrichtung weiter ausgebaut. Nach dem Studium der Soziologie absolvierte er ein Volontariat bei der „Rotenburger Kreiszeitung“. Im Anschluss an Stationen beim privaten Hörfunksender ffn und Sat.1 Nord wechselte er 1992 zum NDR Hörfunk. Dort stieg er 1996 zum Nachrichtenchef auf und wurde ein Jahr später Wellenchef von NDR2. Der verheiratete Vater von zwei Kindern und zweifache Großvater engagiert sich heute ehrenamtlich als Lektor in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Sein neues Buch heißt: 20 Meter für die Ewigkeit. Warum wir himmlische Geschichten brauchen. (Ev. Verlangsanstalt Leipzig).
von Kasia Andres | Feb. 10, 2025 | Montagsgedanke
Vor einiger Zeit las ich folgende Aussage von Winston Churchill, ehemaliger Premierminister in England: „Erfolg ist die Fähigkeit, von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren.“
(mehr …)
von Kasia Andres | Feb. 3, 2025 | Montagsgedanke
Manchmal tauschen wir uns darüber aus, wie unser Glaube unser Arbeitsleben beeinflusst. Doch in meiner über 30jährigen Erfahrung als Führungskraft habe ich entdeckt, dass meine Arbeit und meine Geschäfte auch meinen Glauben beeinflussen.
(mehr …)
von Kasia Andres | Jan. 27, 2025 | Montagsgedanke
Haben Sie schon einmal beobachtet, wie die Fische in einem öffentlichen Aquarium ruhig und zufrieden herumschwimmen? Meinen Sie, diese sind sich des Wassers bewusst, in dem sie leben? Ich bezweifle das. Es ist ihre natürliche Umgebung und sie kennen nichts anderes.
(mehr …)
von Kasia Andres | Jan. 20, 2025 | Montagsgedanke
Für viele Menschen ist Wahrheit heutzutage eine Option. Eine persönliche Auswahl, wie im Lebensmittelladen. „Das ist Ihre Wahrheit, aber nicht meine.“ Ich war verblüfft, diese Aussage aus dem Munde eines Berufspiloten zu hören, der offenbar glaubte, dass Wahrheit subjektiv sei und nur auf dem basiere, was sich richtig anfühlt. Ich fragte mich, wie ein erfahrener Pilot so etwas von sich geben kann, weiß er doch, dass sein Leben und das Leben seiner Passagiere von seiner Fähigkeit abhängt, korrekte Entscheidungen auf der Basis absoluter Wahrheit zu treffen.
(mehr …)
von Benjamin Biege | Jan. 17, 2025 | Titelstory
2025 ist für viele Unternehmen existenzbedrohlich: Hohe Steuerabgaben, fehlende Fachkräfte, überbordende Bürokratie, steigende Energiepreise bei höheren Lebenshaltungskosten und eine Politik, die in vielen Feldern das Vertrauen der Bürger verspielt hat. Zeitdruck, fachliche Herausforderungen und eine angespannte Team- oder auch Familienatmosphäre erhöhen den Druck ebenso, wie Erwartungen, die schlicht nicht unter einen Hut zu bringen sind. Wie mit diesem Druck am Besten umzugehen ist, erläutert Wirtschaftspsychologin Birgit Bergmann.
Von Birgit Bergmann
Ich werde Sie nicht mit Analysen quälen, was Wirtschaft und Menschen krank macht oder gar wer schuld daran ist. Das lesen Sie an vielen Ecken, mehr oder weniger qualifiziert. Ich stelle die Fragen: Was hält Unternehmen und Menschen angesichts einer Vielzahl von Stressoren gesund? Wie kann es gelingen, im Angesicht widersprüchlicher Erwartungen und manchmal unerfüllbar scheinender Anforderungen Ihr berufliches und privates Umfeld aktiv zu gestalten? Ist es möglich, dabei mit sich und anderen weiterhin gut umzugehen? Hierzu sieben Impulse.
1.Raus aus der Opferhaltung!
Menschen, die Sie lieben, geben Ihnen recht: Sie sind bemitleidenswert, ein Opfer der aktuellen Politik und der vielen herausfordernden Rahmenbedingungen Ihrer Arbeit und auch Ihres Privatlebens. Bitte hören Sie auf, Ihre Lebensgeschichte selbst so zu erzählen. Solange Sie eine Opfergeschichte erzählen, bekommen Sie Streicheleinheiten, bleiben aber in Ohnmacht, Abhängigkeit, nächtlichem Kopfkino und Passivität gefangen.
Sie haben Lebensentscheidungen getroffen, gute und schlechte. Andere auch. Vergeben Sie denen, die Ihnen geschadet haben. Entlassen Sie sie aus Ihren Rachegedanken um Ihres eigenen Friedens willen und auch, damit Sie nicht bitter, einsam und ungenießbar werden! Überlassen Sie diese Menschen Gott und beginnen Sie, selbst wieder Verantwortung für Ihr eigenes Verhalten, gegenüber Familie, Mitarbeitern und anderen Menschen zu übernehmen. Zurück auf Augenhöhe und raus aus der Opferperspektive in aktives gestaltendes Handeln! Und wenn es hängt, suchen Sie sich Hilfe!
2.Gesunde Selbstfürsorge durch Prioritätensetzung und Standortentscheidung
Manchmal ist nicht alles unter einen Hut zu bringen. Hören Sie auf so zu tun, als könnten Sie mit einem Pfeil auf zwei Zielscheiben gleichzeitig die Mitte treffen. Viele Unternehmen verlassen Deutschland. Auch Sie stehen nicht mit dem Rücken zur Wand, sondern haben Optionen. Neue Kooperationen? Innovative Arbeitsfelder? Rationalisierungen? Internationale Kollaborationen, weil Sie nicht mehr alles alleine produzieren können? Oder sollten Sie Ihre Arbeit wie viele andere ins Ausland verlagern? Spielen Sie es durch und treffen Sie eine Entscheidung. Aber jammern Sie nicht.
Wo gehören Sie hin? Wo sehen Sie Ihre Berufung? Gibt es Dinge oder Menschen, die so wichtig sind, dass Wegziehen sowieso immer nur ein Gedankenspiel bleibt? Dann treffen Sie die Entscheidung, mit beiden Beinen zu bleiben, und hören Sie auf damit, immer wieder alles in Frage zu stellen. Wer weiß, Plan B wäre vielleicht auch nicht ideal. Auch dort können sich Hürden auftun. Gott ist mit uns auf den Wegen, die wir gehen.
3.Schleife die Axt
Die Führungsetage ist oft einsam. Sie merken, dass Ihnen zur Sortierung ihrer Gedanken weder Kollegen noch Ihr Ehepartner, sondern ein externer professioneller Sparringspartner guttun würde, der oder die die wirtschaftlichen Realitäten eines Unternehmens samt Spannungsfeldern kennt. Aber die Ressourcen sind knapp. Zu teuer. Keine Zeit. Alles auf Kante genäht. Man muss arbeiten und arbeiten, sonst ist Überleben nicht möglich. Burnout und zwischenmenschliche Konflikte klopfen an die Tür. Aber Sie baggern weiter, Sie müssen retten, was zu retten ist.
Stopp! Halten Sie an. Wenn man viele Bäume fällen muss, lohnt es sich, die Axt zu schleifen. Aus jahrzehntelanger Erfahrung kann ich sagen: Ein gutes Führungscoaching hat genau den Effekt des Axtschleifens. Halten Sie an! Denken Sie nach! Agieren Sie bewusst! Sie sind nicht zum Re-agieren geschaffen. Kehren Sie zurück zur Strategieentwicklung, ins Durchdenken nachhaltiger Szenarien, und erweitern Sie Ihre konstruktiven Handlungsmöglichkeiten.
4.Festhalten an der Berufung
Sie kennen Ihren Auftrag. Wirtschaftliche Herausforderungen wachsen, und die Luft wird dünner. Versuchen Sie das Ganze einmal zu betrachten, anstatt zu bewerten. Lehnen Sie sich zurück und nehmen Sie die Situation beobachtend in den Blick. Wenn die sichtbare materielle Welt in eine unsichtbare geistliche eingebettet ist, müssen wir nicht alles verstehen und können es auch nicht.
Haben Sie die Möglichkeit, durch politisches oder persönliches Engagement schlechte Dinge aufzuhalten? Tun Sie es! Haben Sie die Möglichkeit, Konstruktives zu schaffen? Tun Sie es! Aber wenn beides nicht geht, halten Sie eine Zeit inne. Aus dieser Perspektive können Ideen geboren werden, die verborgen bleiben, wenn Sie im Hamsterrad weiterdrehen. Sie selbst werden – egal in welcher Aufgabe oder Rolle – immer tun, wozu sie geschnitzt sind, in der Familie, der Gemeinde, Ihrem Unternehmen oder in einem neuen Leben, das sich entwickelt. Es ist Zeit die größere Weltsicht einzunehmen. Ihre Zeit steht in Gottes Händen.
5.Gebetsfrühstücke in der Wirtschaft als Säulen in der Gesellschaft
Das Gesundheitswesen folgt wirtschaftlichen Prinzipien, Wirtschaft folgt ideologischen Vorgaben, Kirchliches wird von sozialen Aspekten diktiert. Wissenschaft bedient die Politik, und diese orientiert sich an der Journaille. Die Säulen, die unsere Gesellschaft lange getragen haben, sind brüchig geworden und verrutscht. Umso kostbarer sind Austauschrunden, wo neues Vertrauen wachsen kann. Ich habe religions- und fraktionsübergreifende Frühstückstreffen von Abgeordneten in Deutschland, Europa und Afrika erlebt, mit ernsthaftem Austausch darüber, wie Politiker in Verantwortung vor Menschen und Gott ihre Aufgabe tun können.
Mit derselben Fragestellung tauschen sich im Land Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Wissenschaft aus. Es sind Vertrauensgerüste einer bröckelnden Gesellschaft, die die Kulturprinzipien der Fachdisziplinen wachhalten und dazu beitragen können, Wertvolles zu bewahren oder später neu aufzubauen. Wirtschaft nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten! Es tut gut, in solchen Runden laut zu denken. Wenn Ihnen das unbekannt ist, fragen Sie nach, rufen Sie es an Ihrem Ort ins Leben!
6.Vorbereitung zum Scheitern
Shit happens. It just happens. Dinge passieren, weil wir falsche Entscheidungen treffen oder einfach, weil es dumm läuft. Wir leben in einer „gefallenen“ Welt, einer Welt, in der oft das Böse an den Machthebeln sitzt. Wollen Sie bei bösen Überraschungen Kontrollverlust vermeiden, dann bereiten Sie das Scheitern vor. Definieren Sie für Themenfelder und Lebensbereiche, woran Sie festmachen, dass es rund läuft. Definieren Sie, wann Ihre Ampel von Grün auf Gelb springt und auch, woran Sie konkret wahrnehmen, wenn sie auf Rot gesprungen ist. Definieren Sie im Vorfeld die Reißleine: Was wird bei einer definiert langen Gelbphase die Konsequenz sein, bis Sie oder Ihr Unternehmen sich wieder in einem akzeptablen Zustand befinden? So vermeiden Sie, in den Rotbereich zu schlittern, und Sie bleiben Herr oder Frau der Lage.
7.Voten ihres Fanclubs, der Wolke der Zeugen
Im neutestamentlichen Hebräerbrief finden wir die Aufforderung, mit Ausdauer im Leben zu laufen, weil an Jesus glaubende Menschen von einem Fanclub von Zeugen umgeben seien, die sich im Jenseits gemeinsam über den Balkon lehnen und uns ermutigen: „Auf geht‘s! Du machst das super! Bleib dran!“ Seite an Seite stehen sie mit:
- Noah: Egal, ob du Sinn darin erkennst, mache es, denn es kann dich retten!
- Abraham: Gehe los, auch wenn du das Ziel nicht kennst!
- Sarah: Ich weiß, was es heißt zu warten!
- Hiob: Gott gibt und Gott nimmt. Gepriesen sei der Name des Herrn!
- Mose, ohne zu stottern: Ich traf die Mächtigsten der Welt und sage dir, mit Gott gelingt, was du alleine nicht schaffst!
- Josef: Der Segen Gottes gilt in der Grube, im Palast und im Gefängnis!
- Josua: Auch wenn Gegner übergroß erscheinen, sei mutig und stark und fürchte dich nicht!
- Esther: Gott hat dich hier hingestellt, um deinen Einfluss auszuüben!
Gideon, Barak, Samson, David, Samuel, Timotheus, Barnabas, Johannes, Maria, Paulus und viele andere schauen vom Balkon und feuern Sie an. Ob Sie perfekt sind oder es im Grunde schon an die Wand gefahren haben, egal. „Bleib´ dran und vertraue! Jesus ist die Quelle für dieses Ur- und Gottesvertrauen und er steht auch dafür gerade, dass wir die Reise gut bewältigen!“ Hier finden Sie Vergebung, Rückendeckung, Wertschätzung, Empowerment, Segen.
Birgit Bergmann ist Wirtschaftspsychologin, Unternehmensberaterin und Coach. Die 61-jährige gehörte acht Jahre lang der Bremischen Bürgerschaft an (CDU, später FDP). Sie engagiert sich unter anderem für den Verein „cornerstone domino“ sowie als Prädikantin in der Bremischen Evangelischen Kirche.
www.birgitbergmann.consulting
www.cornerstonedomino.org
von Kasia Andres | Jan. 17, 2025 | News
Ist es eine Mission Impossible, wertvolle Arbeitskräfte unter schwierigen Bedingungen an mein Unternehmen zu binden? Jörg Bollmann hält das trotz aller Schwierigkeiten, zu denen sich jetzt auch eine immer wichtiger werdende KI gesellt, für eine Mission Possible.
Die Wirtschaft in Deutschland steckt in einer Klemme. Einerseits durchleben wir die schlimmste Krise seit 20 Jahren, die Schwierigkeiten von Schlüsselbranchen wie Automobilindustrie, Maschinenbau, Chemie schlagen auf fast alle Branchen durch und erreichen allmählich auch den bisher so robusten Arbeitsmarkt. Andererseits haben wir die Dürre des Fachkräftemangels längst nicht überwunden, nach wie vor suchen Unternehmen händeringend nach Fach- und Spezialkräften, die es zu wenige auf den Arbeitsmärkten gibt. Diese Zwickmühle zwischen ansteigender Arbeitslosigkeit und dem zu kleinen Angebot von Arbeitskräften mit spezifischen Qualifikationen stellt unsere Wirtschaft insgesamt, aber auch die einzelnen Unternehmen vor immense Herausforderungen. Deshalb bleibt die Frage für die Firmen aktuell, mit welchen Instrumenten und Methoden sich wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Unternehmen binden lassen, in Abwägung zwischen notwendigem Kosten- und somit Stellenabbau einerseits und dem perspektivischen Erhalt benötigter Fachkompetenz andererseits.
Im GEP arbeiten die Mitarbeitenden unter einem Dach für so unterschiedliche Produkte wie die Nachrichtenagentur epd, dem auflagen- und publikumsstarken Magazin chrismon, special-interest-Titeln wie welt-sichten oder epd Film, digitalen Produkten wie evangelisch.de, dem Online-Netzwerk yeet oder dem Bildungsportal religionen-entdecken.de bishin zu Verkündigungsaufgaben in Funk und Fernsehen in Formaten wie Wort zum Sonntag, ZDF Fernsehgottesdiensten, Hörfunkandachten in öffentlich-rechtlichen Medien oder So gesehen, Motzmobil, Bibelclips für die Privatsender, ergänzt von zahlreichen Koordinierungs- und Verbandsaufgaben wie etwa die Geschäftsführung vom Evangelischen Medienverband in Deutschland oder dem Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft epd.
Melde Dich jetzt an und entdecke neue Ideen, wie Du Deine Herausforderungen im neuen Jahr erfolgreich angehen kannst. Nutze den Jahresbeginn, um frische Perspektiven und innovative Ansätze für Deine persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu gewinnen!
Jörg Bollmann, Direktor i.R. des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik gemeinnützige GmbH
Jörg Bollmann hat in seinem Berufsleben bis zu seinem Ausscheiden in den Altersruhestand im März 2022 mehr als 30 Jahre lang Erfahrung in Führungspositionen verschiedener Unternehmen und Institutionen aufgebaut – unter anderem zehn Jahre lang in herausgehobenen Positionen im NDR und dann 22 Jahre lang als Geschäftsführer und Direktor in der Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gemeinnützige GmbH (GEP), dem bundesweiten Mediendienstleistungsunternehmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Gliedkirchen, Werke und Einrichtungen. Ging es beim NDR unter anderem noch darum, wie junge Leute als Moderatoren, Reporterinnen und Redakteure für den „öffentlich-rechtlichen Tanker NDR“ statt für die hippen Privatsender zu begeistern waren, gehörte es zu seinen Aufgaben im GEP, den inneren Zusammenhalt zwischen großen, publikumsstarken Produktbereichen mit hohem Aufmerksamkeitswert und den kleinen, eher kirchenintern wichtigen Dienstleistungsbereichen herzustellen und eine gemeinsame GEP-Identität zu entwickeln, immer unter dem (Kosten)-Druck knapper kirchlicher Finanzen, der schwindenden Marktattraktivität kirchlicher Medienprodukte und sich in rasanter Geschwindigkeit digital transformierender Verlagsgeschäfte mit Disruptionseffekten für gut eingeübte bisher funktionierende Geschäftsmodelle.
Für die Nutzung von ZOOM weisen wir auf den entsprechenden Absatz in unseren Datenschutz-Hinweisen hin. Für Fragen stehen wir Ihnen zur Verfügung und freuen uns auf Ihre Teilnahme.
von Kasia Andres | Jan. 16, 2025 | Um die Ecke gedacht
Still, es ist unheimlich still. Ich sitz alleine hier, ein Häftling der Wohnungstür.
Weil ich nicht fragen mag, ob Sonntagnachmittag mich jemand treffen will, bleibt alles still.“
So textete der Musiker Andreas Malessa schon 1985. Vor zwei Jahren meldeten die Medien, Einsamkeit sei mittlerweile – so wörtlich – „die vielleicht größte Volkskrankheit“. Im vergangenen Jahr wurde ein „Einsamkeitsbarometer“ angekündigt, schon 2023 hatte das Bundeskabinett eine „Einsamkeitsstrategie“ beschlossen. In Großbritannien oder Japan beispielsweise gibt es mittlerweile eigene Ministerien für die Belange Einsamer. Einsamkeit bedrohe die Psyche, aber auch die körperliche Gesundheit.
Einsamkeit als Bedrohung in einer lauten Welt?
Ich will all das nicht kleinreden, aber ich möchte unsere Welt grundsätzlicher infrage stellen. Einsamkeit hat mehr als diese Facette, auf die wir so unser Augenmerk richten. Könnte es sein, dass wir Einsamkeit als Bedrohung betrachten, weil nicht gesehen, nicht wahrgenommen, nicht gehört zu werden in unserer Welt das maximale Scheitern bedeutet? Ist unsere Welt eine „laute Welt“, die vielleicht am meisten von uns mit Geräuschen und Tönen, Schreien, Reden und Rufen gefüllt wird, weil die Stille sonst unerträglich wäre? Es eine „gottlose Stille“ wäre, weil wir ihn abgeschafft haben? Dann ist Einsamkeit wirklich grausam für die Gesellschaft und für den Einzelnen. Dann braucht es Barometer und Strategien, Ministerien und Kampagnen gegen Einsamkeit wie im schwedischen Luleå, wo eine Aktion Menschen ermutigt, sich auf der Straße freundlich mit einem „Hej“ (Hallo) zu grüßen.
Einsamkeit als Chance für den abgeschafften Gott?
Nicht immer hatte Einsamkeit solch einen negativen, gefährlichen Klang wie aktuell.
So schrieb z. B. im letzten Jahrhundert der kolumbianische Philosoph Nicolás Gómez Dávila: „Der Einsame ist der Delegierte der Menschheit für das Wichtige.“ Wichtiges, ja Entscheidendes kann vielleicht nur in der Einsamkeit an- und ausgesprochen, be- und durchdacht werden. Wir tun alles, um die Einsamkeit zu bekämpfen – und übersehen vielleicht die Chancen, die auch in ihr liegen. Man muss nicht ins Kloster gehen wie der Journalist Tobias Haberl, der in seiner Beschreibung seines Aufenthaltes in seinem Buch „Unter Heiden“ Dávila zitiert, aber es muss natürlich etwas oder jemanden geben, zu dem der Einsame delegiert ist.
Schweigen als Begegnung mit dem Ewigen
100 Jahre vor Dávila hatte schon sein dänischer Kollege Søren Kierkegaard notiert:
„Der heutige Zustand der Welt, das ganze Leben ist krank. Wenn ich Arzt wäre und man mich fragte, was rätst Du?
Ich würde antworten: Schaffe Schweigen!
Bringe die Menschen zum Schweigen. Gottes Wort kann so nicht gehört werden. Und wenn es unter der Anwendung lärmender Mittel geräuschvoll hinausgerufen wird, dass es selbst im Lärm gehört werde, so ist es nicht mehr Gottes Wort.
Darum schaffe Schweigen.“
Seit dem 19. Jahrhundert ist unsere Welt exponentiell lauter geworden und Einsamkeit mehr und mehr als Gefahr identifiziert. Zum Ende des vergangenen Jahres hatte ich in unserem Newsletter gefragt: „Wo wollen wir 2025 wirtschaftlich hin, wo sind unsere menschlichen Ziele, wo unsere geistlichen?“ Wer Gott hören, wer auf ihn hören will, braucht Schweigen. Nicht immer, aber immer wieder. In der Gruppe oder allein. So wie Jesus Christus.
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb über Nacht im Gebet zu Gott.“ (Lukas 6, 12). „Und es begab sich, dass er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten.“ (Lukas 9, 28)
Er hat es vorgemacht, immer wieder die Einsamkeit und Stille zu suchen, um Gottes Wort zu hören und Orientierung zu finden. Schaffen wir Schweigen, hörende Stille – sonst finden wir keine Antwort auf die Frage, wo wir 2025 hinwollen.
Michael vom Ende
Geschäftsführer faktor c
www.faktor-c.org